Geht Tschernobyl-App für VR zu weit?

vom 06.12.2015, 22:57 Uhr

Was vor einigen Jahrzehnten in Tschernobyl passiert ist, sollte allen Menschen eine Warnung sein nicht mit Kräften herumzuspielen, die man nicht wirklich kontrollieren kann. Die Explosion in den Reaktoren hat ein weites Gebiet nachhaltig verändert und die Umwelt auf den Kopf gestellt. Noch immer ist der radioaktive Niederschlag noch immer immens und je näher man an die Anlagen kommt, desto gefährlicher wird es.

Ein polnisches Entwicklerstudio will nun für Oculus Rift und die ganzen anderen Virtual Reality-Headsets, die derzeit in Entwicklung sind, Tschernobyl wie es jetzt existiert nachbauen und so Interessierte dazu einladen die von der atomaren Strahlung veränderte Landschaft mit eigenen Augen zu sehen. Da die Entwickler auch an Videospielen gearbeitet haben und diese Applikation auch durch spielerische Elemente aufgelockert werden sollen, könnte es sich nicht nur um eine VR-Dokumentation, sondern zugleich auch um ein Videospiel handeln. Genaueres weiß man allerdings bisher nicht, außer dass das Programm bereits im April erscheinen soll.

Doch findet ihr nicht, dass die Sache etwas zu weit geht? Gerade weil sich nächstes Jahr die Katastrophe seinem 30. Jahrestag nähert und viele Menschen bei dem Unglück ums Leben gekommen sind, habe ich nun vermehrt gelesen, dass es die Menschen pietätlos fänden. Kann ich persönlich nicht teilen, weil es schließlich schon einige Jahrzehnte her ist und Tschernobyl auch in gewisser Weise ein Naturschauspiel dadurch geworden ist. Wie seht ihr das? Findet ihr es auch pietätlos?

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» zuki » Beiträge: 520 » Talkpoints: 3,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Solange es nur ein virtueller Rundgang ist und daraus kein Videospiel im Sinne eines Shooters oder eines anderen Games entsteht, finde ich daran nichts geschmacklos, im Gegenteil, vielleicht erschrecken dann einige Atomkraftwerksbefürworter und ändern ihre Meinung, wenn sie sehen, was Atomkraftwerke verursachen können.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Da es ja scheinbar noch gar nicht bekannt ist, wie das dann später aussehen wird, kann ich dazu gar nicht viel sagen, wenn ich ehrlich bin. Wenn es sich dann als virtueller Rundgang darstellt, in dem man einfach nur sehen kann, wie es in und um Tschernobyl heute aussieht, dann finde ich es nicht pietätlos.

Sicher war es eine große Tragödie für die Menschen, die dort lebten oder nun vielleicht sogar trotz der Gefahr wieder dort leben. Aber es ist doch durchaus auch interessant, wie so eine Katastrophe das Leben an einem Ort für Jahrzehnte und vielleicht noch viel länger verändert und wie es dort heute aussieht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Und selbst wenn es sich um einen Shooter handeln würde, der in und um Tschernobyl steht - was sollte daran pietätlos sein? Demnach müsste man alle Spiele, die sich an realen Geschehnissen orientieren, innerhalb dieser stattfinden oder sie gar teilweise verfälschen verbieten oder untersagen.

Bei Tschernobyl handelt es sich um ein zeitgeschichtliches Ereignis und eine der größten Atomkatastrophen, die es jemals gegeben hat. Dass dieser "Stoff" entsprechend verwertet wird, liegt doch auf der Hand. Wirklich was auszusetzen gibt es dagegen meiner Meinung nach nichts.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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