Faktoren, die Übelkeit erregen, nicht meiden?
Ich bin vor einigen Tagen mit der Bahn gefahren und habe zufällig eine für mich befremdliche Szene mitbekommen. Ich wollte gerade zum Ausgang gehen, als mir ein junges Mädchen auffiel, das auf der Treppe saß und dem offensichtlich total übel war. Sie hatte eine Kotztüte dabei, sah wirklich total elend aus. Es war vermutlich ein Schulausflug oder so, jedenfalls war sie ein Teenager und es war ein Erwachsener dabei neben zig Teenagern in ihrem Alter.
Der Erwachsene war auch sehr besorgt um sie und fragte sie eben, ob sie genug gegessen und getrunken hätte. Denn es hätte ja sein können, dass sie deswegen Übelkeit und Probleme mit dem Kreislauf bekommt oder so. Dem war aber nicht so. Im Laufe des Gesprächs stellte sich dann heraus, dass ihr immer sofort schlecht wird, wenn sie mit dem Rücken zur Fahrtrichtung sitzt.
Paradoxerweise saß sie die ganze Zeit auf der Treppe so, dass sie mit dem Rücken zur Fahrtrichtung war. Auch als das dann geklärt war, hat sie keine Anstalten gemacht, sich überhaupt zu drehen oder umzusetzen. Ich finde so ein Verhalten ziemlich befremdlich. Ich meine, wenn ich weiß, dass mir von bestimmten Sachen total übel wird, dann meide ich die doch oder nicht? Wie macht ihr das?
Du schreibst, es war ein Teenager. Natürlich ist es nur eine Mutmaßung, aber der Grund, warum sie sich nicht umsetzte, obwohl sie wusste, dass ihr in so einem Fall übel werden würde, könnte folgender sein: Sie möchte im Mittelpunkt stehen und Aufmerksamkeit erhalten. Und genau das passierte hier ja. Es standen viele um sie herum und sorgten sich um sie.
Ich versuche die Dinge, die mir Übelkeit bereiten könnten, zu vermeiden. Ich finde Übergeben ganz schrecklich und muss das echt nicht haben. Aber in jungen Jahren habe ich mir auch Faktoren gesucht, wo ich wusste, dass es mir danach nicht wirklich gut gehen würde. Ich wollte damals einfach nur Aufmerksamkeit erhalten. Deshalb auch die Mutmaßung, dass es dem Mädchen ähnlich erging.
Grundsätzlich gebe ich dir ja Recht. Wenn man die Erfahrung gemacht hat und da ein Zusammenhang besteht, ist es ja ein Leichtes, dem Problem aus dem Weg zu gehen.
Aber es handelte sich hier um ein junges Mädchen auf einem Schulausflug. Vielleicht war es ihr peinlich, auf einem Platz zu bestehen, auf dem man in Fahrtrichtung blickt. Ihre Klassenkameraden hätten über sie lästern können. Oder sie hat es in der Aufregung vergessen. Immerhin macht ein Schulausflug immer viel Spaß und alles geht ruck zuck.
Dass sie dann allerdings auf der Treppe mit der Tüte in der Hand nicht besser saß. Es gibt ja viele Leute, die dieses Problem mit der Fahrtrichtung haben. Aber geht es dabei nicht um die Sicht? Also dass einem schlecht wird, wenn man aus dem Fenster sieht. Auf der Treppe sitzend, schaut man nicht aus dem Fenster.
Wie gesagt, grundsätzlich gebe ich dir Recht. Angst kann man überwinden und angsterregende Situationen meide ich nicht konsequent. Aber Übelkeit ist ja etwas Körperliches. Dagegen braucht man nicht ankämpfen. Aber das muss man auch erst mal lernen, da immer drauf zu achten. Als unbeschwerter Teenager auf einem Klassenausflug muss man dann kurz aus dieser Unbeschwertheit auftauchen.
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