Sinnvoll, Kind beizubringen, wie man Verfolger abschüttelt?
Mein Vater bekommt noch immer eine Veteranen-Zeitschrift der US-Armee zugeschickt, die ich wegen einiger interessanter Artikel auch hin und wieder durchblättere. Neulich bin ich darin über einen Artikel gestoßen, der sich damit beschäftigte, was ein Vater seinem Kind unbedingt beibringen sollte.
So wurde dort auch geschrieben, dass ein Vater seinem Kind am besten so früh wie möglich beibringen sollte, wie man vernünftig einen möglichen Verfolger abschütteln könnte. Später solle man seinem Kind dann auch noch zeigen, wie es das mit einem Auto machen kann, sobald es den Führerschein hat.
Ich war schon recht überrascht, das zu lesen. Denn selbst bin ich noch nie auf die Idee gekommen, dass es für meinen Sohn oder meine Tochter unbedingt notwendig wäre zu wissen, wie man einen Verfolger abschüttelt. An so etwas denkt man ja normalerweise auch nicht. Mein Vater meinte allerdings, dass er das schon relativ wichtig und wissenswert findet.
Bringt ihr euren Kindern bei, wie man erfolgreich einen möglichen Verfolger abschütteln kann? Oder habt ihr, ähnlich wie ich, auch zum ersten Mal daran gedacht oder davon gehört? Warum sollte man das seinem Kind unbedingt beibringen und ist das wirklich ein nützliches Wissen?
Ich halte nicht viel von irgendwelchen Selbstverteidigungskursen für Kinder, aber ich denke schon, dass man einem Kind in der heutigen Zeit sagen sollte, wie es am besten abhaut und dass es dann auch laut sein muss und was es zu tun hat, wenn ein Mensch etwas macht, was es nicht möchte. Wir leben nun mal in schlimmen Zeiten.
Ich werde sicherlich auch mit meinem Sohn darüber sprechen, dass es Menschen gibt, die Kinder unsittlich berühren und man das nicht als normal empfinden sollte und so weiter. Das gehört sicherlich zur Aufklärung dazu und ich würde es mir auch nicht verzeihen können, wenn mein Sohn sich nicht traut zu mir zu kommen bei solchen Sachen, deswegen will ich mit ihm über alles reden.
Ich denke, dass man seinem Kind schon Ratschläge geben sollte, was man machen kann, damit man sich schützt. Das Kind kann das nicht wissen und jederzeit kann es zu solchen Situationen kommen. Natürlich muss das nicht sein, aber ich habe es lieber mal erwähnt und mein Kind ist sicher, als es nicht gesagt zu haben und mein Kind zu verlieren. Zumal da ja auch heute in der Schule und so weiter auch schon drüber geredet wird.
Bei dem Stichwort "Verfolger abschütteln" denke ich da immer an solche Verfolgungszenen aus irgendwelchen Serien oder Filmen und das finde ich, muss ein Kind noch nicht lernen.
Aber ein Kind sollte schon früh lernen, dass man nicht allen Erwachsenen vertrauen kann und dass manche Erwachsene eben auch unehrenhafte Gedanken haben und einem Kind etwas antun wollen, aus welchen Gründen auch immer.
Ich finde, dass Kinder lernen sollte, dass man nicht einfach mit fremden Menschen mitgeht und wie man im Zweifel eben auf sich aufmerksam macht, also laut schreien und so weiter, damit andere eben mitbekommen, was da los ist.
Ich stelle mir bei dieser Beschreibung auch einen Grundschüler vor, der in bester Vietnamkrieg-Manier durch eine Vorortsiedlung pirscht, oder alternativ eine wilde Verfolgungsjagd mit dem Fahrrad über Stock und Stein.
Ernsthaft gesprochen finde ich, dass man seinen Kindern schon beibringen soll, Fremden generell mit Misstrauen zu begegnen, Abstand zu halten und im Zweifelsfall abzuhauen und in einem Geschäft oder einem ähnlichen "sicheren" Ort um Hilfe zu bitten. Wichtig ist es in meinen Augen vor allem, dass Kinder das nötige Selbstbewusstsein vermittelt bekommen, dass sie sich auch trauen, Hilfe zu suchen, und dass sie andererseits auch nicht jedem Erwachsenen blind vertrauen und gehorchen müssen.
Paramilitärische Taktiken halte ich in dieser Hinsicht eher für zweitrangig. Erstens kommen Entführungsfälle glücklicherweise nur sehr selten vor, sodass man sich schon überlegen sollte, inwieweit man seine Kinder warnen soll, ohne sie über Gebühr zu verängstigen. Außerdem lässt sich kaum ein Entführer auf eine längere Verfolgungsjagd ein, sondern nutzt eher das Überraschungsmoment und die günstige Gelegenheit, um beispielsweise ein Kind ins Auto zu zerren. Sonst wäre die Gefahr, beobachtet zu werden, ja auch viel zu groß.
Sobald die lieben Kleinen mal einen Führerschein haben, würde ich auch davon ausgehen, dass sie kein so wildes und aufregendes Leben führen, dass sie lernen müssen, Verfolger abzuschütteln. Mir käme es eher darauf an, ihnen Fahrsicherheit und Rücksichtnahme im Straßenverkehr zu vermitteln. Man muss sich ja nur anschauen, wie viele Fahranfänger aus mangelnder Fahrpraxis ihr Leben lassen, und wie viele von ihnen im Vergleich Opfer von Entführungen wurden, weil sie die gängigen Tricks und Kniffe zum Abhängen von Bösewichten nicht beherrschen. Die Amis sind in dieser Hinsicht wohl mal wieder ein bisschen paranoid.
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