Woher kommen die vielen Vorurteile gegen christliches Leben?

vom 20.12.2015, 17:20 Uhr

Zitronengras hat geschrieben:
man soll keine gemeinsame Sache mit Ungläubigen machen (so in der Art jedenfalls)

Das kenne ich nicht und das ist mir auch neu. Da hat eher jemand was falsch verstanden oder irgendwas in falschen Zusammenhang gebracht.

Tja, das ist ja gerade eines der Probleme. Im Prinzip kann jeder jede x-beliebige Bibelstelle so interpretieren, wie es ihm in den Kram passt. Deswegen hat dieses Buch für mich praktisch keine Aussagekraft. Aber bitteschön, hier etwas aus einem christlichen Forum zu der Bibelstelle, die ich meine.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Zitronengras, natürlich solltest du dich als Christ von nicht- und andersgläubigen Menschen fernhalten, denn sie sind des Teufels und versuchen dich vom rechten Weg abzubringen. Da die Bibel die Grundlage des Glaubens ist, sollten für Christen auch Gottes Regeln gelten.

Beispielsweise versteht sich das 5. Buch Mose als jüdische und christliche Gesetzgebung. Dort heißt es, Gott sagt: Wenn jemand in deinem Dorf gegen Gottes Vorschriften verstößt, insbesondere wenn jemand ... anderen Göttern dient und sie anbetet, muss das untersucht werden. Wenn es stimmt, dass solcher Gräuel in Israel verübt worden ist, dann sollst du die Fehlbaren vor das Dorf führen und zu Tode steinigen.

In den Korinthern steht deutlich: Arbeitet nicht mit Ungläubigen zusammen. Denn was hat die Gerechtigkeit mit der Ungerechtigkeit zu tun? Was hat das Licht mit der Finsternis gemeinsam? Auch das meint klare Abschottung.

Johannes schreibt dagegen: Wenn jemand zu euch kommt und bringt diese Lehre nicht, den nehmt nicht ins Haus und grüsst ihn auch nicht. Denn wer ihn grüsst, der macht sich teilhaftig an seinen bösen Werken.

Das lässt noch viel weiter fortführen. Die Ablehnung von Menschen, die keine Christen sind, zieht sich durch die gesamte Lehre. Da gibt es wenig falsch zu verstehen. Mit so jemandem gibt man sich maximal aus Mildtätigkeit ab, um ihm den rechten Weg zu weisen.

» cooper75 » Beiträge: 13380 » Talkpoints: 510,15 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Du hast da wirklich eine Stelle erwischt oder verlinkt, die man sehr vielfältig interpretieren kann und wo sicher manche auch recht viel hineinlesen. Also das Zitat aus der Bibel, welches Du meinst, ist ja das hier:

Seid nicht in einem ungleichen Joche mit Ungläubigen. Denn welche Genossenschaft hat Gerechtigkeit mit Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? (2.Korinther 6,14-15)

In anderen Übersetzungen steht dann noch Folgendes danach:
Wie stimmt Christus mit Belial? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen?

Das steht ja im Korinther-Brief und Korinth liegt in Griechenland. Ich denke, das, was man da liest, ist als Nachricht an die Christen in Korinth gedacht gewesen (in der damaligen Zeit), nicht den Naturglauben oder den Glauben an zig verschiedene Götter und Geister, den die anderen Bewohner der Region hatten, nachzuahmen. Das ist sicherlich mit "Belial" gemeint, was ich mal als ein Beispiel für eine solche Figur aus dem Natuglauben sehen würde.

Nun hat derjenige, der die Seite, die du da verlinkt hast, was anderes draus gemacht, nämlich dass der Christ keine Nicht-Christen heiraten sollte. Aber das hat er da wirklich reininterpretiert, das steht da nicht. Ich kenne auch solche Foren, wo man solche Dinge lesen kann, wo solche Äußerungen stehen. Und im Prinzip kann man Menschen nicht davon abhalten, solche Dinge in Bibelzitate hinein zu deuten, die aber meiner Ansicht nach was anderes meinen. Aber ich finde das falsch.

Ich bin früher auch auf solche Texte und Interpretationen gestoßen. Denn ich wusste beispielsweise schon als Kind, dass ich selbst keine Kinder will und als ich mal online zu dem Thema recherchiert hatte, bin ich auch in Foren gelandet, wo manche meinten, das gehöre sich für Christen aber nicht und das sei falsch, wenn Christen bewusst keine Kinder wollen. Meine Leiterin aus der Bibelstunde hatte da aber wieder eine ganz andere Meinung und wenn ich noch ein paar Leute gefragt hätte, hätte ich noch mehr verschiedene Ansichten dazu gehört. Du wirst analog bei dem Zitat aus dem Korintherbrief zig verschiedene Interpretationen finden.

Und ich habe immer gedacht, wenn mir jemand weismachen wollte, dass Christen nicht gewollt kinderlos bleiben dürfen gedacht "Ne, das kann nicht sein, irgendwie nehme ich denen das nicht ab" und schließlich kann man das wirklich nicht biblisch belegen. Man kann Bibelstellen so interpretieren, wenn man sich weit aus dem Fenster lehnt, aber eben nur dann. Und mein Gewissen sagt mir, dass es vollkommen ok ist, keine Kinder zu wollen, weil man damit niemandem schadet. Ich glaube daran, dass mein Gewissen mich so leitet, wie Gott es will und dass ich mich nicht danach richten muss, was andere irgendwo hineinzuinterpretieren meinen.

Ich glaube auch, dass das Gewissen eines anderen Christen ihm wieder ganz andere Dinge anleiten kann. Z.B. der, der den verlinkten Text geschrieben hat, der denkt sicher anders. Während mein Gewissen mir sagt, dass es vollkommen ok ist, mit einem Nicht-Christen zusammen zu sein, wird das Gewissen des Autors des verlinkten Textes ihm wohl was ganz anderes gesagt haben. Und vielleicht hat das auch seinen Sinn, weil er möglicherweise nicht damit klar kommt, wenn jemand seinen Glauben nicht teilt. Das ist auch in Ordnung, aber ich finde es falsch, das dann als Maßstab für alle hinzustellen.

Zitronengras, natürlich solltest du dich als Christ von nicht- und andersgläubigen Menschen fernhalten, denn sie sind des Teufels und versuchen dich vom rechten Weg abzubringen. Da die Bibel die Grundlage des Glaubens ist, sollten für Christen auch Gottes Regeln gelten.

Ich gehe mal davon aus, dass du nicht gläubig bist, denn ich habe den Eindruck, dass du eine sehr ablehnende Haltung hast und bewusst nach Zeilen suchst, die du einem vorhalten kannst. Leider fehlt es dir an Quellenkritik, denn man muss alles auch vor dem Hintergrund der Lebensumstände und der Zeit sehen, zu der es entstanden ist. Das beachtest du nicht. Es steht nirgends, dass man sich nur aus Mildtätigkeit mit Nicht-Christen abgibt oder sich von diesen generell fernhalten sollte. Das ist echt Quatsch und ich denke das weißt du auch und dass du hier nur ein bisschen provozieren willst.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 21.12.2015, 02:14, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Zitronengras, wie kommst du darauf, dass ich provozieren möchte? Ich glaube nicht, das habe ich bereits erwähnt. Und ich bin in einem sehr christlichen Umfeld aufgewachsen. Das heißt, ich durfte die Bigotterie des sogenannten christlichen Lebens live und in Farbe Tag für Tag miterleben. Das kuriert für ein ganzes Leben.

Jetzt wirst du mir wieder schrecklich böse sein, aber ich meine es nicht böse. Wo führst du ein christliches Leben, Zitronengras? Mit ein wenig Glauben und ab zu mal zur Beichte gehen ist es nicht getan. Wenn du dein Leben, so wie du es führst, einfach als Mensch führen würdest, dann empfände ich das als völlig normal und im Rahmen. Zitronengras eben mit allen Stärken und Schwächen.

Aber das als christliches Leben zu bezeichnen, das wird etwas schwierig, oder? Bleiben wir im christlichen Leben, dann sind deine Neigung zu Neid, dein Geiz, dein Hochmut und die Faulheit ein echtes Problem. Für ein christliches Leben müsstest du diese Eigenschaften bereuen und ständig gegen sie ankämpfen. Geht man von den Charaktereigenschaften weg, die umgangssprachlich die 7 Todsünden sind, müsstest du viel mehr bereit sein, zumindest mit deinem Partner zu teilen.

Denk jetzt nicht, ich möchte dir einen schlechten Charakter unterstellen! Jeder Mensch hat mehr oder weniger ausgeprägte Eigenschaften in diesen Bereichen. Bei mir ist es bloß anders verteilt, besser ist es bestimmt nicht. Ich finde es auch völlig ok, wenn man bleibt, wie man ist und einfach sein Leben lebt. Nur ist dann doch ziemlich abwegig, von einem christlichen Leben zu sprechen.

Es ist auch sehr merkwürdig zu sagen. dass "hat Gott damals gesagt, heute ist das alles anders". Wie kommt man darauf. Das hat nicht Gott gesagt, das haben irgendwelche Menschen viel später aufgeschrieben. Wenn man ein christliches Leben führt, dann hat das angebliche Wort Gottes Gewicht. Ein christliches Leben ist doch kein Wunschkonzert, in dem man sich das herauspickt, was einem zufällig gefällt.

Aber genau das tust du. Menschlich finde ich das auch wieder völlig normal und überhaupt nicht schlimm. Aber christlich gesehen geht es natürlich nicht. Ich kenne übrigens sehr nette Christen, die ihr Leben nach den Grundsätzen der christlichen Lehre führen. Aber diese Menschen sind in der Minderheit. Für die meisten ist das so ein Ding, wo man nur das macht, was einem gerade in den Kram passt.

» cooper75 » Beiträge: 13380 » Talkpoints: 510,15 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Jetzt wirst du mir wieder schrecklich böse sein, aber ich meine es nicht böse. Wo führst du ein christliches Leben, Zitronengras? Mit ein wenig Glauben und ab zu mal zur Beichte gehen ist es nicht getan. Wenn du dein Leben, so wie du es führst, einfach als Mensch führen würdest, dann empfände ich das als völlig normal und im Rahmen.

Du scheinst das auf eine strenge und konservative Ausrichtung des Katholizismus zu beziehen. Ich bin evangelisch, da gibt es keine Beichte und dass irgendwelche angeblich schlechten Charaktereigenschaften zu den Todsünden zählen, daran glaube ich auch nicht, das ist eine katholische Idee, wobei ich mich frage, ob das dort überhaupt so gesehen wird, oder ob das nicht doch nur eine Vorstellung ist, die aus irgendwelchen Filmen stammt.

Aber das als christliches Leben zu bezeichnen, das wird etwas schwierig, oder? Bleiben wir im christlichen Leben, dann sind deine Neigung zu Neid, dein Geiz, dein Hochmut und die Faulheit ein echtes Problem. Für ein christliches Leben müsstest du diese Eigenschaften bereuen und ständig gegen sie ankämpfen.

Nein, müsste ich nicht. Und dass du denkst, man müsste das, zeigt, dass du eine aus meiner Sicht falsche Vorstellung vom Glauben hast. Man muss gar nichts und man darf neidisch sein, man darf geizig und faul sein. Wo steht, dass man das nicht darf? Der Mensch ist eben so und hat auch negative Eigenschaften, wobei die Frage ist, ob man das überhaupt negativ werten darf, wenn man niemandem damit schadet.

Ich weiß nicht, woher deine Ansicht kommt, aber diese Vorstellung von „man muss dann teilen“ oder „man darf nicht faul sein“ oder „wer neidisch ist führt kein christliches Leben“. Woher hast du das? Von den Simsons bei Ned Flanders? Menschen mutieren durch den Glauben nicht zu Engeln oder kleinen Robottern. Es geht im Glauben um etwas ganz anderes als um das Ansammeln guter Taten in einem Muttiheft.

Die Grundidee ist für mich - und das spiegelt sich z.B. auch bei Luther wider - dass man allein durch Glauben das ewige Leben erlangt. Dafür muss man sich nichts durch besonderes Verhalten oder durch gute Werke erarbeiten, weil man genau genommen ohnehin nie gut genug ist. Man kann sich nichts furch gute Werker erkaufen. Durch den Glauben empfängt der Mensch aber den Geist Gottes, der dann Einfluss auf das Gewissen nimmt.

Was du daraus machst, nämlich das als Herauspicken zu degradieren, ist nicht in diesem Sinne. Es ist kein Herauspicken. Es ist kein "Ach nö, auf das habe ich jetzt aber keinen Bock", sondern es ist immer ein Geleitetwerden durch das Gewissen. Durchaus denkbar ist allerdings dass zwei Christen sich in einer Situation aufgrund ihres Gewissens unterschiedlich entscheiden, dass der eine beispielsweise damit klarkommt, einen nicht gläubigen Partner zu haben und ihm sein Gewissen sagt, dass das ok ist und der andere käme nicht damit klar, sodass ihm sein Gewissen sagt, lasse es lieber.

Und das gilt bei ganz vielen Dingen, wo die Bibel keine klaren Aussagen macht. Bei den meisten Entscheidungen sogar. Es ist in vielen Fällen etwas relativ und man kann nicht sagen „das ist gut und christlich“ und „das gehört sich aber nicht für ein christliches Leben“. In diesen Schubladen denkst du aber und deswegen meinst du, ich würde kein christliches Leben führen, weil du annimmst, dann dürfe man dieses und jenes nicht und müsste sich so und so verhalten und dürfte bestimmte Eigenschaften nicht haben. Das ist aber eine falsche Vorstellung; es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, aber es ist extrem schwer, das jemandem zu erklären, der in diesen Schubladen denkt.

Ich fühle mich in meinem Gewissen geleitet. Würde ich beispielsweise jemandem etwas klauen, dann hätte ich ein schlechtes Gewissen. Das empfände ich als Unrecht. Würde ich jemandem einen Kuchen mitbringen wollen und davon selbst essen, hätte mich kein schlechtes Gewissen. Das sehe ich nicht als Unrecht an. Es gibt Situationen, da hätte ich durch Lügen ein schlechtes Gewissen und es gibt Situationen, da hätte ich es nicht. Die Bibel schweigt sich aber zum Thema Kuchengeschenke und Lügen allgemein aus. Es gibt das Zitat „kein falsch Zeugnis“ reden, aber das bezieht sich eher auf das Bezeugen von Taten und Ereignissen. Wie man in einer konkreten Situation handelt, ist eine Gewissensentscheidung und ich glaube daran, dass das Gewissen von Gott gelenkt wird und dies durch den Glauben geschieht.

Es ist auch sehr merkwürdig zu sagen. dass "hat Gott damals gesagt, heute ist das alles anders". Wie kommt man darauf. Das hat nicht Gott gesagt, das haben irgendwelche Menschen viel später aufgeschrieben.

Ja, das haben die Menschen aufgeschrieben, aber die Worte haben sie sich nicht selbst ausgedacht. Vielleicht hatten sie eine Art Eingebung oder wie auch immer man das nennen mag. Aber Menschen können immer nur im Kontext ihrer Zeit formulieren. Für die Missionare im damaligen Korinth war es vielleicht wirklich undenkbar, jemanden zu heiraten, der den ansonsten dort üblichen Naturglauben hatte. Das sagt aber nichts über heutige Beziehungen zwischen Christen und Nicht-Christen aus. Es ist nicht heute alles anders, aber manche Aussagen haben einen Bezug zum damaligen Kontext und den sollte man berücksichtigen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 21.12.2015, 15:12, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

cooper75 hat geschrieben:Gott ist nicht verantwortlich für Kriege, Unterdrückung und Hunger in der Welt. Das sind die Menschen selbst. Nach der christlichen Lehre leben wir einfach noch nicht fair und uneigennützig genug.

Und was kann das afrikanische Baby dafür, das nach gerade mal ein paar Tagen oder Wochen an Hunger stirbt? Stirbt es für die Eigennützigkeit aller Menschen oder seiner Eltern? Aber Gott könnte eigentlich etwas dagegen tun und lässt es. Ich will das auch gar nicht vertiefen. Ich finde die Idee eines omnipräsenten Wesens einfach absurd und mich würden die Zustände auf der Erde noch mehr stören, wenn es ihn gäbe.

Ich finde, es kann jeder glauben, was er will. Das geht mich nichts an und so lange man mich da nicht hineinzieht - ich ziehe andere auch nicht in meinen Glauben - ist mir das schnuppe. Ich kann auch nicht verstehen, wie man so intolerant sein kann und sinngemäß sagt "Dieser Mensch glaubt an etwas, was ich nicht verstehe, deswegen möchte ich mit dem niemals enger zu tun haben". Das ist doch furchtbar. Da predigt unsere Gesellschaft seit Jahrzehnten Toleranz und dann kommt so etwas dabei heraus.

Von mir aus kann auch jeder glauben, was er will. Aber vom Glauben des eigenen Partners zu sagen, dass es mich nichts angehe, kann ich nicht nachvollziehen. Ich führe eine Beziehung nun mal anders. Mich interessiert der Glaube meines Partners, auch wenn er im Alltag keine großen Auswirkungen hat und wenn ich den Glauben meines Partners für ausgemachten Blödsinn halte, funktioniert das für mich nicht. Ich kann doch nicht mit jemanden zusammenleben, den ich für dumm oder fehlgeleitet halte.

Das hat nichts mit Intoleranz zu tun. Wie gesagt, es soll jeder glauben, was er will. Aber Toleranz heißt nicht, dass ich so jemanden gut finden muss und mit ihm mein Leben teilen muss.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich denke viele Vorurteile stammen von komischen Christen die man so im Fernsehen sieht. Zum Beispiel den Papst. Der ist doch total realitätsfern mit seiner Meinung zu Verhütung, Abtreibung und Ehe. Dann die Merkel mit ihrer Homophobie.

Naja und dann sind da auch noch die Zeugen Jehovas, die doch einen an der Waffel haben. Und zum Schluss eben auch die Bibel in der viel Mist drinnen steht und trotzdem glauben weltweit Milliarden Menschen daran. Und ich kenne eben viele christliche Eltern, die ihren Kindern ihren Glauben aufzwingen.
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» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Man kann die Bibel sicherlich immer so und so interpretieren, aber ich denke nicht, dass man sie immer so auslegen kann und sollte, wie es für einen passt und so kann man sicherlich schon im gewissen Maß festlegen, was für einen Christ sein bedeutet, aber es gibt ja durchaus auch feste durch die Bibel auferlegte Regeln, die die Religion stützen.

Ich bin ein toleranter Mensch und kann durchaus auch verstehen, warum einige Menschen glauben, aber ich möchte selber keinen Partner haben, der fest im Glauben verankert ist. Das würde sich einfach zu sehr widersprechen. Ich möchte mit meinem Partner ja auch reden können und wenn er alles mit Gott erklärt, dann bringt mir das bei einem Gespräch einfach nichts.

Mein Partner sieht das zum Glück wie ich. Wenn du, Zitronengras, das selber in einer Beziehung nicht wichtig findest, ist es ja gut und schön, aber ich unterhalte mich eben gerne. Alleine schon, wenn man Nachrichten sieht und sieht, was alles so schief läuft, kann man doch nicht wirklich an einen liebenden Gott glauben, der den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat, aber Menschen auf brutalste Art und Weise sterben lässt. Das ist mir einfach zu realitätsfern, wobei ich es in Ordnung finden, dass andere Menschen das eventuell anders sehen.

Man ist ja nun auch kein schlechter Mensch, wenn man nicht glaubt. Ganz im Gegenteil, ich lasse jedem seinen Glauben, höre mir die Argumente auch mal an, aber den ganzen Tag möchte ich eben nicht mit so jemanden auf diese enge Art und Weise verbringen, wie ich Zeit mit meinem Partner verbringe. Ich habe nichts gegen irgendwelche Religionen, mir ist es egal, wer da an was glaubt, aber ich denke auch nicht, dass man nun so belehrend argumentieren muss. Wenn man selber das so nicht möchte mit einer Partnerschaft zu einem Gläubigen, musst du das als Gläubige, Zitronengras, auch akzeptieren.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


cooper75 hat geschrieben:Bei einem christlichen Leben ist es doch nicht damit getan, an einen Schöpfer und das Leben nach dem Tod zu glauben. In einem christlichen Leben bestimmt der Glaube den Alltag, das Denken und das Handeln. Das macht das Zusammenleben dann doch schwierig, wenn der andere eben nicht glaubt.

Dieser Ansicht bin ich auch. Auch verstehe ich nicht wie du, Zitronengras, dich an der jeweiligen Kirchenzugehörigkeit aufhängst. Nur katholische Christen sollen regelmäßig in die Beichte gehen? Ich habe noch nie so einen Blödsinn gehört. Mag sein, dass man es nur in der katholischen Kirche "Beichte" nennt, aber alle anderen christlichen Kirchen haben das doch auch.

Ich persönlich habe die Beobachtung gemacht, dass es gar Unterschied zwischen evangelischen, katholischen, orthodoxen, baptistischen, mennonitischen oder koptischen Christen gibt. Der einzige Unterschied, den ich feststellen konnte ist, dass es Namenschristen und Glaubenschristen gibt. Die Namenschristen nennen sich zwar so, interessieren sich aber null für die Bibel an sich oder die Kirche und leben so wie sie wollen mit der Begründung, dass sie doch schon irgendwie in den Himmel kommen werden, weil sie ja offiziell als "gläubig" eingetragen sind.

Bei den Glaubenschristen sieht das jedoch anders aus. Bei denen habe ich eher die Beobachtung gemacht, dass sie sich wirklich bekehrt haben und dass sie Jesus Christus als eine Art Vorbild sehen. Sie lesen beinahe tagtäglich in der Bibel und nehmen den Ausdruck "Folge mir nach" mit dem Jesus seine Jünger gerufen hat, wirklich wörtlich.

In Matthäus 7,21 steht ja schon geschrieben "Es werden nicht alle, die zu mir sagen: HERR, HERR! ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel". Diese Glaubenschristen forschen daher in der Bibel um diesen Willen zu erkennen. Frag mich nicht wie das funktionieren soll, ich selbst bin nicht gläubig. Aber sie haben den Willen danach, den ich bei dir persönlich nicht erkennen kann.

Auch empfinden diese Gläubigen die Todsünden als Sünden. Versteh mich nicht falsch, ich finde es überhaupt nicht schlimm, wenn man mal faul oder unordentlich ist, so wie du dich eben selbst beschreibst. Aber bei den "richtigen" Glaubenschristen würde das gar nicht gehen und sie würden das als Sünde interpretieren, weil das ein schlechtes Licht auf ihren Gott wirft. Denn wenn ein Christ sich daneben benimmt und negativ auffällt, dann bringt das die ganze Gruppe in Verruf, was diese Menschen unbedingt - meiner Erfahrung nach - vermeiden wollen, weil das der Mission im Wege stehen würde.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe vor einigen Tagen wegen einem anderen Beitrag über eine Frau, die noch unbedingt vor der Geburt ihres Kindes heiraten will, kurz nach unehelichen Kindern gegoogelt. Dabei bin ich auf diesen Thread aus einem christlichen Forum gestoßen. Und da soll mir noch mal einer sagen, die Christen wie aus unseren Vorurteilen gäbe es nicht.

Der Thread liest sich wie eine Aneinanderreihung von Trollbeiträgen. Ich befürchte allerdings, dass die das alle ernst meinen. Obwohl mir beim erneuten Lesen wieder die Haare zu bergen stehen. Das können die nicht wirklich ernst meinen. Ich hoffe wirklich sehr, dass es Trolle sind, die sich alle gegenseitig verarschen. Hier mal ein paar Zitate:

wie die Geschichte nur allzu oft bestätigt, sind Bastarde von Natur aus gerissene, falsche, geldgierige, zum Verrat neigende Schleimmenschen, die weder Moral noch Glauben kennen.
Dies würde allerdings bedeuten, dass ein von Ihnen und Ihrer Lebensgefährtin gezeugtes Kind ein uneheliches wäre, weshalb der HERR diesem Produkt der Unzucht nicht wohlgesonnen wäre.
Sie werden selbstverständlich dafür in die Hölle herabfahren. Sollten Sie Ihr Kind tatsächlich lieben, so geben Sie es in die Obhut eines christlichen Klosters.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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