Berliner Gärten der Welt werden Gartenschau-Gelände

vom 26.01.2014, 22:49 Uhr

Die Gärten der Welt sind schon ein herrlicher Ort. In einem sonst nicht so ansehnlichen Gebiet Berlins findet man dort nicht nur ein großes Parkgelände mit Spielplätzen und Liegewiesen. Zum Konzept des Ortes gehören auch, wie der Name es ja schon sagt, Nachbildungen von Gärten aus verschiedenen Ländern weltweit. So gibt es einen japanischen und einen chinesischen Garten, einen marokkanischen Garten und einen italienischen Garten, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen. Gärten gibt es dort natürlich noch einige mehr. Besonders spannend finde ich, dass man dort nicht immer nur für das jeweilige Land typische Pflanzen ansehen kann, sondern dass auch die traditionelle Architektur nachgebildet wird. Und zwar übrigens nicht kulissenhaft wie in irgendeinem billigen Freizeitpark, sondern wirklich kunsthandwerklich geschickt von Architekten und Arbeitern aus dem jeweiligen Land. Die Besuche dort machen mir jedenfalls immer eine große Freude.

Bisher kostete der Eintritt zuletzt 4 Euro im Sommer und 2 Euro im Winter. Die Jahreskarte kostet übrigens lediglich 20 Euro und ist auch für andere Gärten der Stadt gültig. Früher waren die Preise noch etwas niedriger, aber mittlerweile sind es ja schon viele Gärten mehr geworden, als in der Anfangszeit. Der erste Garten, der dort errichtet wurde, war der Chinesische Garten. Er wurde im Herbst 2000 eröffnet. Das erste Mal war ich selbst übrigens um das Jahr 2003 dort. Damals gab es erst zwei Gärten. Mittlerweile sind es insgesamt neun größere thematisch gestaltete Gartenanlagen. Wobei in der Anfangszeit allgemein mehr neue Gärten entstanden sind, als in den letzten Jahren. In der letzten Zeit stagnierte es eher ein wenig, habe ich das Gefühl.

Aber das soll nun vorbei sein. Es wurde beschlossen, dass das Gelände für die Internationale Gartenschau im Jahr 2017 dienen soll. Dafür soll es wohl bis dahin komplett bebaut worden sein. Das finde ich etwas schade, weil das bedeutet, dass es danach keine Veränderungen mehr geben wird. Soll heißen: Was bis dahin nicht vorhanden ist, wird nie mehr dort auftauchen. Ebenso werden wohl für die Gartenschau auch noch solche Sachen wie eine große Bühne und irgendwelche Info-Bauten errichtet werden. Insgesamt hat eine Internationale Gartenschau natürlich auch andere Schwerpunkte als so ein kleiner Park mit verschiedenen kleinen Themengärten. Meine persönliche Befürchtung wäre, dass jetzt viel, ich sage es mal so salopp, "Gartenschau-Kram" hingebaut werden wird, und dadurch kein Platz für schöne Bauten unterschiedlicher Kulturen mehr bleiben wird. Aber was letztendlich daraus wird, wird sich ja zeigen.

Ebenso haben die Medien angekündigt, dass das Gelände wohl eine Seilbahn erhalten soll. Die Eingänge werden umgestaltet, die gastronomischen Einrichtungen ebenfalls. Auf dem bisher relativ naturbelassenen Berg wird ein moderner Turm entstehen, der zusätzlich im Dunkeln angeleuchtet werden soll, sodass er über das gesamte Gelände strahlt. Das ist wohl auch Geschmackssache. Außerdem soll aus dem bisher vorhandenen, naturbelassenen See ein Badesee gemacht werden. Wobei sich noch zeigen wird, ob sich das trotz bestimmter Naturschutz-Bedenken durchsetzen lassen wird.

Außerdem wird natürlich während der Gartenschau der Eintrittspreis für ein halbes Jahr steigen. Vorgesehen sind, so heißt es derzeit, um die 20 Euro für eine Tageskarte. Abgesehen davon habe ich leider die Erfahrung gemacht, dass der Eintritt von ehemaligen Gartenschau-Geländen auch nach Ende der Gartenschau meistens höher bleibt. Also unter 8 Euro wird man auch danach wohl nicht mehr in den Park hinein kommen. Das ist besonders schade, weil viele Anwohner gerne die Wochenenden dort verbracht haben. Ich bin auch gespannt, wie es dann wohl mit den Jahreskarten-Preisen aussehen wird, wenn es die dann noch gibt. Sollten die ebenfalls stark steigen, werde ich dort wohl leider nicht mehr allzu oft sein können.

Ich weiß, dass hier im Forum einige Berliner sind, und sicher haben auch einige, die als Touristen in Berlin waren, die Gärten der Welt besucht. Bekannt sind sie jedenfalls. Was haltet Ihr davon, dass dort 2017 die Internationale Gartenschau stattfinden soll? Welche Veränderungen gefallen Euch, welche eher nicht? Macht Ihr Euch auch ein wenig Gedanken darüber, wie es nach der Gartenschau mit dem Gelände weitergehen wird? Welche Befürchtungen habt Ihr? Und welche positiven Auswirkungen könnte die Gartenschau für das Gelände haben?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe erst in der vergangenen Woche einen Bericht im Fernsehen über die geplante Internationale Gartenausstellung gesehen, die 2017 in Berlin stattfinden soll. Es ging hauptsächlich darum, dass sich viele Berliner über die Kosten beschwert hatten. Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, da Berlin ja ohnehin durchgehend negative Schlagzeilen macht, weil die Stadt finanziell einfach grottenschlecht da steht.

Jetzt hat sich scheinbar auch noch herausgestellt, dass die Bauarbeiten für das Gelände, auf welchem die Internationale Gartenausstellung 2017 stattfinden soll, nicht so weit vorangeschritten sind, wie sie eigentlich sein wollten. Das hört sich wie ein schlechter Witz an, bedenkt man mal die "Arbeiten" am deutschen Skandalflughafen, entspricht aber scheinbar den Tatsachen. Insofern wird jetzt schon darüber diskutiert, ob es nicht besser wäre, einen anderen Austragungsort für die Internationale Gartenausstellung 2017 zu finden.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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