Bedeuten kleine Kinder wirklich kleine Sorgen?
Es gibt ja diesen Spruch "Kleine Kinder kleine Sorgen - große Kinder große Sorgen" und ich habe diesen Spruch auch nie großartig in Frage gestellt, auch weil ich eben nicht Mutter bin und das schlecht beurteilen kann ab einem gewissen Grade.
Mir ist schon klar, dass große Kinder eben mehr Probleme verursachen können wie beispielsweise Diebstahl oder schlechte Schulnoten, Drogen und dergleichen. Kleine Kinder verursachen eher kleine Sorgen wie, wann sie beispielsweise abgestillt werden oder trocken sind. Irgendwo scheinen die Sorgen ja doch schon mit zunehmendem Alter zu wachsen, aber gibt es da auch Ausnahmen?
Eine Bekannte von mir ist zur Zeit in der 7. oder 8. Woche schwanger und sie hat Bettruhe verordnet bekommen, weil sonst eine Fehlgeburt drohen würde und das Kind dabei logischerweise sterben würde. Sie sagt selbst, dass sie sich nicht vorstellen kann, dass ihre Sorgen um ihr Baby irgendwann größer werden würden, wenn es älter wird. Denn sie kann sich nicht vorstellen, dass sie später einmal wieder befürchten muss, dass das Kind so nahe am Tode sein wird wie jetzt.
Was meint ihr? Bedeuten kleine Kinder wirklich immer kleine Sorgen? Oder können kleine Kinder auch große Sorgen verursachen wie jetzt bei meiner Bekannten?
Allein wenn man bedenkt, wie viele Frühchen die ersten Monate im Brutkasten bleiben müssen und dass es auch einige davon nicht schaffen, ist doch schon klar, dass dieser Spruch Ausnahmen hat. Kein Spruch dieser Art kann für sich Absolutheit beanspruchen. Dafür ist das Leben zu vielfältig.
Es kann beispielsweise passieren, dass du ein total unkompliziertes Baby hast, das dir tatsächlich nur kleine Sorgen macht. Im vorpubertären Alter, wenn also bald die großen Sorgen losgehen, hat es einen Unfall und landet geistig behindert im Rollstuhl. Ansonsten ist es gesund und kann 100 Jahre alt werden. Aber um so Sachen wie Drogen, Teenagerschwangerschaft und Schulabschluss muss man sich dann keine Sorgen mehr machen.
Und überhaupt macht doch nicht jeder Teenager Probleme mit solchen Sachen. Sehr viele sind auch einfach brav und so selbstbewusst, dass sie sich nicht von falschen Freunden zu so was hinreißen lassen. Oder man lebt halt glücklicherweise in der richtigen Gegend.
Und auch deine Bekannte ist noch nicht vom Haken. Wer weiß schon, wie das Leben ihres Kleinen in 16, 17 Jahren aussieht? Vielleicht steht er da noch näher am Abgrund. Nur, weil sie sich das jetzt nicht vorstellen kann - das muss sie nun auch wirklich überhaupt nicht - ist es ja dennoch möglich.
Also solche Sprüche stimmen immer höchstens im Allgemeinen, wenn alles ganz normal abläuft. Aber es gibt immer abertausende Ausnahmen.
Theoretisch kann natürlich auch ein geborenes Baby in sehr zartem Alter schon eine schwere Krankheit bekommen und dann in Lebensgefahr schweben. Krebs zum Beispiel ist nicht unbedingt eine Frage des Lebensalters. Dann kann man natürlich auch mit kleinen Kindern schon große Sorgen haben.
Mit dem Älterwerden der Kinder erhalten die Sorgen halt andere Qualitäten. Wenn das Kind im jugendlichen Alter nicht am Abend zur verabredeten Uhrzeit nach Hause kommt, wird man eben sich mehr sorgen, als wenn das Kind im Kindergarten nicht sofort aufzufinden ist. Kleine Kinder kann man besser behüten, Große haben mehr Freiheiten und können dementsprechend auch mehr Mist machen.
Genauso gut kann aber auch passieren, dass das Kind im sehr jungen Alter sehr schwierig ist und dauernd krank und dann die Pubertät so leicht durchläuft, dass es erwachsen ist, ohne je Probleme zu machen, die andere Eltern mit Kindern in dem Alter tonnenweise haben. Das ist ja das spannende, dass man bei Kindern nichts vorher weiß. Und manchmal ist es auch gut so, dass man nichts vorher weiß.
Den Spruch kann man vielleicht statistisch untermauern. Aber ich habe bei meinen Kindern auch schon in zartem Alter große Sorgen gehabt. Letztlich dient der Spruch wohl eher dazu, besorgte Eltern zu beruhigen, auch wenn er da irgendwie auch teilweise das Ziel verfehlt.
Ich denke auch, dass der Spruch "Kleine Kinder, kleine Sorgen. Große Kinder, große Sorgen." eben nur ein Spruch ist, der meiner Meinung nach, nur so daher gesagt wird. Ich denke nicht, dass der Spruch zutrifft, auf jeden Fall trifft der Spruch nicht auf jede Person, auf jedes Kind oder eben auf jede Familie zu.
Ich denke, dass der Spruch nur dann angewendet werden kann, wenn eben nichts Unvorhersehbares passiert und das Kind in dem Fall einen normalen Lebensweg beschreitet. Ich denke, dass der Spruch vielleicht auf eine Statistik zurückzuführen ist, aber der Spruch trifft eben nicht auf die Allgemeinheit zu, weshalb sich eben nicht jede Familie angesprochen fühlen kann.
Es ist ja nun mal so, dass kleine Kinder eben noch viel behütet werden und die Eltern eben immer ein Auge auf das kleine Kind haben. Wenn dann im Verlauf des Lebens, von dem kleinen Kind, noch nichts Unvorhersehbares und Großartiges passiert ist.
Dann kann man eben sagen, dass kleine Kinder einem Erwachsenen auch, kleine Sorgen zubereiten. In dem Fall muss man sich eben nur Sorgen darum machen, wie man dem Kind den Schnuller abgewöhnt oder, wie man dem Kind die Sauberkeitserziehung näher bringt. Andere Sorgen hat man im Normalfall eben bei kleinen Kindern nicht.
Und im Normalfall ist es dann eben so, dass größere Kinder einem Erwachsenen auch, größere Sorgen zubereiten können. Da man als Elternteil nicht immer ein Auge auf die Kinder werfen kann und die Kinder eben anfangen, ihren eigenen Weg zu gehen, kann es durchaus passieren, dass sie Unsinn anstellen und somit den Eltern eben größere Sorgen zubereiten.
Aber so läuft es eben nur im Normalfall ab, wobei ich nicht sagen würde, dass es im Normalfall zutrifft, dass ein Kind irgendwann mal Drogen nimmt oder im Geschäft einen Diebstahl begeht. Die Sorgen, die sich die Eltern dann machen müssen, betrifft dann eben individuelle Dinge. Und sicherlich machen sich die Eltern unterschiedliche Sorgen und finden eben Dinge unterschiedlich schlimm.
Aber in dem Fall trifft der Spruch tatsächlich nicht zu. Sich Sorgen um sein Kind machen zu müssen, wobei das Baby noch nicht mal geboren wurde, ist wirklich schon schlimm und ziemlich hart, vor allem für die Mutter. Aber deshalb kann man trotzdem noch nicht sagen, dass die Mutter eben denkt, dass sie sich nie wieder so um ihr Kind sorgen muss.
Man weiß ja wirklich nie, wie es kommt und, wann es kommt. Es kann durchaus sein, dass das Baby irgendwann noch einmal einen schweren Schicksalsschlag erleidet und die Eltern sich vielleicht sogar noch größere Sorgen machen müssen, als sie es jetzt gerade machen. Man weiß es eben nicht.
Bei meiner sieben Jahre alten Tochter trifft der Spruch bis jetzt ganz gut zu. Als sie eben klein war, mussten wir uns eben nur Sorgen um belanglose Dinge machen und je älter sie wird, so hab ich das Gefühl, um so mehr Unsinn hat sie im Kopf, die mir eben auch Sorgen bereiten ab und zu. Bei meinen Söhnen trifft der Spruch überhaupt nicht zu, vor allem nicht bei meinem mittleren Sohn.
Er war eben als Baby auch sehr schwer krank, wobei er eben noch so die Kurve bekommen hat. Als er eben noch ein Baby war, musste ich mir ständig große Sorgen um ihn machen, da er eben jede Krankheit mitgenommen hat, die schwerwiegende Folgen für ihn hatten. Nun jagte eine Operation, die andere und seit gut einem Jahr haben wir erst wieder Ruhe. Mittlerweile ist er fünf Jahre alt und nun muss ich mir nicht mehr so große Sorgen machen, wie ich sie eben hatte, als er noch kleiner war.
Ich kann nicht sagen, ob die Sorgen, die ich habe, im Alter schlimmer werden. So wie es derzeit ist, würde ich aber nicht sagen, dass kleine Kinder kleine Sorgen verursachen und große Kinder große Sorgen. Sorgen verändern sich im Laufe der Zeit, in jedem Alter, aber sie bleiben doch bei den Kindern irgendwie immer gleich. Ich habe immer Sorge um meine Kinder.
Mein großer Sohn leidet unter einigen Krankheiten, die mir die letzten Jahre schon viele Tränen geraubt haben. So manche Nacht lag ich weinend im Bett, aus Angst ihn zu verlieren. Oft stellte ich mir die Frage: Warum er? Warum wir? Und das wird auch in Zukunft so bleiben. Einige Sorgen von damals sind nicht mehr da, mit anderen konnte ich mich arrangieren. Aber genauso sind auch weiterhin Sorgen da, die in all den Jahren nicht kleiner, sondern größer wurden.
Ich denke, dass man sich immer um das eigene Kind sorgt und das auch nicht weniger oder mehr wird. Ein Baby kann auch schwer krank sein und es kann eine Menge passieren. Ich kann nicht nachvollziehen, warum sie nun diesen Stress so auslebt. Viele bekommen in dem Stadium eine Fehlgeburt nicht mal mit. Unter Druck setzen bringt ja nichts und tut dem Kind auch nicht gut.
Gerade, wenn Kinder jeden Moment ersticken oder an plötzlichen Kindestot versterben könnten, ist das sicherlich nicht besser mit den Sorgen machen. Später macht man sich dann Gedanken darüber, was denen Kindern draußen so alles passieren kann und so weiter. Ich denke nicht, dass man sich als Elternteil weniger sorgt. Man muss das aber nach hinten schieben und sollte das mit Sicherheit nicht so ausleben.
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