Eine Woche ohne Essen mit Reserven unproblematisch?
Eine Kommilitonin von mir hat während des letzten Semesters etwas zugelegt und möchte nun abnehmen. Neulich hat sich nun das Problem ergeben, dass sie demnächst ihre Familie aus Spanien wiedersehen wird und diese hat sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Sie schämt sich dafür, dass sie zugenommen hat und möchte nicht ausgelacht werden. Daher hat sie sich für eine Radikaldiät entschieden und möchte eine Woche oder sogar etwas länger gar nichts mehr essen.
Als wir unter Freunden darüber gesprochen haben, kamen nur kritische Antworten. Sie bekäme einen Schwächeanfall, nach den 7 Tagen würde sie gar nichts mehr machen können, sie würde das nicht durchhalten und ihre Gesundheit würde massiv darunter leiden. Ich selbst denke zwar auch, dass das nicht so gesund ist, kann mir aber auch in keiner Weise vorstellen, dass es auch so starke Konsequenzen hat.
Ein früherer Bekannter von mir hat aufgrund von Zahnproblemen über fast zwei Monate nur sehr wenig bis gar nichts gegessen und es ging ihm dennoch bestens. Er hat zwar sehr viel abgenommen aber geistig und gesundheitlich war nichts zu bemerken. Außerdem gibt es ja auch wissenschaftliche Experimente mit übergewichtigen Personen die über Monate nur Vitaminpillen zu sich nehmen und diesen Menschen geht es auch gut. Durch die Fettdepots haben sie trotzdem ausreichend Energie. Man muss schon sehr dünn sein um nach sieben Tagen essen umzukippen.
Wie seht ihr die Lage? Natürlich ist die Idee nicht die schlauste, aber rechnet ihr bei einem übergewichtigen Menschen nach sieben Tagen ohne Nahrung mit ernsthaften Konsequenzen oder denkt ihr auch, dass das wahrscheinlich keine großen Auswirkungen haben wird?
Ich denke schon, dass das gehen kann, man muss aber darauf achten, dass man genug trinkt. Sicherlich ist es aber eine ganz schöne Umstellung für den Körper und sicherlich wird man dadurch auch recht schlapp sein. Für keine Verwandten der Welt sollte man meiner Meinung nach so einen Mist machen, weil diese einen immer lieben werden, egal wie dick man ist. Sie sollte generell ihre Ernährung umstellen und Sport machen.
Ich sehe diese Art der Diät auch bei übergewichtigen Menschen als recht problematisch an. Ja, übergewichtige Menschen haben ein Pölsterchen, aber was bitte haben die Pölsterchen damit zu tun, dass während des Diätzeitraums nicht doch der Kreislauf kippt und der Körper gegebenenfalls zusammensackt?
Ich kann mich erinnern, dass ich auch mal auf die bescheuerte Idee gekommen bin und einfach über einige Tage hinweg nichts gegessen habe. Als ich krank war, war das eine andere Sache, ich habe die Verluste durch entsprechendes Astronautenfutter wieder ausgeglichen, aber bei meiner tollen Idee habe ich über zwei Wochen hinweg nichts gegessen und irgendwann ist mit trotz ausreichendem Trinken der Kreislauf abgenippelt.
Über ernsthafte Konsequenzen für den Deppen, der auf diese Art abnehmen möchte, würde ich mir schon allein deswegen keine Gedanken machen, weil es manchmal gar nicht schadet, wenn man die Folgen seiner Dummheit zu spüren bekommt. Dass derjenige welche tatsächlich wegen "Unterernährung allein" im Krankenhaus landet oder dauerhaft Schaden davon trägt, halte ich für unwahrscheinlich, wenn die Person ansonsten gesund ist, also nicht etwa Diabetikerin ist oder sowieso schon Herz/Kreislauf-Probleme hat.
Sorgen würde ich mir eher um die Umgebung der Hungerkünstlerin machen, sprich die Familie, Freunde und Kollegen. Wer sonst immer gern herzhaft zulangt und dann auf einmal gar keine Kalorien mehr zuführt, wird garantiert flattrig, unkonzentriert und grantig, weil der ganze Organismus durcheinander kommt. Ganz davon abgesehen wird sich der Abnehmerfolg auch in Grenzen halten, da der Körper immer noch auf "Hungersnot" umschalten kann und wird und deswegen der Energieverbrauch sinkt. Unser Organismus weiß ja nicht, dass es hier nicht ums Überleben geht, sondern nur um Dummheit und Eitelkeit.
Selbst bei kontrolliertem Fasten wird der Körper schrittweise daran gewöhnt, wie ich aus meinem ernährungsmäßig auch eher abenteuerlich gestimmten Bekanntenkreis weiß. Und wenn die Leute, die ich kenne, fasten, geschieht das auch meistens im Urlaub, da sie zwar (angeblich) gar nicht so sehr unter dem Hunger leiden, aber dennoch logischerweise ihre Arbeitsleistung nicht bringen können, da es an Energiezufuhr fehlt.
Kurz: Verhungern wird wohl keiner, aber lustig wird es wohl trotzdem nicht, vor allem für die Leute, die die Arbeit übernehmen müssen, die liegen bleibt bzw. sich das Gejammer anhören müssen.
Der Mensch (auch einer mit normalem Gewicht) kann eine Woche ohne Essen auskommen. Wenn sie Reserven hat, geht es vermutlich länger. Körperlich sollte es keine zu großen Probleme verursachen, die Probleme werden eher psychisch sein. Ich denke nach 1 bis 2 Tagen wird sie so einen Hunger haben, dass sie (früher oder später) unkontrolliert "drauf losfrisst". Im Nachhinein wird es wohl keinen positiven Effekt geben, dafür aber den Jojo-Effekt.
Ich denke nicht, dass sie es durchhalten wird, sondern vermute eher, dass sie nach spätestens 2-3 Tagen einen Fressanfall erleiden wird. Außerdem wird sie maximal 2-3kg in der Zeit abnehmen. Davon wird man auch nicht schlank.
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