Sich unter Druck setzen lassen, zu Hochzeit zu gehen?
Eine Bekannte von mir ist jetzt in der 6. Woche schwanger und da sie kein uneheliches Kind zur Welt bringen möchte, will sie noch schnell vor dem Geburtstermin ihre Hochzeit feiern und plant sie jetzt schon entsprechend.
Sie hat mir dann telefonisch mitgeteilt, an welchem Tag sie heiraten möchte und meinte dann, dass wir uns den Tag freihalten sollen, mein Partner und ich wären zusammen eingeladen. Auch teilte sie mit, wo gefeiert werden wird und wie sie sich den Tag im Allgemeinen so vorstellt.
Was sie so sagte, klang für mich nicht besonders lustig und interessant. Auch habe ich zu ihr keine besondere Bindung oder so. Wir haben zwar seit der Schulzeit telefonischen Kontakt, aber als Freundin würde ich sie jetzt nicht bezeichnen, dafür ist unser Verhältnis zu einseitig nach meinem Empfinden. Dennoch macht sie ziemlich Druck, dass ich zu ihrer Hochzeit zu kommen hätte, was ich persönlich ziemlich nervig finde.
Würdet ihr euch unter Druck setzen lassen, zu einer Hochzeit zu erscheinen, auf die ihr absolut keine Lust habt?
Ich würde mich da auf gar keinen Fall unter Druck setzen lassen um zu dieser Hochzeit gehen zu müssen. Wenn ich eingeladen bin, aber absolut keine Lust habe dort hinzugehen, dann würde ich das auch nicht tun. Es kann mich ja niemand zwingen etwas gegen meinen Willen zu machen. Vor allem, wenn ich zu der Person sowieso keine enge Bindung habe.
Bei mir würde in so einem Moment Druck eher das Gegenteil bewirken, dass ich dann nämlich erst recht keine Lust mehr habe, auf die Hochzeit zu gehen. Ich finde es ja nett, dass deine Bekannte dich einlädt, auch wenn euer Kontakt nun nicht so gut ist. Aber dass sie dann sagt, dass du zu ihrer Hochzeit zu kommen hättest, das geht gar nicht, wie ich finde. Und das würde ich dann auch sagen, dass ich nur dann komme, wenn ich das möchte und auch die Zeit habe.
Wenn du absolut keinen Bock auf die Hochzeit hast und deine Beziehung zu dieser Bekannten eh so kritisch siehst, ist es vielleicht besser, diese Bekanntschaft generell zu lösen. Für mich sind das eindeutige Anzeichen dafür, dass es die Mühe eigentlich nicht wert ist. Wenn man jemanden mag, dann würde man doch grundsätzlich gerne auf dessen Hochzeit gehen.
Ich würde mal annehmen, dass sich das aber eh erledigt hat, wenn du ehrlich zu ihr bist und ihr sagst, dass du keine Lust auf ihre Hochzeit hast. So etwas hält eine lockere oder eh schon spannungsgeladene Bekanntschaft doch gar nicht aus.
Die Frage ist allerdings, wie das deine Bekannte sieht. So wie du es formuliert hast, dass du "zu kommen hättest", ist es ja nicht unbedingt so, dass sie dich gerne dabei haben möchte. Das klingt eher so, als ob sie gerne Befehle austeilt. In dem Fall würde ich auf Plan A zurückgreifen und diese Bekanntschaft beenden.
Wenn in deiner Bekannten aber doch ein einigermaßen großes Herz schlägt, könnte das ganz schön verletzend sein. Du nennst die Bekanntschaft einseitig und meinst damit bestimmt deine Seite. Aber vielleicht sieht sie es trotzdem anders und sie mag dich viel lieber als du sie. Dann fände ich es ganz schön fies, ihr das kurz vor der Hochzeit um die Ohren zu hauen.
Also wenn du keinen Bock hast, dann geh nicht hin. Wenn du allerdings auch keinen Bock darauf hast, sie in einem sensiblen Moment - und bei der eigenen Hochzeit werden einige Hartgesottene plötzlich sensibel - zu verletzen, dann geh einfach hin. Es sind nur ein paar Stunden.
Bienenkönigin hat geschrieben:Das klingt eher so, als ob sie gerne Befehle austeilt.
Es stimmt schon, dass sie nur schwer damit klar kommt, mal nicht ihren Willen zu bekommen. Das ist mir schon in der Schulzeit vor über 10 Jahren aufgefallen. Ich finde, man merkt bei ihr ganz deutlich, dass sie erstens sehr lange Einzelkind gewesen ist und dass sie zweitens ein Scheidungskind ist. Sie ist es nämlich gewöhnt, dass sie mit einem "Hundeblick" alles bekommt was sie will und wird dann gerne mal grantig, wenn sie merkt, dass das bei mir nicht funktioniert.
Bienenkönigin hat geschrieben:Du nennst die Bekanntschaft einseitig und meinst damit bestimmt deine Seite.
Ich weiß nicht, was du damit konkret meinst. Wenn ich sage, dass die Beziehung "einseitig" ist, meine ich damit, dass sie sehr egozentrisch ist und ständig ihre Probleme und Sorgen bei mir ablädt und sich quasi bei mir "ausheult", im Gegenzug sich aber null für mein Leben interessiert. Ich komme mir eher vor wie ihre Therapeutin und Seelsorgerin als eine Freundin. Sie fragt zwar manchmal was es so neues gibt bei mir, das kommt mir aber eher halbherzig vor und selbst wenn ich so Kleinigkeiten erzähle, dann merke ich schon an ihrem Unterton, dass sie das erstens nicht wirklich interessiert und sie zweitens gar nicht richtig zuhört.
Ich vermute, dass sie irgendetwas aus der Kindheit kompensieren muss und deswegen so viel Aufmerksamkeit fordert. Sie war neulich sogar ziemlich überrascht, dass ich gar nicht in Deutschland geboren wurde als das Thema zufällig darauf kam. Ich finde, richtige Freunde wissen so etwas, gerade wenn man sich schon so lange kennt wie wir.
Olly173 hat geschrieben:Bienenkönigin hat geschrieben:Du nennst die Bekanntschaft einseitig und meinst damit bestimmt deine Seite.
Ich weiß nicht, was du damit konkret meinst.
Ich meinte damit, dass du vermutlich sehr viel mehr in die Bekanntschaft investierst. An Zeit, an Interesse, an Geduld. So wie du es beschreibst, ist das wirklich keine schöne Freundschaft.
Dann frage ich mich allerdings, warum du noch mit ihr befreundet bist. Wenn sie Probleme hat und über diese reden muss, ist das in Ordnung. Aber wenn du im Gegenzug nicht von deinen Problemen reden kannst oder wenn du keine Genugtuung daraus ziehen kannst, dass sie deine Ratschläge annimmt und du ihr wirklich geholfen hast. Dann ist das wirklich sehr einseitig.
Wie gesagt, allein dass du dich so überwinden müsstest, zu ihrer Hochzeit zu gehen, sagt doch eigentlich schon alles. Ich bin mit niemandem befreundet, zu dessen Hochzeit ich nicht mit Freuden gehen würde.
Ich würde nicht zu einer Hochzeit gehen, wenn ich darauf keine Lust habe. Wobei das in dem Fall natürlich auch Stress mit der Freundin bekommen würdest und man bedenken sollte, ob das die Sache eben Wert ist. Dennoch würde ich mich nicht dazu zwingen lassen, weil das ja auch keinen Spaß macht, wenn man dann gezwungener Weise zu so einer Veranstaltung geht.
Generell würde ich so eine Freundschaft schon bedenken, wenn sie einseitig ist, weil du da scheinbar auch nicht glücklich mit bist und da nur Nerven zu investieren scheinst. Vielleicht solltest du einfach noch mal mit ihr darüber reden, warum du nicht kommen magst.
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