Meine Geschichte einer bockigen Badehose

vom 21.12.2013, 21:01 Uhr

Es war endlich soweit, ich startete Richtung Spaßbad Aqua Mundo. Nach ca einer Stunde fahrt parkte ich das Auto und betrat den Eingangsbereich. Bei einer freundlichen Dame kaufte ich mir eine Tageskarte, schließlich wollte ich mich nicht beeilen müssen und meinen freien Tag genießen.Auf dem Weg in die Umkleidekabine schlängelte ich mich vorbei an schleichenden alten Leuten und schreienden Kindern und verschwand in meiner Kabine.

Ich zog mir meine Badeshorts Typ XXL, mit Hosenbeinen bis zur Hälfte der Waden, an. Die Hose sollte noch zu einem Problem werden, bisher hatte ich sie noch nicht zum Schwimmen getragen und ahnte nicht was mir blüht. In der Dusche war es relativ leer, ich duschte heiß und genoss die "Erfrischung". Nun war ich fertig zum Schwimmen, endlich. Schließlich war ich seit einigen Jahren nicht mehr schwimmen, bzw blieben alle sportlichen Aktivitäten auf der Streck.. äh dem Sessel.

Als ich mit meiner schmatzenden Badehose zum Becken schlenderte, um meinen Adoniskörper im kühlen Nass zu versenken, begegnete ich ein paar hübschen Damen die gerade am Beckeneingang ihren Weg pausierten. So hatte ich leider Publikum als ich langsam in das Becken hinab stieg. Meine Hose wuchs bei jeder Stufe, bauschte sich auf die 5-fache Größe auf und ich konnte natürlich nicht einfach reinspringen, da ich sehr kälteempfindlich bin.

Schuld war die eingeschlossene Luft, welche die Hose nach oben trieb. Kurz bevor ich endlich komplett im Wasser war machte es "poff" und meine seitlichen Hosentaschen platzen nach draußen, so dass der weiße Futterstoff wie 2 Bojen an meinen Hüften schwammen. Als ich dann so brusttief durchs Wasser lief, ragten die Taschen noch immer an der Oberfläche heraus. Ich bemühte mich die Taschen zum sinken zu bewegen, drückte und presste die Luft heraus und machte dabei sicher den Eindruck als hätte ich leichte Verdauungsprobleme. Die Hose verhielt sich wie ein bockiges Rindvieh das einfach nicht ins Wasser wollte.

Ok, nach 30 sekündigem Wassertanz und Luftblasenkür, konnte ich endlich anfangen zu schwimmen. Das kann ich ja wenigstens! Dachte ich. :( Ich schwamm Brust und nach jedem Schwimmzug als ich die Beine anzog, wirkte der tiefe Schnitt der Badehose wie ein Bremsfallschirm. Ich merkte bei jedem Zug die Bremskraft und es fühlt sich an als käme ich nicht voran. Na Klasse, zuerst lasse ich vermuten, ich leide an Elefantitis, dann schwimme ich wie eine bleiernde Ente, was kommt noch? Becken verlassen!

Zwar war ich relativ schnell erschöpft, natürlich war da nur die Hose dran schuld! Also paddelte ich zum rettenden Rand und bediente mich der Ausstiegsleiter. Auf dem Weg nach draußen, merkte ich wie die Badehose das halbe Becken in den Fasern gespeichert hatte. Der schwarze Stoff ließ das Wasser nur so rinnen und glänzte dabei wie ein Müllsack, er klebte ekelhaft an den Beinen und ich musste ihn leidig zurecht zupfen um das unangenehme Gefühl loszuwerden.

Gleichzeitig haben meine geliebten Hosentaschen ihre Funktion gewechselt, in das Wasser nehmen sie die Luft mit rein und sobald man das Becken verlässt, bleibt das Wasser drin. Also kurz freihändig auf der Leiter stehen und gekonnt die Taschen plattdrücken, man will ja nicht einen Extraliter Wasser auf die Fließen verschütten. Die Hosentaschen hingen nun während des ganzen Badbesuches umgestülpt an meinen Hüften wie Hundeohren. Sobald die in Kontakt mit Wasser kamen, versuchten die zu flüchten und jede Minute die Bademode zu richten... wer hat diese Geduld? Was im Whirlpool erst passierte, möchte ich an der Stelle euer Fantasie überlassen. Bitte um Reviews :)

» GuentherDaHat » Beiträge: 1 » Talkpoints: 1,72 »



Ich frage mich gerade, was man hier als Review schreiben will. Möchtest du diesen Bericht irgendwo als Kurzgeschichte veröffentlichen? Geht es darum den Schreibstil zu verbessern? Oder geht es dir eher um den dramaturgischen Aufbau der Geschichte? Oder suchst du nach Erfahrungsberichten von anderen Leidensgenossen und den Erfahungsaustausch unter Gleichgesinnten?

Ich versuche es mal mit etwas Textkritik. Zum Einen ist das natürlich eine lustige Situation, zumindest für außenstehende Leser. Und das ist auch das Element, was mir am den Text fehlt. Er trieft eher durch Selbstmitleid und wirkt daher etwas unbeholfen, fast wie Trauerbewältigung. Dabei könnte man mit etwas mehr Selbstironie da viel Textpotential entfalten. Solche komischen Situationen könnte man durch Dialoge einbauen. Also ein frecher Teenager, der dreckig lacht, oder ein Kind das fragt, ob du Blähungen hast, weil deine Hose so aufgedunsen ist und von den Eltern gerügt wird.

Und für dich mag es ewig geschienen haben, aber dreißig Sekunden Kampf mit einer Hose sind doch nicht lang. Da wundert man sich als Leser schon über die Beschwerden.

Dann ist auch der Einstieg zu lang. Wenn man ins Schwimmbad fährt, ist das normal, dass man an der Kasse ein Ticket kauft. Das ist für die Handlung unerheblich. Genauso gut könnte man auch in der Umkleide mit der Erzählung anfangen und sich unwichtiges schenken. Dafür würde ich lieber ausbauen, was im Whirlpool passierte, denn durch solche Andeutungen bleibt man als Leser unbefriedigt zurück. Wenn du nichts zum Whirlpool zu erzählen hast, dann mache keine Andeutungen. Wenn die Angelegenheit zu peinlich zum Erzählen ist, lasse auch Andeutungen sein. Und warum verlässt du das Bad nicht, wenn es eh schon peinlich war? Mit welchem Motiv geht man dann noch in einen Whirlpool?

Unglaubwürdig wirkt, wenn du schreibst, du hättest einen Adoniskörper, trotzdem du dich eher als Sportmuffel beschreibst, der lieber auf der Couch sitzt. Wie soll das gehen?

Der Titel verrät mir zu viel. Ein peinlicher Tag im Spaßbad oder so würde eher neugierig machen und nicht gleich fast die ganze Handlung vorweg nehmen. Zudem würde ich vielleicht noch etwas dazu erfinden, das die Geschichte spannender macht. Zum Beispiel, dass man trotz aller Blamage eine schöne Frau mit Humor kennen gelernt hat oder so. Das wäre dann überraschend und würde die Geschichte aufwerten. Es ist eine Geschichte und muss ja nicht zwangsläufig mit der Realität zu tun haben.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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