Biologische Bekämpfung von Krankheiten an Obstbäumen
Ich beschäftige mich schon seit ca. 4 Jahren mit der biologischen Bekämpfung von Krankheiten an Obstbäumen. Ich habe auch schon einige Mittel, die bei mir sehr gut wirken. So beispielsweise Schachtelhalmtee gegen Birnengitterrost. Der Tee wird während des Laubaustriebes auf die Triebe gespritzt. Man soll ihn alle 14 Tage bei schönem Wetter spritzen. Ich selbst spritze ihn das erste Mal, wenn die Knospen aufspringen, am nächsten tag noch einmal und dann 2 Wochen später 3 Tage hintereinander, dann wieder 2 Wochen später 3 Tage hintereinander und das reicht dann meist. Meine Birnen haben deutlich weniger Rost, er ist nicht gänzlich weg, aber meine Bäumen tragen wieder und die Birnen reifen aus. Bevor ich nichts gemacht habe, waren die Fruchtansätze bestens und nach und nach fielen alle Birne vorzeitig ab.
Bei echtem Mehltau habe ich mit Frischmilch gute Erfahrungen gemacht. Man mischt sie mit 9 Teilen Wasser. Man sollte jedoch frühzeitig damit anfangen und die Spritzungen wiederholen, damit man den Mehltau auch wirklich minimiert.
Leider erfährt man nur sehr wenig über biologische Mittel zur Bekämpfung unterschiedlicher Erkrankungen. Das mag daran liegen, dass die chemischen Produkte von den Herstellern verkauft werden müssen und es ist natürlich einfacher, ein chemisches Mittel zu nehmen. Meist bekämpft man damit auch gleich mehrere Erkrankungen, sodass man nur wenige Mittel kaufen muss.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit biologischen Mitteln gemacht? Wer kann von seinen Erfahrungen berichten? Mich würden vor allem Erkrankungen der Obstbäume aber auch bei Gemüse interessieren. Vielleicht hat jemand ja auch ein Mittel gegen Apfelschorf. Da habe ich bisher nur chemische Mittel gefunden.
Apfelschorf ist ja ein Pilz. Das heißt, man muss einfach den Infektionskreislauf so gut es geht unterbrechen. Im kleinen Garten geht das ja ganz gut. Es empfiehlt sich, befallenes Laub im Herbst zeitnah und häufig zu entfernen. Also nicht unter dem Baum zu lange liegen oder gar verrotten lassen. Dann werden die Sporen wieder herum gewirbelt und infizieren neu. Am besten das Laub verbrennen oder über kommunale Laubsäcke der Müllentsorgung zuführen. Dann muss man halt in dem Jahr auf etwas Kompost verzichten. Auch Fallobst und vertrocknete Fruchtmumien sind vom Baum tunlichst sorgfältig zu entfernen und zu entsorgen. Bei Fallobst kann man das gute ja verkochen. Aber eben nicht unter dem Baum gammeln lassen. Das braucht unter Umständen ein paar Jahre Zeit und bessert sich dann nach und nach.
Gegen Pilze wie den Mehltauerreger und Apfelschorf hilft auf, wenn alle Blätter schnell trocknen. Ein fachmännischer Schnitt, der alle überflüssigen Äste entfernt ist da gut. Wenn die Sonne überall gut an die Krone heran kommt und den Baum trocknen kann, dann können sich die Pilze nicht so üppig vermehren, wie in einer zu dichten Krone, die länger feuchte Blätter hat. Gerade bei älteren Bäumen ist das gefährlich, weil die oft über die Jahre reichlich unkoordiniert Äste angesetzt haben und dann ein Verjüngungsschnitt fällig ist. Lasst euch da mal zum Obstbaumschnitt beraten oder belest euch.
Bei Birnengitterrost hilft es auch, das befallene Laub schnell zu entfernen und nicht verrotten zu lassen. Ebenso hilft es dort auch, wenn man im Umkreis sucht, welche Wacholderbäume dort stehen. Denn manche (nicht alle) übertragen diesen Erreger als Wirt. Wenn man den verantwortlichen Wacholder finden und entfernen kann, bessert sich der Rost auch oft schon zusätzlich.
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