Wie funktioniert das Weiten eines (Ehe-)Ringes?

vom 06.01.2013, 22:02 Uhr

Ich habe mir ausgerechnet am Ringfinger meiner rechten Hand eine Prellung zugezogen, die zwar nicht mehr sehr schmerzt, wo jedoch das Gelenk noch so dick ist, dass ich meinen Ehering nicht mehr auf den besagten Finger stecken kann. Da ich den Ring auch nicht an der linken Hand tragen möchte oder an einem anderen Finger als dem Ringfinger der rechten Hand, wird es mir vermutlich nicht erspart bleiben, meinen Ring weiten zu lassen.

Ich dachte nun immer, dass der Ring dann gleichmäßig geweitet wird und er somit auch rund bleiben sollte. Wie die Schrift im Innern dann in Mitleidenschaft gezogen wird weiß ich nicht. Meine Arbeitskollegin meinte nun aber, als wir auf dieses Thema zu sprechen gekommen sind, dass Ringe nur an einer Stelle geweitet werden. Wenn das aber der Fall wäre, dann wäre der Ring am Ende doch nicht mehr rund, oder? Mir kamen bei ihren Schilderungen jedenfalls so meine Zweifel.

Aus diesem Grund möchte ich nun euch gerne fragen, ob ihr wisst, wie das Weiten eines (Ehe-)Ringes genau funktioniert? Wie sieht hinterher der Ring aus, wie die Schrift im Innern? Gibt es eventuell mehrere Varianten, wie man einen Ring weiter bekommt? Welches ist dann die beste Variante? Wird der Ring durch eine solche Behandlung spürbar dünner oder merkt man das überhaupt nicht?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn abzusehen ist, dass die Prellung wieder abheilt und der Finger in absehbarer Zukunft wieder dünner ist, würde ich den Ring nicht weiten lassen. Denn der Vorgang ist nicht so leicht wieder rückgängig zu machen. Vielleicht kannst du ihn ja so lange an einer Kette um den Hals tragen?

Es gibt zwei Methoden zum Weiten. Welche angewandt wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Ein Faktor ist, wie viele Größen dazu kommen sollen. Wenn sehr viel Weite fehlt, wird der Ring eher aufgesägt und ein neues Stück eingesetzt. Ein Goldschmied kann den Ring auch danach wieder rund bekommen, dazu gibt es Werkzeug. Und das Stück wird vermutlich da eingesetzt, wo keine Schrift ist, falls der Ring so eine Stelle hat.

Wenn nur etwas Weite fehlt, kann der Ring auch auf eine konische Spezialstange aufgesetzt werden und mit Hammerschlägen nach unten getrieben werden. Dadurch wird er natürlich dünner. Wie dünn, das hängt davon ab wie dick der Ring vorher war. Und eventuell muss man sich auch überlegen, ob man nicht doch nachher auf der Oberfläche noch Hammerschläge sehen wird. Das könnte sein. Wie sich das auf die Schrift auswirkt, weiß ich nicht. Aber ein Profi sollte das so gleichmäßig treiben können, dass das nicht zu sehen ist. Nur weiß man halt vorher nicht, wer der Profi ist.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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