TS "Maxim Gorkiy" wird in Alang abgewrackt

vom 09.01.2009, 19:58 Uhr

Freitag, der 9. Januar 2009 ist ein trauriger Tag. Heute wurde der Verkauf der Maxim Gorkiy an eine Abwrackwerft in Alang/Indien bekanntgegeben.

Die "Maxim" wurde 1968/69 bei der Deutschen Werft AG in Hamburg als "Hamburg" für die legendäre Deutsche Atlantik Linie gebaut. Sie sollte die unvergessene "Hanseatic", die berühmte weiße Hamburgerin (1930 gebaut als Empress of Japan), die im Jahre 1966 in New York ausgebrannt war, ersetzen. 1973, nach dem Konkurs der DAL, wurde das Schiff an die Sowjetunion verkauft und in "Maxim Gorkiy" umbenannt, um weltweit Kreuzfahrten zu unternehmen.

Gleich zweimal in die Schlagzeilen kam das Schiff im Jahre 1989. Bereits unter Charter des Bonner Reiseveranstalters Phoenix Reisen, schlägt das Schiff im Juni auf einer Reise nach Spitzbergen im Packeis leck und beginnt zu sinken. Nur durch beherzten Einsatz von Besatzung und norwegischer Küstenwache kann das Schiff gerettet werden. Im November desselben Jahres treffen sich US-Präsident George W.Bush und Michail Gorbatschow auf der Maxim, als sie vor Valletta/Malta auf Reede liegt.

Die 90er hindurch war die "Maxim Gorkiy" stets erfolgreich für Phoenix Reisen unterwegs und unternahm einmal jährlich eine etwa 130-tägige Reise rund um die Welt.

Nachdem das Schiff aus Kostengründen im November 2008 außer Dienst gestellt wurde, schien es bereits eine neue Aufgabe zu geben. Als "Marco Polo II" sollte sie nach einer Generalüberholung für die wiedergeborene, geschichtsträchtige Orient Lines wieder in Fahrt gebracht werden. Diese Pläne scheiterten jedoch an der instabilen Wirtschaftslage.

Die "Hamburg" ist ein Stück deutsche Schifffahrtsgeschichte und wird nie vergessen werden. Sie steht in einer Reihe mit vielen großen Namen. Bremen, Berlin, Deutschland, Bismarck, Albert Ballin, Imperator, Hanseatic, Vaterland, Europa und, und, und. Farewell, Maxim Gorkiy!

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» Andiroidika » Beiträge: 88 » Talkpoints: 0,00 »



Vermutlich war das Schiff nach rund vierzig Jahren im Betrieb nicht mehr sicher und hätte umfassende Restaurierungsarbeiten benötigt, oder? Vermutlich wird deshalb auch die Wirtschaftslage genannt, oder? Es ist zwar traurig, wenn so eine Tradition zu Ende geht. Aber letztlich ist es besser, wenn man den richtigen Zeitpunkt nicht verpasst.

Ein marodes Schiff aus nostalgischen Gründen so lange zu fahren, bis ein Unglück mit Personenschäden entsteht ist auch keineswegs die bessere Lösung. Von daher ist es doch schön, wenn man das Schiff in ausschließlich guter Erinnerung behalten kann, auch wenn ein Abschied immer traurig ist, oder?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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