46-jähriger Mann wird zu 6-jährigem Mädchen

vom 12.12.2015, 20:06 Uhr

Heute habe ich diesen Bericht über einen 46-jährigen Mann gelesen, der nicht einfach nur sein Geschlecht ins Weibliche gewechselt hat, sondern nun als 6-jähriges Mädchen lebt.

Ich möchte das hier ganz klar trennen. Ein Mann fühlt sich als Frau. Eine Frau fühlt sich als Mann. Transgender. Für tolerante Menschen, zu denen ich mich zähle, absolut kein Problem. Aber abgesehen vom Geschlecht wird hier ein erwachsener Mensch zu einem kleinen Kind. Und er hat sogar ein Ehepaar gefunden, das ihn als kleines Kind bei sich aufgenommen hat.

Da frage ich mich dann schon, wie und was da genau abläuft. Natürlich hat diese Person, die als Junge aufgewachsen ist, die Kindheit eines kleines Mädchen verpasst. Aber viele Menschen haben keine glückliche Kindheit gehabt und gehen trotzdem nicht dorthin zurück, um das nachzuholen.

Außerdem fällt sie ja auch aus der Rolle raus und gibt ein ganz normales, erwachsenes Interview in dem im Bericht eingebetteten Video. Aber als normaler Erwachsener müsste man sich komisch vorkommen, wenn man ständig ein 6-jähriges Kind spielt. Ich könnte verstehen, wenn sie sich trotz ihres Alters jetzt eine Barbie kauft, weil sie die als männliches Kind nie haben durfte.

Ich frage mich, ob das mit dem Ändern des Geschlechts vergleichbar ist. Ein Mann fühlt sich unwohl in seinem Körper, sieht sich immer als Frau. Aber ein 6-jähriges Kind zu sein kommt mir wie eine bewusstere Entscheidung vor. Oder war sie innerlich schon immer ein Kind, das eine Erwachsene vorgetäuscht hat. So wie sie eine Frau war, die das Leben eines Mannes vorgetäuscht hat.

Oder ist diese Person einfach nur egoistisch, so wie es ihr sehr viele Menschen im Netz vorwerfen. Immerhin hat sie als Mann sieben Kinder bekommen. Die würden vielleicht damit klarkommen, dass ihr Papa lieber eine Frau sein will. Aber ein Kind? Hat sie damit nicht alle Brücken zu ihren Kindern abgebrochen?

Transgender sieht man nicht als Krankheit, die behandelt werden muss. Ebensowenig wie Homosexualität. Gesund ist es, es auszuleben. Trifft das auch auf den Wunsch zu, wieder ein Kind zu sein? Oder sollte Stefonknee lieber in ärztliche Behandlung?

Nebenbei interessiert mich auch das Familienleben in ihrer Adoptivfamilie. Dort spielt sie immer mit der achtjährigen Enkelin ihrer Adoptiveltern. Nehmen wir mal an, die Eltern wollen abends essen gehen. Brauchen sie dann einen Babysitter für die beiden oder reicht es, dass das eine Kind eigentlich 46 Jahre alt ist?

Wie seht ihr die Geschichte? Und versteht mich bitte nicht falsch. Ich verurteile Stefonknee überhaupt nicht. Für mich ist das einfach nur neu und ich versuche, es einzuordnen. Vielleicht kennt ihr ja andere Fälle von "Transage". Oder habt schon mal etwas Wissenschaftliches dazu gelesen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich verurteile Transgender auch nicht. Wenn man eben im falschen Körper geboren wurde, dann ist das so und ich finde es gut, dass man heutzutage bewusst selbst entscheiden kann und darf, dass man diesen "Fehler" korrigieren möchte und dann eben durch Eingriffe, Hormone und dergleichen sein Geschlecht entsprechend anpasst.

Aber das mit dem Alter habe ich auch noch nie gehört und das fällt mir schwer das einzuordnen. Vielleicht ist das so eine Art Überreaktion oder so und Stefonknee muss etwas kompensieren. Ich meine, die Verantwortung als Erwachsener und dann auch noch Vater von 7 Kindern kann schon hart und anstrengend sein. Vielleicht wünscht man sich an einem gewissen Kind so stark in die unbeschwerte und glückliche Kindheit ohne solche große Verantwortung zurück, dass man dann eben beschließt ein Kind zu sein und gut ist.

Ich gebe zu, dass ich als Erwachsene schon ganz andere und schwerere Probleme habe als in meiner Kindheit. Aber deswegen würde ich mich nicht in meine Kindheit zurückwünschen, wenn ich ehrlich bin. Aber da ist ja nicht jeder so wie ich.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also ich hoffe, dass ich das alles richtig verstanden habe, weil ich etwas verwirrt bin. Das bedeutet, es hat sich ein Mann in seinem Körper nun unwohl gefühlt. Das wäre ja dann der Transgenderfall, sodass man sagen würde, dass er sich umoperieren lässt. Damit gehe ich auch konform, weil da gibt es nichts auszusetzen und gehen schließlich lange therapeutische Gespräche voraus, damit auch wirklich nur dann eingegriffen wird, wenn man sicher ist, dass Mann eine Frau sein möchte.

In diesem Fall geht es aber darum, dass hier ein erwachsener Herr im Alter von 46 Jahre die Figur eines sechsjährigen Mädchens mimt und sich sogar von einer Familie als entsprechendes adoptieren ließ, um da das Mädchen ausspielen zu können. Das wirkt natürlich auf den ersten Blick für jeden von uns völlig surreal. Selbstverständlich mit Grund, aber vielleicht müssen wir hier ein wenig hinterfragen, was meint Ihr?

Es gibt Menschen, die sich im Körper eben falsch fühlen und sich dann um operieren lassen. Da spricht nichts gegen. Dann wiederum gibt es Menschen, welche auch als Fetisch ausleben, dass sie Babys sind mit Windeln dort auch wirklich reinmachen. Woran so etwas alles liegt, das muss man wohl von Einzelfall zu Einzelfall berücksichtigen.

Möglicherweise hat derjenige eine unglaublich schlechte Kindheit gehabt. Dieser Mann war zudem in einem ganz anderen Körper und wurde natürlich als Junge, weil er rein geschlechtlich einer eben war. Womöglich möchte er nun das Mädchen sein komplett ausleben, dann müsste das bisher sechsjährige Mädchen in ihm aber früher oder später auch erwachsen werden!

Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die einfach nicht so eine schöne Kindheit hatten und diese neu erleben möchten. Kinder sind unbedarft, ehrlich und haben viel Freiraum. Sie müssen sich um wenig kümmern, weil es Eltern und Verwandte tun. Einige wünschen sich womöglich genau das oder ein Stück Kindheit, um den Alltagsstress zu entfliehen.

Ich denke, dass es wirklich auch psychologische Ursachen haben kann, aber das sollte hier ohnehin klar sein. Sich als Frau zu fühlen ist bereits die eine Sache, aber sich in eine Rolle des Mädchens zu bewegen, das zeigt schon, dass hier unter deutlichen Umständen ein paar psychologische Aspekte womöglich näher betrachtet werden sollten.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wieso der Typ jetzt unbedingt ein 6-jähriges Mädchen sein muss, habe ich trotz mehrmaligem lesen, immer noch nicht verstanden. Aber normal ist so etwas für meine Begriffe nicht und auch die von dir verlinkte Adoptivfamilie ist wohl ein ganz klarer Fall für den Onkel Doktor.

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» diskutant » Beiträge: 237 » Talkpoints: 51,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich glaub schon, dass man in einen Körper falschen Geschlechts geboren sein kann und sich nicht wohlfühlt von Anfang an. Aber die Zeit tickt doch für alle Menschen gleichermaßen. Wenn man dann nicht akzeptiert, dass man nach 18 Jahren die Verantwortung als Erwachsener tragen muss, dann finde ich das unreif. Natürlich macht manche Pflicht als Erwachsener wenig Spaß und nicht alles ist so toll, wie man sich das als Kind dachte. Aber man ist erwachsen und das ist nun mal so.

Ehrlich, ich bekomme Gänsehaut und ein ganz komisches Gefühl, wenn man liest, dass ein erwachsener Mann, der ein sechs Jahre altes Mädchen sein will mit einem acht Jahre alten Mädchen viel spielt. Vielleicht liege ich in diesem speziellen Einzelfall ja falsch. Aber da drängt sich schon die Frage auf, warum er gerne mit einem Mädchen diesen Alters spielt, ob er das nicht eher als Vorwand benutzt, Nähe zu Kindern zu suchen, die ein Erwachsener sonst nur mit Zwang erreichen könnte. Ich frage mich schon, ob da nicht perverse Neigungen ein Motiv für das neue Leben in Frage kommen?

Ich würde so jemanden weder adoptieren, noch mit meinen Kindern spielen lassen. Sicher ist sicher.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich stelle es mir gerade vor, wie schwer es dieser Mensch im Leben gehabt haben muss und wie schwer er es jetzt hat. Wenn man damit noch an die Presse geht, wird man sicherlich jede Menge Hass abbekommen und das ist doch sehr traurig.

Zur Sache selber. Ich denke schon, dass man innerlich Bedürfnisse haben kann, anders zu sein als man bereits ist. Damit meine ich, dass man sich zum Beispiel schon früh als Frau fühlt, obwohl man noch ein Junge ist oder ein Mann ist. Da ist ja aber auch nur die eine Seite, bei der von dir genannten Geschichte.

Der Mann fühlt sich ja auch als Kind oder will das ausleben und das sehe ich schon ein bisschen kritisch, weil ich denke, dass man da zumindest mal Gespräche mit einem Psychologen führen sollte um abzuklären, welche Ursache das hat. Sicherlich gibt es vielleicht mal den Wunsch die Kindheit noch mal zu erleben, aber einem Erwachsenen ist ja eigentlich bewusst, dass das nicht geht und deswegen würde man das so nie ausleben.

Ich denke aber durchaus auch, dass er diese Gespräche schon gehabt haben wird. Bei uns muss man glaube ich einen Psychologen aufsuchen, wenn man das Geschlecht ändern will und deswegen ist darüber sicherlich auch gesprochen wurden und wenn das soweit in Ordnung ist, stelle ich mich da auch nicht dagegen, auch wenn es auch für mich befremdlich ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ob es eine Operation hin zum weiblichen Geschlecht gab, weiß ich nicht. Das wird in den Artikeln nicht erwähnt. Man kann sich ja auch einfach nur die Haare wachsen lassen und feminine Kleidung anziehen. Sie nennt das Spielen mit der Enkelin ihrer Adoptiveltern auch "Spieltherapie", aber auch hier ist nicht klar, ob sie einfach nur den Begriff verwendet oder ob es einen Therapeuten gibt. Dazu sind die Artikel einfach zu kurz und ungenau. Ich traue mich ja kaum, sie "Artikel" zu nennen.

Vielleicht ist hier auch nur der Unterschied zwischen dem tatsächlichen und dem Wunschalter so signifikant. Es gibt ja viele Menschen, die sich nicht ihrem Alter entsprechend benehmen. Ältere Männer, die immer noch eine Rockband haben. Frauen, die behaupten, noch unter 30 zu sein. Es gibt auch Kinder, die "eine alte Seele" haben; ruhiger, ernster sind als Gleichaltrige.

Vielleicht sind darunter nicht nur Menschen, die sich einfach den Konventionen nicht beugen wollen oder Spaß haben wollen. Vielleicht ist es einigen tatsächlich ein nicht abänderliches Bedürfnis. Eines, das bei Nichterfüllung zu Depression und Selbstmordgedanken führt, wie es bei Transgendern der Fall ist.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Möglicherweise denkt der Mann auch an Selbstmord, aber dann können ihm sicher auch Psychologen helfen. Ich finde es halt schwierig, wenn Kinder von solchen Wünschen betroffen werden.

Dieser Mann hat laut dem Artikel, den du verlinkst sieben Kinder. Was sollen die denn für ein Vorbild von so einem Vater haben? Fühlen die sich nicht eher im Stich gelassen? Ich denke schon. Von daher kann ich auch die Argumentation nicht nachvollziehen, dass das Enkelkind der Familie sich so sehnlichst Geschwister gewünscht hat und er das Geschwisterkind nun ersetzen will. Auch wenn er das will, er wird das nie können, weil er eben kein sechs Jahre altes Mädchen ist. Das wird der Enkelin auch bei jedem Blick klar sein. Denn welche sechsjährige sieht aus wie eine übergewichtige Oma? Bei aller Phantasie im Kindesalter: Mit sieben ist man alt genug um so eine Verkleidung locker zu durchschauen.

Und wenn das Enkelkind wirklich so leidet, könnte man auch beim Jugendamt beantragen, dass man ein echtes und etwas gleichaltriges echtes Kind als Pflegekind versorgen möchte. Das wäre allemal meiner Meinung nach die beste Alternative für die Enkelin, oder?

Ja, und zu dem Bedürfnis des Mannes noch ein Satz: Ja, es gibt Leute, die als Fetisch haben, Baby zu spielen und mit anderen Erwachsenen solche Gefühle ausleben. So lange das Erwachsene untereinander ausleben und sich freiwillig dazu entscheiden, das in den eigenen vier Wänden zu machen, ist das eine Sache, die man als Privatsache ausleben kann. Aber wenn man echte Kinder, die das nicht frei entscheiden können da mit einbezieht, dann finde ich das fragwürdig. Ich finde eben, es gäbe einen passenderen Rahmen, solche Bedürfnisse auszuleben, als es hier in dem Beispiel geschieht.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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