Weinen auf eurer Arbeitsstelle - Habt ihr es schon gemacht?

vom 02.01.2015, 21:42 Uhr

In manchen Betrieben herrscht ein rauer Ton oder man steht auf der Abschussliste. Auch kann es sein, dass man gemobbt wird oder man sich ungerecht behandelt fühlt. In der heutigen Quizshow "Wer wird Millionär" war eine Kandidatin, die für eine Zeitschrift schreibt und ihr letzter Artikel handelte wohl darüber wer auf der Arbeit schon mal geheult hat und warum er auf der Arbeit geweint hat.

Habt ihr schon mal bei eurer Arbeit geweint oder wäre euch das zu peinlich vor anderen zu weinen? Warum habt ihr geweint? Oder hat schon mal eine Kollegin oder ein Kollege bei euch geweint?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das kommt bei uns schon durchaus mal vor das jemand weint. Es empfindet kann aber keiner als schwach oder peinlich. Auf unserer Arbeit sind eh nur Frauen, und da geht man damit halt lockerer um. Wenn jemand weint wird die Person getröstet, und fertig dann wird halt versucht das Problem zu lösen.

Peinlich ist mir das auch nicht. Ich habe auch schon mehrmals die Beherrschung verloren und das weinen musste sein. Dann beruhigt man sich wieder, es wird eine Lösung gefunden und dann ist alles wieder gut. Wir sind da aber auch alle eher anders gepolt als sonst wo.

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» 19kitty90 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 2,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe nicht besonders nah am Wasser gebaut, wie man so schön sagt. Es muss schon etwas wirklich Schlimmes passieren, dass ich losheule. Ich weine auch nicht vor Wut oder Frustration. Wenn ich wirklich emotional aufgewühlt bin, werde ich immer ganz still und kalt. Und wenn mir wirklich die Tränen kommen würden, würde ich versuchen, das Ganze diskret abzuhandeln und entweder ganz banal auf dem Klo heulen oder mich wegen Arbeitsunfähigkeit entschuldigen und heimgehen.

Schließlich ist es nicht der Job meiner Kolleginnen oder meiner Chefin, mich emotional wieder aufzupäppeln, wenn ich auseinander falle. Mir wäre es auch peinlich, eine Szene zu machen und meinen Laptop nass zu heulen. Allerdings muss ich sagen, dass wir alle einen ziemlich trockenen Bürojob haben, bei dem es eher um Akten und Formulare als um menschliche Dramen und Schicksale geht.

Eine Kollegin von mir hat ihre Emotionen dagegen erheblich weniger im Griff. Direkt am Schreibtisch hat sie zwar in meiner Gegenwart noch nie Tränen vergossen, aber sie war schon öfter während der Arbeitszeit ohne Vorwarnung nicht auffindbar, um dann nach einer oder zwei Stunden mit roten Augen und wortkarg wieder aufzutauchen. Meine Recherchen haben aber ergeben, dass sie allem Anschein nach keine größeren persönlichen Probleme hat.

Wäre beispielsweise jemand gestorben oder schwer krank, hätte ich ja Verständnis. Aber nein, die Dame hat einfach nur ein Problem mit Kritik. Man kann ihr noch so nett mitteilen, dass sie mal wieder Mist gebaut hat, die Dame fühlt sich sofort ungeliebt und missverstanden und fällt auseinander. Auch deswegen habe ich wohl wenig Verständnis für Rumgeheule am Arbeitsplatz.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich habe in den letzten Tagen meiner Arbeit im Altenheim ein paar Tränen vergossen, aber nicht vor meinen Kollegen. Da war eine Frau gestorben, mit der ich lange zu tun hatte. Dies passierte plötzlich und unerwartet, weswegen ich nicht damit gerechnet hatte und das hat mich dann doch ganz schön getroffen.

Ansonsten hatte ich vorher nie auf der Arbeit geweint und ich denke auch, dass man das nur bedingt machen sollte. Immerhin bringt es nichts wegen jeder Kleinigkeit zu weinen. Gerade wenn der Chef mal ein bisschen laut wird und man sich schlecht behandelt fühlt, sollte man meiner Meinung nach die ganze Sache nicht zu Ernst nehmen und einfach weitermachen und sich der Kritik annehmen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe schon einige in der Firma weinen sehen. In dem Betrieb herrscht zwar kein rauer Ton aber es ist immer viel zu tun und ziemlich stressig. Bei einer Gebietserweiterung sind die Leute, die eh schon genug zu tun hatten und plötzlich noch mehr bewältigen mussten der Reihe nach eingesackt. Die Gebietserweiterung wurde den Mitarbeitern erst knapp eine Woche zuvor mitgeteilt und dringend benötigte Unterstützung wurde natürlich nicht rechtzeitig gesucht und eingearbeitet. Da kann es dann eben schon mal passieren, dass eine Person, die das Tagesgeschäft kaum bewältigen kann und unter Dauerstrom steht aus Frustration weint. Da alle in demselben Boot gesessen haben, hat sich auch niemand darüber lustig gemacht.

Eine Mitarbeiterin, die in meinem Büro sitzt, hat sich vor lauter Wut mal so sehr aufgeregt, dass ihr plötzlich die Tränen gekommen sind. Das ist aber auch das einzige Mal gewesen, wo ich so etwas mitbekommen habe. Selbst als sie während der Arbeit eine schlimme Nachricht erhalten hat, hat sie nach außen hin die Fassung bewahrt. Eine andere Kollegin ist ziemlich nah am Wasser gebaut. Da rollen die Tränen wenn sie sich zu sehr aufregt, etwas abgelehnt wird oder Ähnliches. Da wir nicht nur beruflich sondern auch privat sehr gut miteinander auskommen, gibt es auch bei diesem Extremfall keinerlei Sticheleien.

Bei mir ist es auch so, dass ich eher ruhig werde und mich zurückziehe. Als ich einen Anruf bekommen habe, dass mein Opa im Sterben liegt und gleich die letzte Salbung erhalten soll, bin ich wieder still an meinen Platz gegangen und saß da einfach nur auf dem Monitor starrend. Diese Nachricht kam völlig unerwartet, weil er eigentlich nur wegen einer kleinen, harmlosen Operation am Knie ins Krankenhaus gegangen ist. Mein Abteilungsleiter, zu dem wir alle eine sehr gute Bindung haben, fragte nur kurz was los ist und auch da habe ich ihm irgendwie unbeteiligt alles erzählt woraufhin er mich sofort für den Tag befreit hat. Erst als ich mich ins Auto gesetzt habe und zum Krankenhaus losfahren wollte, platzte es aus mir raus.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin schon sensibel und weine häufiger, auch aus Wut oder Frust, aber ich versuche das vor anderen zu verbergen. Ich würde dann beispielsweise auf die Toilette gehen oder es versuchen, so lange anzuhalten, bis ich raus kann. Direkt vor anderen weine ich eigentlich nicht, das wäre mir auch peinlich. Ich habe mich auch schon im Büro eingeschlossen, wenn ich wusste, dass ich jetzt ohnehin keine Termine habe.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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