VfB Stuttgart - Verbleib in 1. Bundesliga noch zu retten?

Der bisherige Trainer des VfB Stuttgart hat diesen Posten nicht einmal über die Hälfte der aktuellen Saison behalten können, da er und sein gesamter Trainerstab erst kürzlich beurlaubt wurden. Überraschend kam das nicht, da die Stuttgarter es einfach nicht aus dem Tabellenkeller der ersten Liga schaffen und diese Saison ein Abstieg in die zweite Liga sehr wahrscheinlich erscheint.

Als Interimstrainer wurde der bisherige Trainer der Stuttgarter U23, Jürgen Kramny, benannt. Bisher gibt es mehrere mögliche Kandidaten für die Neubesetzung des Trainerpostens wobei sich die meisten davon nicht gerade um diesen Job reißen dürften. Deshalb bleibt noch abzuwarten, wer auf den Interimscoach Kramny letztendlich folgen und wann dies der Fall sein wird.

Ich persönlich bin kein sonderlich großer Fan des Stuttgarter Clubs, empfinde aber fast schon Mitleid mit seinen Fans. Immerhin handelte es sich beim VfB mal um einen wirklich guten Verein, der die letzten Jahre aber immer weiter absackte und mittlerweile beinahe gar nichts mehr auf die Reihe bekommt.

Deswegen denke ich sogar, dass es sich bei der kommenden Trainerwahl um die letzte Chance handeln könnte, beim VfB auf absehbare Zeit nochmal etwas zu reißen. Die ganzen Vereinsstrukturen scheinen eine Generalüberholung nötig zu haben, weshalb ein neuer und dann auch mal länger bleibender Trainer nur der erste Schritt sein kann.

Was müsste der VfB Stuttgart denn eurer Meinung nach noch machen, um endlich mal wieder Boden unter die Füße zu bekommen? Die derzeitige Misere zieht sich ja jetzt schon mehrere Jahre, auch wenn sie nun ihren bisherigen Höhepunkt erreicht hat. Was könnte dem VfB helfen und was müsste man dafür möglicherweise auch loslassen? Oder denkt ihr eher, dass die Stuttgarter auf die kommenden Jahre nicht mehr konkurrenzfähig in der ersten Liga werden und deswegen eine Neuorganisation während einiger Zeit in der zweiten Liga sinnvoll wäre?

In meinen Augen liegt es an dem Management des VfB Stuttgart, welches kollektiv versagt. Jedes Jahr werden ohne nachvollziehbare Gründe verschiedene Spieler eingekauft, bei denen nicht mal der gewiefteste Fußball Fanatiker nachvollziehen kann, warum diese Spieler zusammen in eine Abwehrkette passen sollen. Ohne die doch sehr gute Jugend des VfB Stuttgart wäre der Verein schon lange viel weiter am Abgrund. Was sie endlich lernen müssen ist sinnvoll mit dem Geld umzugehen und nicht alles beiseite zu legen um mit der schwäbischen Sparsamkeit einen ganzen Fußballverein zu zerstören.

Auch wenn das heute lächerliche Summen sind im Vergleich zu den Summen, die in der Premier League ausgegeben werden, war es doch zu Zeiten von Mario Gomez eine Riesensensation, dass er durch unvorstellbare 30 Millionen plus X zu den Bayern wechseln durfte. Genau bei solchen Geldern frage ich mich ganz ehrlich, wo diese abgeblieben sind. Laut eigenen Aussagen stecken diese im Stadion Umbau. Allerdings würde jeder solide Betriebswirtschaftler nur einen bestimmten Prozentsatz in das Stadion stecken und den Rest in das gesunde Wachstum sprich auch in Spieler investieren.

In meinen Augen muss hier also eine komplette Umdenkprozess her. Auch wenn ich das nicht gerne sage, muss man sich von der Rechtsform eines Vereins trennen. Nur vier Vereine inclusive des VfB Stuttgart haben in der ersten Liga diese Rechtsform überhaupt noch. Somit stellt man sich nur künstlich schlecht da.

Öffnet man sich dem Kapitalmarkt beispielsweise in Form einer Aktiengesellschaft kann man deutlich mehr Geld in die Kassen gespült bekommen und dadurch ein solides Team aufbauen und mit den anderen 13 Teams die ebenfalls in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft aufgestellt sind mithalten. Es ist kein Wunder dass beispielsweise Eintracht Frankfurt (welche in Form einer Kapitalgesellschaft organisiert sind) von denen Mann eigentlich nicht zuviel erwartet auf einmal doch relativ solide in der Liga dasteht und ein eingetragener Verein wie der VfB Stuttgart am Abgrund steht - Punkt.

Insgesamt gibt es für mich also nur zwei Möglichkeiten: Möglichkeit 1 wäre sich in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln und somit in andere finanzielle Möglichkeiten einzutauchen. Möglichkeit 2 wäre den Abstieg in die 2. Liga in Kauf zu nehmen und einen Neuanfang zu starten.