Kind regelmäßig Fragen ob es Erziehung gut findet?
Als ich neulich im Wartezimmer eines Arztes war, habe ich aus Langeweile verschiedene dort herumliegende Zeitschriften durchgeblättert. Eine davon war wohl ein Erziehungsratgeber, der sich speziell an junge Familien richten sollte.
Darin war unter anderem ein Artikel enthalten, der den frischgebackenen Eltern empfahl, die eigenen Kinder in regelmäßigen Abständen zu fragen, wie sie den Erziehungsstil der Eltern finden und ob sie mit diesem einverstanden sind. Wären sie das überwiegend nicht, sollte man definitiv etwas an seinem Erziehungsstil ändern.
Dass das ein entsprechendes Alter der Kinder voraussetzt, ist ja logisch. Dennoch war ich sehr überrascht zu lesen, denn ich wäre ehrlich gesagt nicht auf die Idee gekommen, meine Kinder zu fragen, ob sie mit ihrer Erziehung auch einverstanden sind oder ob sie bitteschön etwas geändert haben möchten.
Könnt ihr denn nachvollziehen, warum den Eltern empfohlen wird, ihre Kinder zu fragen, ob sie mit den jeweiligen Erziehungsmethoden einverstanden sind? Kämt ihr auf die Idee, regelmäßig Feedback zu eurem Erziehungsstil von euren Kindern einzuholen? Und würdet ihr dann auch tatsächlich ändern, was sie euch sagen? Oder findet ihr auch, dass das eher weniger seriös klingt?
Ich denke, dass man schon sieht, wie die eigene Erziehung bei dem Kind ankommt und das Kind wird sicherlich auch sagen, wenn es einen zu streng findet. Manchmal muss man aber auch streng sein und das kann ein Kind ja auch nicht immer so einschätzen oder nachvollziehen.
Ich würde mein Kind nicht fragen, wie es meine Erziehung findet. Kinder können doch gar nicht so gut abschätzen, was wichtig ist und vor allem warum sie manchmal Dinge verbieten, weil sie eben noch nicht so viel Erfahrung im Leben haben. Das Gespräch mit dem Kind ist an sich immer gut, aber man muss klare Linien fahren und eine Diskussion über den Erziehungsstil würde ich nicht führen wollen. Wenn man zu streng war, dann kann und sollte man sich auch entschuldigen können bei dem Kind und wenn das Kind meckert, muss man zuhören und reflektieren, was daran richtig ist.
Ehrlich gesagt finde ich das ein bisschen belustigend und ich frage mich, worin der Sinn liegen soll, weshalb man die Kinder fragen soll, ob die Erziehung in Ordnung ist, die die Eltern eben an den Kindern ausüben. Natürlich ist es logisch, dass das Kind alt genug sein muss, um urteilen zu können, ob die Erziehung eben in Ordnung ist oder, ob sich etwas ändern sollte. Aber, weshalb sollte man seinen Erziehungsstil ändern, wenn das Kind eben nicht mit dem Erziehungsstil einverstanden ist. Das kann ich persönlich nicht so ganz verstehen.
Ich persönlich wäre nun auch nicht auf den Gedanken gekommen, meine Kinder zu fragen, ob der Erziehungsstil, den ich anwende, in Ordnung ist. Meine Kinder sind zwar erst zwei, fünf und sieben Jahre alt, aber sicherlich werden meine Kinder auch Dinge finden, die sie bemängeln könnten. Wenn ich meine Tochter fragen würde, wie sie meinen Erziehungsstil findet, dann würde sie sicherlich beschweren. Sie würde dann sagen, dass sie es doof findet, das sie ihre Hausaufgaben nach der Schule machen und, dass ich eben immer schaue, ob sie auch alle Hausaufgaben erledigt hat. Also dann müsste ich im Endeffekt sagen, weil es meiner Tochter nicht gefällt, sie darf ihre Hausaufgaben auch mitten in der Nacht machen und, welche Hausaufgaben sie nun erledigt, bleibt ihr überlassen.
Ob sich das dann nicht auf die schulischen Leistungen auswirkt, spricht dann ja eigentlich auch für sich, vor allem, weil meine Tochter gerade mal die zweite Klasse einer Grundschule besucht und sie eben manchmal Tricks ausprobiert, um die Hausaufgaben nicht erledigen zu müssen, die ihr eben nicht so gut liegen. Und, wenn meine Tochter dann sagt, sie findet es doof, dass sie nicht so oft und nicht lange Fernseher schauen darf, dann muss ich die Regel also auch wieder aufheben und ihr das Fernsehschauen gewähren.
Aber irgendwie finde ich das nicht richtig. Vor allem, wenn die Kinder größer sind, gibt es eben Regeln, die dem Kind helfen werden, sich auch in Zukunft zu Recht zu finden. Wenn man dann die Regeln den Kindern entsprechend ändert und die Zügel im Endeffekt lockert, dann hat das meiner Meinung nach, keinen Sinn. Kinder müssen doch lernen, was richtig und, was falsch ist. Und, wenn man seine Erziehung dem Kind anpasst, dann könnte das Kind doch bekommen, was es verlangt. Wenn das jugendliche Kind also immer der Meinung ist, dass es zu früh zu Hause sein muss, dann müsste man dem Kind im Endeffekt mehr erlauben, wo aber wiederum den Sinn der Regel verloren geht. Ich persönlich denke zu dem auch, ob der Erziehungsstil, den man anwendet, dem Kind gut tut oder gefällt, oder, ob man seinen Erziehungsstil ändern sollte. Da müsste man seine Kinder eigentlich nicht nachfragen.
Also ich würde meine Kinder nie fragen, ob sie meine Erziehung gut finden oder nicht. Aber ich finde es legitim, wenn man sein Kind andere Dinge fragt. Beispielsweise ob es sich auch nicht vernachlässigt fühlt und ob und wie viel Zeit es mal alleine mit Mama oder Papa braucht. Manchmal hat das Kind ja auch Kummer und möchte Trost, vielleicht fühlt es sich in dieser Hinsicht zu wenig beachtet, weil beruflicher Stress oder andere Dinge dem im Wege stehen und die Eltern eben nicht immer an so etwas denken.
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