Flüchtlinge lehnen abgelegene Unterkunft ab, was tun?

Kätzchen14 hat geschrieben:Ich glaube mittlerweile, dass die Medien in den anderen Ländern sowie illegale Schleuserbanden dafür verantwortlich sind, dass Flüchtlinge ein anderes Bild von Europa haben, als es in Wahrheit gibt. Das scheint der Grund dafür zu sein, dass immer mehr Unruhen in den Unterkünften, auch in Deutschland herrschen und der deutsche Staat hierzulande tut dafür auch noch schön Kohle ins Feuer geben.

Der häufigste Grund für solche Ausschreitungen in den Flüchtlingsunterkünften ist die Tatsache, dass dort teilweise Volksgruppen auf engsten Raum zusammengesteckt werden, die schon seit etlichen Generationen miteinander im Konflikt stehen und sich in ihrem Heimatland schon beim Vorübergehen am liebsten gegenseitig die Köpfe einschlagen würden.

Dass man bei der Belegung der Unterkünfte nicht immer auf die jeweiligen Gegebenheiten im Heimatland, das entsprechende Konfliktpotential und dergleichen Rücksicht nehmen kann, ist klar. Ebenso klar ist, dass die Flüchtlinge eigentlich (!) die kulturellen und teilweise sogar historischen Ursachen für diese Konflikte beiseite lassen sollten, wenn man sie hier schon aufnimmt. Dass es in der Praxis allerdings nicht immer funktioniert, so etwas zu vergessen, das teilweise schon seit Hunderten Jahren so gelebt wird und zur Identität eines Volkes gehört, ist auch klar. Oder sollte es zumindest jedem sein, der sich mal für einen kurzen Moment in diese Menschen versetzt.

Cappuccino hat geschrieben:Das ist eigentlich für mich ein Grund, der absolut gegen Flüchtlinge spricht. Angeblich sind Syrer doch meist gebildet und viele von ihnen sollen einen Uni-Abschluss haben oder Studenten sein.

Da frage ich, wie naiv, dumm und weltfremd man sein muss, um solchen Geschichten von Schleppern zu glauben. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass manch erwachsener Mensch so extrem einfältig ist, um solchen Lockangeboten zu verfallen.

Die Frage ist doch eher, wie verzweifelt man sein muss, um den sachlich denkenden Menschenverstand abzuschalten und auf jedes noch so verlockende oder oftmals auch noch so schlechte Angebot einzugehen und aus seiner Heimat verschwinden zu können.

Bei uns hier in der Gegend gab es auch Probleme bei der Unterbringung von Flüchtlingen in einer sehr ländlichen Gegend. Das Dorf, in das mehrere Familien - insgesamt rund 40 Leute - gebracht werden sollte, hat im Grunde keine festen Einwohner mehr. Die nächste Einkaufsgelegenheit ist 13km entfernt, die nächste medizinische Versorgung knappe 20km. Vor Ort gibt es keinen Service im Sinne einer wöchentlichen Sprechstunde durch einen Arzt, eine Busverbindung gibt es in diesen Ort zwar, jedoch fährt dieser in jede Richtung nur etwa alle vier bis fünf Stunden. Bei starkem Schneefall gar nicht.

Gleichzeitig stehen an anderer Stelle, in Nähe der besagten größeren Stadt mit Ärzten usw., zwei ehemalige Gasthöfe leer. Die örtliche Bank besitzt beide Immobilien, die seit mehr als 20 Jahren ungenutzt leerstehen. Möchte diese aber nicht bereitstellen, da man durch die Belegung mit Flüchtlingen einen Wertverfall befürchtet. DAS ist die Situation an vielen Orten.

Klar, man kann sicher ein wenig auf die Wünsche der Flüchtlinge eingehen, aber ist es richtig, dass die Flüchtlinge nun auch schon eine Unterkunft in einer Großstadt fordern?

Habt ihr in der Schweiz nur Dörfer ohne Infrastruktur und Großstädte? Nur weil jemand nicht am Arsch der Welt wohnen will heißt es ja nicht, dass man unbedingt in eine Stadt will.

Wie sollte man mit solchen Unruhestiftern umgehen?

Unruhe stiften doch nur die Rechten, welche gleich wieder gegen Flüchtlinge hetzen. Oder Menschen die sich solche Geschichten ausdenken um Flüchtlinge schlecht zu machen. Zieh du doch ohne Auto ins hinterste Ödland von Ungarn wo du kein Wort verstehst und deine meist älteren Nachbarn kein Englisch können. Und dann sieh zu wie du klar kommst.

Ich meine, viele der obdachlosen Menschen hätten gerne diese Unterkunft genommen, mich macht das gerade wieder ziemlich wütend.

Ehrlich? Wieso suchen sie sich dann keine Wohnung, sondern bleiben weiter auf der Straße?