Durch Vorräte bereit für Nachwuchs?

Ich bin ein Mensch, der sehr gerne Vorräte anlegt was Lebensmittel angeht. Ich hasse es, wenn ich jede Woche alles neu kaufen muss, was ich brauchen könnte. Mein Freund beispielsweise hatte am Anfang unserer Beziehung den Tick, dass er wirklich jede Woche nur das gekauft hat, was er gezielt aufbrauchen wollte.

Er hat überhaupt keine Vorräte angelegt, weder bei Nudeln, bei Fleisch oder sonstigem. Das ist durch mich natürlich anders, weil ich den Tick habe, Vorräte anzulegen, damit man auch mal Sonntag spontan Waffeln backen kann, wenn man Lust darauf hat und sich nicht ärgern muss, dass man vergessen hat die Zutaten dafür einzukaufen.

So waren wir gestern wieder einkaufen, sodass ich einige gute Angebote gesehen habe und dort zuschlagen konnte. So habe ich größere Mengen Hackfleisch gekauft, weil es reduziert war. Zu Hause habe ich das dann entsprechend portioniert und eingefroren, damit man bei Bedarf die gewünschte Menge entnehmen und verarbeiten kann. So mache ich das auch bei Gemüse und anderen Sachen. Selbst Nudeln habe ich auf Vorrat da, genauso wie Kartoffeln oder Zwiebeln.

Mein Freund beobachtet diesen Tick von mir natürlich schon seit längerem und meinte dann heute - mehr oder weniger scherzhaft - dass ich ja schon bereit für Nachwuchs wäre, weil ich eben so langfristig denken würde und auf alles vorbereitet sein will. Aber ist das wirklich so? Würdet ihr sagen, dass man - zumindest theoretisch - bereit für Nachwuchs ist, wenn man Vorräte anlegt und dadurch zeigt, dass man langfristig denken kann?

Natürlich ist es schön, wenn du auf den Preis schaust, aber ich denke nicht, dass man nur deswegen bereit für ein Kind ist, weil man vorausschauend einkaufen kann. Ich kann mir beispielsweise in der kleinen Wohnung, die wir aktuell noch haben kaum Vorräte anlegen und dennoch bin ich durchaus ein Mensch, der Dinge auch plant oder seine Zukunft in Angriff nimmt und nächstes Jahr bekommen wir eben auch ein Kind.

Ich denke, dass es schon Sinn macht sich die Zeit beim Einkauf gut einzuteilen und Dinge, wenn sie im Angebot sind auch mal in größeren Mengen zu kaufen, das ist durchaus etwas sehr Löbliches, aber man kann daran sicherlich nicht fest machen ob jemand bereit für ein Kind ist, da so etwas wohl nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist.

Wie bitte? Wenn ich also den halben Supermarkt leer kaufe und meine ganzen Regal mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln vollstopfe, dann heißt das, dass ich bereit für ein Kind bin? Meinst du das wirklich ernst und hinterragst du wirklich so einen Blödsinn? Ich bin wirklich entsetzt, wie man darauf kommen kann und frage mich, was das eine nun mit dem anderen zu tun hat, aber irgendwie komme ich da absolut nicht drauf.

Ich finde es auch unsinnig, so etwas wie Kartoffeln oder Zwiebeln auf Vorrat zu kaufen. So etwas keimt doch recht schnell und wenn man dann spontan für einige Zeit weg ist oder doch keine Lust auf Kartoffeln und Zwiebeln hat, kann man das dann auch entsorgen. Ich kaufe Kartoffeln lieber frisch, zumal schrumpelige Kartoffeln nun auch nicht schmecken.

Nun ja, wenn dein Freund meint, dass jemand, der seine Lebensmittel lieber frisch und täglich einkauft, weil er einen Supermarkt vor der Nase hat, noch absolut nicht dazu bereit ist, ein Kind zu bekommen, dann soll er eben dieser Meinung sein. Ich halte diese Meinung jedoch für absolut blödsinnig.

Jeder soll so einkaufen, wie er es möchte und solange das Kind dann später etwas zu essen bekommt, ist es doch wirklich piepegal, wie oft man einkaufen geht und wie viele Vorräte man hat. Aber vielleicht war das ja auch nur ein Wink mit dem Zaunpfahl deines Freundes, nun endlich an die Kinderplanung ran zu gehen. So scheint es mir eher, da alles andere ja keinen Sinn macht.

Nun ich würde jetzt nicht sagen, dass man bereit ist für ein Kind, weil die Person eben auf den Preis schaut und die Lebensmittel dann eben in Mengen einkauft. Ich glaube nicht, dass das aussagekräftig genug ist, um beurteilen zu können, ob eine Person bereit ist ein, Kind zu bekommen und es eben auch aufzuziehen. Da sind sicherlich andere Kriterien ausschlaggebender und wichtiger, um diese Fähigkeit eben beurteilen zu können.

Bevor ich mein erstes Kind bekommen habe, haben wir eben auch immer nur die Lebensmittel eingekauft, die wir eben auch benötigten. Natürlich hatten wir auch Zucker, Salz, Mehl und auch Nudeln und desgleichen im Haus. Das könnte aber auch daran liegen, dass es ein ganzer normaler Vorrat ist, den man sich nicht besonders anlegen muss. Sondern, das sind eben Lebensmittel, die man einkauft, aber nicht auf einmal aufbraucht und schon gar nicht, wenn man nur ein Haushalt mit zwei Personen ist. Da benötigt man nicht unbedingt ein ganzes Paket Zucker oder ein ganzes Paket Nudeln, auf einmal.

Wir haben damals eben auch nur die Lebensmittel eingekauft, wo wir uns eben sicher waren, dass wir diese auch in kurzer Zeit aufbrauchen. Wir hatten damals eben nicht bedarf, eine Menge an Fleisch oder Gemüse zu kaufen, um eben einen Vorrat anzulegen. Wir sind jeden Tag einkaufen gegangen, um zu schauen, was wir benötigen und, was wir eben essen wollten. Natürlich gab es auch Zeiten, wo wir für eine ganze Woche Essen gekauft haben, damit wir nicht jeden Tag losgehen mussten. Wobei wir damals damit auch ganz gut gefahren sind. Aber wir haben es eben nicht für nötig gehalten die Menge an Lebensmitteln einzukaufen, damit wir einen Vorrat zu Hause haben.

Ich habe erst angefangen einen Vorrat an bestimmten Sachen anzulegen, als ich mein erstes Kind bekommen habe, beziehungsweise als ich das erste Mal schwanger war. So habe ich eben angefangen Windeln und Feuchttücher und desgleichen auf Vorrat zu haben, genauso wie wir eben Waschmittel auf Vorrat hatten. Da das eben Dinge waren, die man immer benötigte und, die man nicht jeden Tag einkaufen gehen musste. Sodass eben immer diese Dinge im Haus waren, wenn man sie benötigte.