Konzept der Bachelorarbeit den Kommilitonen vorstellen?

Bei uns im Studiengang ist es verpflichtend, dass man bevor man die Bachelorarbeit anmeldet, ein Seminar besucht und dort seine Gedanken zu diesem Thema strukturiert vorstellt. Anschließend wird das Konzept diskutiert und man bekommt Feedback, also beispielsweise wenn gewisse Überlegungen überflüssig sind oder wenn bestimmte Ansätze als gut oder schlecht empfunden werden.

Ich war am Montag bei diesem Seminar und dort stellte ein Kommilitone ein sehr ausführliches Konzept vor, wobei selbst der Dozent kritisiert hatte, dass der Vortrag schon fast zu lange war. Aber gut ist es ja trotzdem, so bekommt der Kommilitone wenigstens mehr Feedback zu seinen Ideen, als wenn er nur eine einzige Idee oberflächlich vorgetragen hätte.

Musstet ihr euer Konzept der Bachelorarbeit vor der eigentlichen Arbeit in einem Seminar den Kommilitonen vorstellen? Was haltet ihr von so einer Regelung? Findet ihr das gut oder überflüssig? Gibt es das auch an eurer Uni?

Ich habe das ehrlich gesagt noch nicht so erlebt. Als ich meine Bachelorarbeit geschrieben habe, musste ich das Thema niemanden vorstellen, außer natürlich dem Betreuer selbst, der es ja dann auch abgesegnet und eingereicht hat. Ansonsten hätte ich theoretisch bis zum Abgabetermin kein einziges Mal in der Universität aufschlagen müssen.

Im Moment befasse ich mich mit meiner Masterarbeit an einer anderen Universität. Auch hier musste ich das Konzept meinen Kommilitonen nicht vorstellen und es gibt auch kein optionales Seminar dazu, das man besuchen muss. Hier allerdings hat mein Betreuer schon von Anfang an mehr ein Auge darauf und wünscht, dass ich in regelmäßigen Abständen vorbeikomme und ihm meine Fortschritte darlege. Auch wollte er so früh wie möglich bereits die Gliederung der Arbeit, sowie auch schon eine Einleitung sehen, um ordentliches Feedback geben zu können. Außerdem hat er mir bereits sehr viele Literaturempfehlungen für mein doch sehr spezielles Thema nennen können.

Auch von Freunden an wieder anderen Hochschulen und den verschiedensten Fachbereichen habe ich ehrlich gesagt bisher nichts davon gehört, dass man schon im Vorfeld das Konzept mit anderen durchspricht. Grundsätzlich halte ich dieses Seminar auch für recht interessant, gerade wenn es optional angeboten werden würde. Ein bisschen zusätzliches Feedback, vor allem in Studiengängen, in denen die Abschlussarbeit die einzige wissenschaftliche Arbeit des gesamten Studiums ist, schadet schließlich nie.

Bei uns im Fachbereich ist es auch üblich, dass Studenten ihre Arbeiten im Rahmen eines wissenschaftlichen Kolloquiums vorstellen. Dabei handelt es sich aber um eine freiwillige Veranstaltung und die Hauptarbeit wird jedoch weiterhin im Rahmen der persönlichen Betreuung mit den Professoren oder den anderen wissenschaftlichen Mitarbeitern besprochen.

Der Vorteil einer solchen Veranstaltung liegt natürlich darin, dass man seine Ideen und Ergebnisse einem größeren Publikum präsentieren kann und wertvolle Rückmeldungen bekommt. Allerdings gibt es bei uns eine zeitliche Begrenzung für die einzelnen Vorträge, da wir sonst nicht allen gerecht werden könnten.

Das Kolloquium wird aber auch von Doktoranden und wissenschaftlichen Mitarbeitern genutzt, um ihre Studien oder Forschungsergebnisse zu präsentieren. Dadurch bekommen gerade Anfänger einen sehr guten Einblick in die Forschungsmethodik und lernen viel Anhand von praktischen Beispielen.

Solch eine Veranstaltung ist allerdings eher selten. Es bedarf doch einer größeren Organisation und auch die Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter müssen die Bereitschaft mitbringen zusätzlich Arbeit und Zeit zu investieren.