Was haltet ihr vom Schweizer Votum und den Reaktionen?
Derzeit haut ja wirklich fast alles, zumindest verbal, auf die Schweizer drauf. Grund dafür ist ja die dort gelaufene Volksabstimmung für eine Begrenzung der Zuwanderungszahlen. Wenn man mal bedenkt, dass die Schweiz prozentual den dreifachen Ausländeranteil gegenüber Deutschland hat, finde ich dieses Volksbegehren jetzt nicht gerade sehr befremdlich.
Im Gegenteil, da finde ich die ja schon fast Drohungen und verbalen Entgleisungen seitens einiger EU Politiker eigentlich schlimmer. Steht es der EU überhaupt an, die souveräne Schweiz in ihrem politischen Handeln derart zu bedrängen? Was haltet ihr von dem Votum der Schweizer und wie bewertet ihr die Reaktionen auf das Ergebnis?
Ich finde die Reaktionen etwas unverständlich. Wie viele Menschen regen sich tagtäglich darüber auf, dass immer mehr Menschen aus dem Ausland nach Deutschland oder Österreich auswandern? Andauernd gibt es neue Regelungen für Asylsuchende usw.
Nun sind auch wir betroffen davon und sind darüber schockiert. Ich finde es nur gerecht, dass nun auch Österreicher und Deutsche einmal das Gefühl bekommen dürfen, wie es ist außen vor gelassen zu werden.
Der eigentliche Aufreger in der Sache ist meiner Ansicht nach, dass hier eine extrem eingestellte Minderheit eine Wahl gewonnen hat und damit eine Meinung durchsetzen konnte, die nicht unbedingt mit der Meinung der Mehrheit der Schweizer identisch sein dürfte. Es ist eben schon unglücklich, wenn man mit Hilfe der Werkzeuge der direkten Demokratie mit einer Minderheit über eine Mehrheit entscheidet.
Im großen und Ganzen dürfte es einfach mal ein Denkzettel für die Nichtwähler dort sein, dass Wählen durchaus eine sinnvolle Angelegenheit ist und Wahlmüdigkeit der Allgemeinheit schadet. Letztlich bleibt doch aber bestimmt die Möglichkeit offen, mit einem erneuten Bürgerentscheid mit vernünftig hoher Wahlbeteiligung diesen Mist wieder zu beseitigen. Entscheidend für mich wäre, wie jetzt künftig mit dieser Bauchlandung umgegangen wird. Daran zeigt sich für mich, wie lebendig eine Demokratie letztlich ist.
Auf der einen Seite kann ich die Schweizer verstehen, da hier nur von einer Begrenzung die Rede war und der Ausländeranteil dort wesentlich höher ist. Auf der anderen Seite frage ich mich, wann ist ein solcher Anteil zu hoch? Es gibt außerdem Abkommen mit der EU, die nun damit natürlich nichtig werden und die Schweiz darf sich nicht nur die Rosinen herauspicken, zumal sie bisher als davon sehr gut profitiert hat.
Außerdem kommt die Mehrzahl der Einwanderer aus den Nachbarländern, was für mich nichts mit Überfremdung zu tun hat. Wenn man dann noch den Jubel derjenigen sieht, die hier vor drohender Umvolkung warnen, dann muss man sich schon fragen, welche Kräfte hiermit gefördert werden. Für mich ist eine ausländische Herkunft kein Verbrechen. Andere sehen dies anscheinend nicht so eng.
Die Initiative wurde angenommen, rund 60% der Bürger haben abgestimmt, so viele wie schon lange nicht mehr, daher glaube ich, dass die Wahl nicht manipuliert wurde. Ich meine jeder ist selber Schuld, der nicht wählen geht, ich meine kurz den Stimmzettel unterschreiben, Ja oder Nein drauf schreiben und in den nächsten Briefkasten werfen, bequemer geht es ja nicht.
Ich möchte jetzt auch nicht weiter darauf eingehen, ob der Entscheid korrekt war oder nicht, ich habe ja für JA abgestimmt, aber ich finde, die anderen Länder sollten sich nicht einmischen und ich vermute sogar, sie sind ein wenig eifersüchtig, dass die Menschen in der Schweiz überhaupt über solche Dinge abstimmen dürfen und dass die EU dagegen nicht viel tun kann, da die Schweiz nicht EU-Mitglied ist und somit doch noch ein wenig Freiheit besitzt.
Ich denke die negativen Stimmen kommen daher aus Eifersucht, weil die anderen Länder die Zuwanderung gerne begrenzen würden.
Leider gibt es gewisse EU-Abkommen usw. Da verstehe ich jetzt nicht allzu viel von, sondern müsste immer nachlesen oder darauf hoffen, dass medial davon gesprochen wird, um genau zu wissen, worum es geht. Seht es mir also bitte nach, dass ich da jetzt politisch nicht auf dem Vormarsch bin, weil mich vieles auch einfach persönlich nicht ganz so intensiv interessiert.
Wichtig finde ich, dass sich jedes Land freimutig in Situationen einmischt, die örtlich stattfinden. Mir ist bewusst, dass es gewisse Regeln gibt, die in der EU für alle festgelegt wurden. Doch es muss auch möglich sein, der Stimme des Volkes nachzugeben, wenn entsprechend gevotet wurde. Das scheint in der Schweiz der Fall zu sein und schon wird fleißig gedroht.
Überall wird gedroht. In Saudi Arabien wird gedroht, wenn dort jemand Peitschenhiebe kriegt und was macht der König? Er sagt ganz locker " das ist mein Land und hier herrsche ich, haltet Euch da raus". Was machen die anderen Beschwerer? Ist vergeben und vergessen, buttern dort Geld rein.
Die Schweiz hat das Volk gefragt, welches sich entschieden hat. Ich finde das wird ohnehin auch in anderen Ländern der EU Zeit, dass sich die Bürger mal äußern dürfen, so wie es in Deutschland mal sein sollte. Es geht den Leuten doch jetzt wieder nur darum, dass dort die Zuwanderung begrenzt wird und damit ein Land abspringt, was früher sehr tolerant demgegenüber stand.
Doch wenn wir mal auf die EU schauen, seit die Flüchtlingszahlen steigen, was passiert denn hier? Polen macht dicht und wird weiter nach rechts gedrängt, Deutschland spaltet sich in der Meinung, Schweden ist überfordert, Frankreich dreht verständlich durch Paris auch weiter durch und mauert. Ukraine lässt gar nicht mit sich reden, die Griechen können und wollen nicht.... usw.
Auf die Schweiz wird geprescht, aber der Ukraine, die gar nichts tut streicht man keine Gelder, Hilfen usw. Es ist immer einfach auf alle einzupreschen und Deutschland steht da immer an erster Stelle. Doch Frau Merkel merkt nicht einmal, dass der Zuspruch in ihrer Flüchtlingspolitik von der Politik in fast ganz Europa schon lange ganz unten angekommen ist und die Menschen sich nichts von ihr sagen lassen wollen!
Ich kann den Schweizer Aspekt schon verstehen, weil das schlimmste was passieren kann ist, dass sich die Menschen bald untereinander die Köppe einhauen, wenn die Politik aus anderen Ländern nun für die Schweiz entscheiden darf, wie viel Zuwanderung erlaubt ist und wann Schluss sein muss.
Ich kann es ohnehin nicht verstehen, dass Saudi Arabien & Co muslimische Flüchtlinge nicht haben wollen, aber auf uns alle in Europa wird es abgewälzt und was tut Europa? Sie lassen sich darauf ein, aber mauscheln sich jetzt gegenseitig den miesen Peter zu.
Mir stinkt das alles zum Himmel. Wir können nicht jedem helfen in der EU und daher begrüße ich den Entscheid der Schweiz, wie auch einst bei einem anderen Votum. Das Volk hat entschieden und eben nicht die Politik. Das heißt die Mehrheit der Menschen will einfach nicht mehr, was man auch mal respektieren sollte.
In Deutschland gibt es solch ein Votum nicht, aber auch dies mal glaube ich, wenn es das geben würde, dass wir hier nicht anders daherblicken würden. So leid es mir tut.
@ Kätzchen: Das Votum war letztes Jahr und da gab es noch keine Flüchtlingskrise. Die Mehrzahl der Syrer flieht übrigens vor Assads Fassbomben in den Libanon, die Türkei oder Jordanien. Im Libanon ist jeder Fünfte ein syrischer Flüchtling und nicht jeder Achtzigste wie hier. Bei Flüchtlingen geht es um Asyl.
In der Abstimmung der Schweizer ging es um eine Zuwanderungsbeschränkung, die sich vornehmlich gegen den Zuzug aus Deutschland und Frankreich richtet. Mit Asyl und Flüchtlingen hatte dies absolut nichts zu tun.
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