Habt ihr schon etwas aus dem Mut der Verzweiflung getan?

Wenn man sehr verzweifelt ist und nicht mehr weiter weiß, dann kann es gut sein, dass man inmitten dieser Emotionen etwas tut, was mann sonst nicht tun würde. Man geht Schritte, die man sonst nicht machen würde und man bekommt vielleicht auch mehr Mut, weil man weiß, dass man nichts mehr zu verlieren hat. So möchte man sich vielleicht an jemandem rächen, der viel stärker ist, als man selbst, wobei einen dann der Mut der Verzweiflung antreibt.

Habt ihr schon einmal etwas aus dem Mut der Verzweiflung getan? Um was handelte es sich dabei? Habt ihr diesen Schritt im Nachhinein dann auch bereut oder seid ihr stolz auf euch, dass ihr euch so etwas getraut habt?

Auch wenn ich in meinem Leben schon schwierige Entscheidungen getroffen habe und mich schon öfter zu Handlungen überwinden musste, die mir nicht leicht gefallen sind, ist mir der Ausdruck "mit dem Mut der Verzweiflung" eigentlich zu hoch gegriffen, was meine persönlichen "Heldentaten" angeht.

Nachdem ich beispielsweise zum dritten Mal durch die praktische Fahrprüfung gefallen war, hätte ich mich am liebsten nie mehr hinter das Steuer eines Fahrzeugs gesetzt. Aber letzten Endes brauchte ich den Führerschein, also habe ich den Allerwertesten zusammen gekniffen und es mit Hängen und Würgen durch die Prüfung geschafft.

Aber davon abgesehen führe ich wohl ein zu behütetes Leben oder bin emotional zu wenig involviert, um mich wirklich in Situationen zu begeben, in denen man mit dem Rücken zur Wand steht und bis zum Letzten strampeln muss, um einem schlimmen Schicksal zu entgehen.

In meinen Augen kann man vielleicht von Soldaten im Kampfeinsatz oder von Menschen, die sich selber die Hand abhacken, sich ohne Nahrung durch den Dschungel schlagen und dort von rohen Fledermäusen leben, sagen, dass hier der Mut der Verzweiflung eine Rolle gespielt hat, aber bestimmt nicht in einer Alltagssituation wie einem Streit oder einer Prüfung.