Sind Katzenhalter kaltherziger und egoistischer als andere?
Heute morgen erzählte mir eine Katzenhalterin eine Geschichte, die ich so schon gefühlte 100 Mal von anderen Katzenhaltern gehört habe:
Sie hat 2 Katzen, welche ihr täglich Mäuse, Ratten, Kaninchen und Vögel vor die Haustür legen. Wenn ich so überlege: Wenn jede Katze 1 Tier pro Tag tötet macht das bei 2 Katzen bis zum Lebensende rund 10.000-12.000 Tiere die getötet werden. Und das sind ja nur die Tiere, welche von den Katzen mit nach Hause gebracht werden. Die werden auch noch nicht mal gefressen, sondern einfach nur sinnlos getötet.
Der Dame war es aber schlicht zu teuer und aufwändig ihren Garten einzuzäunen. Wenn ein Hund einmal in 10 Jahren ein Reh oder einen Hasen reißt regen sich alle auf, schlimmstenfalls steht sogar das Veterinär- oder Ordnungsamt auf der Matte. Natürlich gibt es noch ne dicke Schlagzeile in der örtlichen Lokalzeitung.
Aber als Katzenhalter hat man offensichtlich keine Hemmungen täglich Tiere zu töten. Ist es dann aber die eigene Katze, welche im Nachbargarten von Rex erlegt wird, dem Postboten vor das Auto läuft oder eines Tages mit einer Schrotkugel im Bauch nach hause kommt, dann wird natürlich sofort Anzeige erstattet und das Wort Tierquäler in den Mund genommen.
Warum sind so viele Katzenhalter so egoistisch und asozial? Wieso findet man das ok, dass die eigenen Katzen die halbe Nachbarschaft ausrotten?
Den Begriff asozial finde ich etwas übertrieben und ich verstehe nicht ganz, warum du dich da so aufregst. Welchen Schaden hast du davon? Züchtest du Mäuse oder wo ist das Problem? Es lassen gar nicht alle Katzenhalter ihre Tiere raus und diejenigen, die Freigängerkatzen habe, können dagegen kaum was machen. Was nützt ein Zaun? Man müsste den Garten meterhoch und noch mit Netz drüber absperren. Das ist doch unrealistisch.
Darf man es nur schlecht finden, wenn Tiere sterben, wenn man selbst einen Schaden davon hat? Das ist ja als würdest du sagen "Was interessiert dich der Kinderschänder von nebenan, du hast doch keinen Schaden davon".
Ich habe auch keinen Schaden dadurch, dass Homosexuelle nicht heiraten dürfen oder dass man in anderen Ländern Frauen beschneidet. Trotzdem finde ich es schrecklich.
Wenn sich niemand für diese toten Tiere interessiert, weil niemand einen Schaden davon hat, wer soll sich dann für die Tiere einsetzen? Was sagst du, wenn ein Obdachloser stirbt? "Egal, hat ja niemand einen Schaden von?"
Das finde ich ja mindestens genauso egoistisch und asozial. Klar nützt ein Zaun. Dann macht man den 2-2,5 Meter hoch. Ich brauche da auch kein Netz.
Abgesehen davon, dass eine räumlich sehr begrenzte Haltung für Katzen wenig artgerecht ist, darfst du im Allgemeinen keinen Zaun in entsprechender Höhe bauen. Naheres regelt der jeweilige Bebauungsplan. Normalerweise ist bei 180 cm Schluss, in vielen Wohngebieten liegt die Grenze bei 80 cm.
Sollen deiner Meinung nach alle Tiere ausgerottet werden, die nicht vegan leben oder sich ausschließlich von Aas ernähren? Ich halte selbst keine Katzen, aber ich schätze die Arbeit unserer Hofkatzen sehr. Sie helfen die Vorräte schützen und die Pferde vor Krankheiten zu schützen.
Meine Hunde fressen auch Fleisch. Und natürlich würden sie andere Tiere jagen, wenn sie nicht gefüttert würden. Dabei sind sie viel weiter domestiziert als Katzen. Zumal die meisten Katzen auch recht viele erlegte Tiere fressen. Die Bilanz bei Katzen sieht viel besser aus als beim modernen Menschen.
Der könnte sich allerdings im Gegensatz zur Katze entscheiden. Warum möchtest du Menschen verbieten, Katzen artgerecht zu halten? Es gibt einiges, was nicht ok ist, zum Beispiel das Herauslassen unkastrierter Tiere. Aber Katzen generell einzusperren kann es nicht sein.
Unsere Stadt verbraucht 3 Tonnen Rattengift pro Jahr, etwa die gleiche Menge dürfte auf Privatgelände ausgelegt werden. Ist das besser? Ohne die Katzen müsste dort auch Gift her.
Du vergleichst wirklich Katzen, die eine Maus fangen, mit Beschneidungen oder dem Tod eines Menschen? In der Natur sterben jeden Tag Tiere, da eine Tier wird gefressen, das andere Tier frisst - so ist es halt. Willst du dich dann auch über den Fuchs beschweren, der einen Hamster futtert oder über den Specht, der eine Raupe isst? Das sind Tiere; Menschen sind aber keine Tiere, das kann man nicht vergleichen.
Ich sehe es ein, dass es nicht schön aussieht, wenn man eine tote Maus sieht. Wer das nicht will, muss eben seine Katze drin halten. Aber ansonsten ist das Natur und ich finde es nicht dramatisch, es geht um kleine Tiere, nicht um Menschen. Die Katze ernährt sich eben so.
Aber als Katzenhalter hat man offensichtlich keine Hemmungen täglich Tiere zu töten.
Es sind ja wohl nicht die Katzenhalter, die Tiere töten, sondern die Katzen. Und es liegt nun mal in deren Natur. Die Katzenhalter richten sie ja auch nicht darauf ab. Sie halten einfach nur Tiere, die etliche Vorzüge und diesen einen Nachteil haben. Wobei es einige auch als Vorteil sehen. Historisch gesehen wurden Katzen gehalten, um diesen Teil auszunutzen, um Vorräte vor Schädlingen zu schützen.
Ich denke, den meisten Katzenhaltern ist gar nicht bewusst, wie viele Mäuse ihre Katze so erlegt. Die schleppen ja auch nicht jede tote Maus an und legen sie vor die Haustür. So viele sind das nämlich nicht. Ich habe fünf Katzen und dennoch liegen bei weitem nicht täglich fünf Mäuse bei mir vor der Tür. Solche Statistiken erscheinen aus meiner persönlichen Erfahrung heraus viel zu hoch. Dass eine Katze die täglich Kaninchen nach Hause bringt, halte ich für etwas übertrieben.
Nun zu dem Problem, dass man es schlimmer findet, wenn die eigene Katze überfahren wird als dass diese Katze etliche Mäuse auf dem Gewissen hat. Es ist vollkommen natürlich, dass man emotional involvierter ist. Da kannst du dich nicht ausnehmen. Du bist auch trauriger, wenn dein Kind stirbt als wenn das Kind anderer Leute stirbt. Oder um den Vergleich zwischen Katze und Kind zu umgehen: Du bist wütender, wenn dein eigenes Auto auf dem Parkplatz angefahren wird als wenn es das deiner Nachbarn erwischt.
Wie gesagt, ich habe fünf Katzen und ich finde es nicht schön, wenn sie Mäuse töten. Was das angeht, mag ich meine veganen Kaninchen sehr viel lieber. Aber es ist nun mal ihre Natur. Dass sie die Mäuse oft nicht mehr fressen, ist wiederum den Menschen anzulasten.
Aber kann die Konsequenz sein, dass man keine Katzen - und keine Hunde und andere fleischfressenden Tiere - mehr halten darf? Wenn das so ist, sollte man auch gleich die vegane Ernährung für Menschen per Gesetz einführen. Warum sich nur über ein paar Mäuse beschweren, wenn für die menschliche Ernährung jedes Jahr allein in Deutschland 750 Millionen Tiere geschlachtet werden?
Warum sollten also Katzenliebhaber auf die Haltung von Katzen verzichten? Warum sind die asozialer als all die Fleischesser? Das ist zu vergleichen mit Fleischessern. Man selber tötet und schlachtet das Rind nicht, aber ist man deshalb weniger verantwortlich, wenn man es isst?
Ich finde deine Rechnung bezüglich der Katzen, die angeblich jeden Tag Tiere töten, ziemlich übertrieben und unrealistisch. Ich selber habe auch zwei Katzen, die mittlerweile auch draußen die Gegend unsicher machen. Und ich kann dir mit ruhigem Gewissen sagen, dass meine Katzen nicht jeden Tag mit toten Vögeln, Mäusen, Ratten oder Kaninchen oder desgleichen nach Hause kommen. Zu dem kann man nicht sagen, dass die Katzen, die toten Tiere, die sie mit nach Hause bringen, nicht fressen und, dass diese Tiere eben sinnlos sterben müssen.
Auch unser Nachbar hat einen Kater, der eigentlich den ganzen Tag draußen die Gegend unsicher macht und ich kann des Öfteren beobachten, wie er eine Maus fängt und diese eben frisst. Oder eben, wie er einen Vogel jagt und, wenn seine Jagd erfolgreich ist, dann frisst er eben diesen Vogel auch. Natürlich bringt er seine Beute auch gerne mal mit nach Hause, worüber sein Frauchen natürlich auch nicht erfreut ist. Zu dem muss ich sagen, dass unser Garten eingezäunt ist, aber dieser Zaun reicht eben nicht aus, um die Katzen daran zu hindern, dass sie andere Tiere fressen, und töten und desgleichen.
Entweder springen die Katzen über den Zaun hinweg und kommen eben über diesen Weg auch wieder zurück in den Garten und dann manchmal eben auch mit ihrer Beute. Oder die Vögel, Mäuse und desgleichen befinden sich in unserem Garten und die Katzen nutzen ihre Chance. Das ist einfach nun mal so und dagegen kann man auch nichts ändern. Ich verstehe auch die ganze Aufregung überhaupt nicht. Immer hin kann man die Katzen doch nicht einsperren wollen, vor allem nicht, wenn man die Möglichkeit hat, seine Katzen Freigang gewähren zu können. Man kann doch nicht den ganzen Garten absperren, vor allem müsste man den Garten dann auch von oben abdecken, damit andere Tiere eben nicht die Möglichkeit haben den Garten zu betreten.
Außerdem ist es der Lauf der Natur, da ist es eben so, dass man frisst oder gefressen wird. Und es ist somit eben natürlich, dass Katzen andere Kleintiere jagen, töten und fressen, weshalb sollten wir Menschen denn in den Lauf der Natur eingreifen. Katzen ernähren sich eben überwiegend von totem Fleisch und es ist eben auch Normal, dass Katzen ihre Beute eben fangen und fressen. Vor allem, dass man den Katzenhalter dann hier vorwirft, dass der Katzenhalter Tiere tötet und damit eben kein Problem hat. Das stimmt doch überhaupt gar nicht, immer hin stelle ich mich nicht in den Garten und versuche eine Maus oder einen Vogel zu fangen, um ihn zu töten und, dann das tote Tier meiner Katze zum Fressen zu geben!
Ich finde es auch ziemlich übertrieben zu behaupten, Kaltzenhalter wären egoistisch oder asozial. Wenn ich ehrlich bin, finde ich diese Aussage eher unverschämt, da spart man sich wirklich jedes weitere Wort! Weshalb sollten Katzenhalter egoistisch sein? Weil man der Katze ihren Freigang erlaubt und sie so leben lässt, wie die Natur es möchte? Und weshalb sind Katzenhalter asozial? Weil sie es eben dulden, wenn die Katzen draußen ihre Beute erledigen und fressen? Ich würde es eher als asozial und egoistisch betiteln, wenn man sein Haustier einsperrt, das Tier auf fünf Quadratmetern hausen muss und das Tier eben nur Dosenfutter zum Fressen bekommt. Immer hin scheint das ja wohl weniger eine artgerechte Haltung zu sein.
Ich finde diese Behauptung salopp gesagt mehr als lächerlich. Jeder der einmal eine Katze hatte weiß, dass keine Katze jeden Tag mit einem erlegten Tier wieder kommt. Zudem ist es die Katze, die die Tiere erlegen und nicht der Mensch. Wieso sollte dann der Katzenhalter kaltherzig und egoistisch sein? Weil sie etwa Katzen halten? Soll man den Katzen abtrainieren, dass sie jagen und fleisch fressen? Das ist genauso unmöglich, wie dass der Mensch wieder auf allen vieren vor sich hin latscht nur weil man das so will.
Zudem herrscht in der Natur das Gesetz "Fressen oder gefressen werden". Katzen sind einfach nur kleine Löwen, es gibt genug Berichte darüber. Es liegt in ihrer Natur zu jagen und wenn es nur zum Spaß ist. Das kann man ihnen nicht abgewöhnen. Ich finde es auch nicht sonderlich lecker, wenn da eine Katze mit so einem kleinen wehrlosen Tier spielen und das Tier dabei leidet. Aber versuch mal einer Katze ihr Spielzeug wegzunehmen. Da wird der eigene Liebling zum Angreifer.
Natürlich wird man sauer, wenn dem eigenem Schmusetier leid zugefügt wird. Vor allem mit der Schrotkugel im Bauch kann man nicht großartig behaupten es sei ein Unfall. Da würde ich auch Anzeige erstatten. Würdest du etwas tatenlos zusehen wie dein Haustier verletzt wird und sagen "Ach kann ja mal passieren, kauf ich mir halt ein neues".
Ich frage mich aber, wie du auf die Idee kommst, eine oder zwei Katzen könnte die halbe Nachbarschaft ausrotten. Wie soll das denn bitteschön gehen? Mäuse und Kaninchen, ja, vermehren sich eben wie die Karnickel. So viel könnten die Katzen gar nicht erlegen, wie die sich vermehren. Vielleicht hat Mutter Natur es eben darum so eingerichtet, dass Katzen diese jagen und fressen, eben weil sie sich so schnell vermehren können. Natürliche Selektion nennt sich sowas.
Außerdem was würde es bringen eine Katze einzuzäunen? Erstens würde sie einfach drüber weg klettern. Zweitens darf kein Zaun so hoch gebaut werden, dass es eine Katze aufhalten könnte und drittens könnte man die Katze auch gleich nicht raus lassen. Da wäre der Zaun total die Geldverschwendung. Da das aber alles andere als Artgerecht ist steht das eigentlich außer Frage.
Zudem kann man das alles gar nicht vergleichen, was du hier erzählst. Ich meine, du erzählst das so, als seine eine Katze genauso schlimm wie ein Kinderschänder. Hätte ich ein Kinderschänder in der Nachbarschaft würde ich selbst meine Katze nicht mehr raus lassen.
Dein Mitleid mit den Tieren kann ich verstehen, ich liebe zwar Katzen, finde es aber auch schrecklich, wie sie regelrecht mit ihrer Beute spielen. Trotzdem ist es aber recht unverschämt, die Katzenhalter dafür zu verurteilen, weil sie zulassen, dass ihre Katzen ihren Instinkten folgen.
Also gegen einen Menschen, der einfach mal Schrotkugeln auf Katzen ballert, würde ich durchaus auch anzeigen. Aber das würde bei mir auch bei Hunden, Kaninchen oder anderen Tieren zutreffen. Das geht grundsätzlich einfach nicht, es sei denn, es handelt sich wirklich um einen Jagdunfall, was ich bei Städten jedoch eindeutig bezweifele.
Mir stellt sich jedoch eher anhand deines Beitrages die Frage, ob du mit deiner Fragestellung nicht selbst kaltherzig und egoistisch bist? Du tust hier so, als würden die Menschen einfach wild die Mäuse töten und ihre Katzen absichtlich darauf ansetzen. Dass eine Katze jedoch ein Raubtier ist, das lässt du komplett unter den Tisch fallen und tust so als wären Katzenbesitzer an allem schuld.
Die halbe Nachbarschaft ausrotten? Also mal ehrlich, ich frage mich echt, was in deinem Kopf vorgeht. Du wirst auf jeden Fall keiner Katze Moral und Anstand beibringen, selbst wenn sie einen Menschen haben, der sie füttert und erzieht. Sollen Katzen nun vegan ernährt werden, damit deine Mäuschen nicht gerissen werden, weil du sie nicht im Käfig hältst? Also sorry, das ist wider die Natur und das was du hier von dir gibst, finde ich asozialer als jeden Katzenhalter.
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