Gehirne älterer Menschen können auch noch wachsen
Laut einer vom Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf gemeinsam mit Neurowissenschaftlern aus Jena durchgeführten und in der Fachzeitschrift Journal of Neuroscience publizierten Studie können auch die Gehirne älterer Menschen noch wachsen.
Die 44 Teilnehmer der Studie waren zwischen 50 und 67 Jahre alt und lernten im Verlauf der dreimonatigen Studie das Jonglieren. Die Gehirne der Teilnehmer wurden sowohl zu Beginn der Studie als auch nach dem Training per Kernspintomographie untersucht. Dabei fanden die Forscher zwei Veränderungen: die graue Substanz der Gehirnregion, die auf Bewegungswahrnehmung im Raum spezialisiert ist war einseitig vergrößert. Ebenso war der Hippocampus, in dem sich neue Hirnzellen bilden und der deshalb so wichtig für das Lernen ist, vergrößert.
Damit die Veränderungen auch eindeutig auf die erlernten Fertigkeiten zurückgeführt werden konnte, wurde auch eine Kontrollgruppe mit 25 untrainierten älteren Menschen untersucht - deren Gehirne waren nicht gewachsen.
Damit ist endlich nachgewiesen dass auch ältere Menschen Neuroplastizität (die Fähigkeit des Gehirn auch nach Abschluss des Reifungsprozesses mit etwa 20 Jahren in bestimmten Regionen beim Erlernen neuer Aufgaben zu wachsen) aufweisen. Erst vor kurzem war überhaupt der Nachweis der Neuroplastizität durch Forscher des Universitätsklinikum Eppendorf gelungen.
Der Rentner der Zukunft könnte also noch problemlos offen für Neues sein und das auch erlernen
Dies ist wieder so ein Artikel, der falsche Vorstellungen verbreitet. Die Mehrzahl der Rentner ist so chronisch krank, dass es ihnen schwer fallen dürfte, irgendetwas zu folgen. Mit der entsprechenden Förderung kann man bei den entsprechenden Teilnehmern auch entsprechende Erfolge erzielen.
An dieser Studie haben sicher nur gesunde Rentner ohne Einschränkungen teil genommen. Dementsprechend kann man das Ergebnis nicht verallgemeinern. Da gerade mal 20 Prozent regulär von einem Vollzeitjob mit 65 in Rente gehen, kann man sich vorstellen, wie viele hier vorher auf der Strecke bleiben.
Ich finde schon, dass es eine interessante und gut gemachte Studie war. Eine Veröffentlichung im Journal of Neuroscience ist ja auch nicht mal eben so gemacht. Dass die Neuroplastizität des Gehirns bis ins hohe Alter noch aktiv ist wird ja schon seit Längerem diskutiert und dass nun endlich auch empirische Daten vorliegen finde ich hoch interessant.
Stellt sich nun die Frage, was man mit solch einer Erkenntnis anfängt. So sagt die grundsätzliche Fähigkeit des Gehirns ja nichts über die Nutzung der eigenen "grauen Zellen" aus. Ähnlich verhält es sich ja mit der physischen Trainierbarkeit von älteren Menschen. Hier sind z.B. auch bis ins hoch betagte Alter noch Kraftzuwächse von mehreren 100% (bei Untrainierten) möglich.
Interessant finde ich hier die Gedanken von Gerald Hüther, der vor allem die Rolle der Begeisterung bei Lernprozessen betont. Nach seiner Ansicht sind ältere Menschen häufig nicht mehr so begeisterungsfähig, da "man vermeintlich weiß wie der Hase läuft und in solch einem Kopf dann nur noch wenig neues passiert."
Dass die Gehirne erwachsener Menschen sich sozusagen neu verkabeln können und bisher ungenutzte Areale durchaus aktivieren können, das zeigt doch eine große Anzahl Schlaganfallpatienten. Ist ein Teil des Gehirns durch langen Sauerstoffmangel zerstört, wird das nicht wieder gesund.
Trotzdem lernen viele Betroffene wieder Fähigkeiten, die sie komplett verloren haben. Auch wenn es für eine Lyse bereits viel zu spät ist und die Blutversorgung dauerhaft unterbrochen bleibt, klappt die Umverteilung oft.
Meine Mutter konnte nicht mehr sprechen und verstand auch kaum noch etwas, das Sprachzentrum war hinüber. Dazu war eine Seite komplett gelähmt. Nach 2 Jahren harter Arbeit konnte sie wieder selbstbestimmt leben. Dabei sollte sie nach der Klinik und der Reha ins Heim, weil die Schäden zu groß waren.
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