Wird Until Dawn vom Spielgenrewechsel profitieren?

vom 21.06.2015, 21:31 Uhr

Vor einigen Jahren kündigte Sony als exklusiven PlayStation Move-Titel das Horrorspiel Until Dawn an. Doch bereits kurz nach der Ankündigung wurde es mucksmäuschenstill um das Projekt und es floss einiges an Wasser den Rhein hinab, bis eben dort auf der gamescom 2014 in Köln Until Dawn als PlayStation 4-Titel wieder vorgestellt wurde. Diesmal allerdings nicht als Move-gesteuertes Adventure, sondern als Story-getriebenes Adventure der Marke Quantic Dream.

Viele Spiele dieser Sorte gibt es nicht, die sich rein auf die recht oberflächlichen Adventurerätsel stützen und die Story als den zentralen Punkt ihres Spiels sehen. Dabei ist nicht nur das Erleben der Handlung im Vordergrund, sondern vor allem das individuelle Gestalten der einzelnen Handlungsfäden mit unzähligen Variationen.

Jetzt steht der Release des Spiels kurz vor der Tür und ich werde es mir auf alle Fälle holen, vor allem wegen des komplett neuen Ansatzes, den Until Dawn verfolgt. Ich mag die Quantiv Dream-Spiele und meiner Ansicht nach hat diese Form der Adventure-Spiele viel zu wenig Nachäffer gefunden. Was meint ihr, seid ihr auch der Meinung, dass Until Dawn dadurch jetzt interessanter ist? Oder profitiert das Spiel in keinster Weise, weil dadurch das Spiel irrelevanter geworden ist?

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» zuki » Beiträge: 520 » Talkpoints: 3,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Zwar habe ich Until Dawn nie selbst gespielt, allerdings habe ich vor einigen Wochen das Let's Play vom Alles-Wegspieler Gronkh verfolgt. Und was soll ich sagen: Das Spiel hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Allerdings finde ich, dass der Begriff Spiel eher unglücklich gewählt ist. Gespielt wird tatsächlich so wenig, dass das Spiel eher als Spielfilm durchgeht. Und das ist eine noch schlechtere Wortwahl, weil wir damit einen tatsächlichen Film assoziieren, der etwa im Kino läuft. Das fast schon Staub ansetzende Fahrenheit und Heavy Rain fallen in die gleiche Kategorie und lassen sich ebenso schwer in eine Genre-Schublade stecken.

Da fällt mir ein: Hat Quantic Dream nicht mindestens bei einem der soeben genannten Spiele mitgewirkt? Irgendwie meine ich, den Namen in diesem Zusammenhang schon mal gehört zu haben. Damit stehen die Entwickler ziemlich allein da. Außer ihnen lassen sich am ehesten noch die Telltale Games als Story-Spiele bezeichnen, gerade die ersten Episoden von The Walking Dead fand ich von Telltale besonders stark.

Ob Until Dawn jetzt in diesem Genre oder als reines Horrorspiel besser funktioniert, lässt sich unmöglich beantworten. Gerade weil die Entwickler so viel Wert auf die Story gelegt haben, verändert sich auch das Gameplay so grundlegend, dass wir gar nicht wissen, wie sich Until Dawn als Horrorspiel spielen würde. Schwieriger Satz, aber du weißt wahrscheinlich, was gemeint ist. Persönlich gefällt mir Until Dawn in seiner Release-Form besser – bei Horrorspielen nehme ich bereits beim ersten Jump Scare den Notausgang via Escape und Beenden.

In Hinblick auf Virtual Reality glaube ich, dass das Genre wachsen und auch mit klassischen Medien wie dem Film anbandeln wird. Gerade mit den Brillen lassen sich Geschichten noch besser erzählen, weil der Spieler / Zuschauer tiefer hineingezogen wird und sich besser auf das Erzählte einlassen kann. Ich kann mir sogar vorstellen, dass Hörspiele neue Potenziale erschließen können. So viele Bücher lassen sich furchtbar schlecht als Film umsetzen, eignen sich aber hervorragend als Hörspiel mit VR-Unterstützung. Mal schauen, was die Zukunft für uns bereithält. Ich bin auf jeden Fall gespannt.

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» Schnackfatt » Beiträge: 28 » Talkpoints: 25,14 »


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