Krankheitsfall und Minusstunden beim Arbeitgeber

vom 23.11.2015, 01:10 Uhr

Neulich habe ich in einer Reportage von einer bekannten Supermarkt-Kette in Deutschland gehört, die ihre Mitarbeiter angeblich sehr schlecht behandelt. Mehrere Mitarbeiter hatten sich gemeldet und ausgesagt, dass sie im Krankheitsfall Minusstunden angerechnet bekommen und diese dann mit Überstunden wieder ausgleichen müssen.

Das ist natürlich nicht legal und die Supermarktkette hat vor der Kamera auch alles abgestritten. Es handele sich nur um einen Fehler und bei den entsprechenden Mitarbeitern sind diese Minusstunden auch wieder gelöscht worden. Eine Kündigung haben viele von ihnen aber dennoch riskiert.

Habt ihr schon mal davon gehört das Arbeitgeber ihren Mitarbeitern Minusstunden anrechnen, wenn diese krank gewesen sind und auch ein Attest vorzeigen konnten? Würdet ihr euch dagegen wehren, auch wenn das für euch möglicherweise eine Kündigung bedeutet?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe so etwas noch nicht erlebt, würde mir das aber auch nicht gefallen lassen. Ich würde auch nicht in so einem Betrieb arbeiten wollen, der Mitarbeiter so behandelt, weil da dann sicherlich auch andere Dinge schief laufen. Da würde ich schon mit einer Kündigung leben können, weil man sich ja nicht alles gefallen lassen muss. Zumal ja jeder mal krank werden kann und wenn man dann krank ist, sollte man nicht zu Hause sitzen und über Geld nachdenken müssen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Sowas ist mir tatsächlich auch mal passiert. Jedoch nicht in Deutschland, ich war gerade auf Reisen und habe im Ausland in Hostels geputzt, um kostenlosen Aufenthalt dort zu haben. Da ist man mitunter sehr ausgenutzt worden.

Ich war einmal genau einen Tag land krank und musste an dem Tag, an dem ich eigentlich abreisen sollte, noch arbeiten, weil ich angeblich Minusstunden hatte durch meine Krankheit wenige Wochen zuvor.

Es gab natürlich keinen Arbeitsvertrag und ich war sowieso nur Backpacker, sodass sich keine Sau für mein Anliegen interessiert hätte. Normalerweise hätte ich meiner Chefin den Stinkefinger gezeigt und wäre einfach abgehauen, allerdings hatte das Hostel eine nicht unerhebliches Pfand von mir behalten, das ich dann nie wieder gesehen hätte.

Als Rache habe ich nach der Arbeit dafür eines der Zimmer komplett eingesaut mit Chipsresten und so weiter, kurz bevor ich dann abgehauen bin. :lol:

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich hatte früher mal einen Nebenjob, da war das auch so. Es war eine 400-Euro-Stelle und der Chef meinte zu mir, dass es unüblich sei, dass 400-Euro-Jobber bei Krankzeiten keine Minusstunden angerechnet bekommen. Also wenn ich krank war, musste ich das wieder herausarbeiten oder ich habe dann eben weniger bekommen. Ich wusste schon, dass das nicht ganz richtig war, aber was will man machen?

Dafür habe ich bei meinen Arbeitszeiten häufig geschummelt, habe mehr aufgeschrieben als ich gemacht habe und habe häufig heimlich Privates gemacht. Und das wusste mein Chef sicherlich auch, aber weil ich auch meine Aufgaben meist sehr gut erledigt habe - besser als andere - haben die mich machen lassen. Ich musste etwa viel telefonieren und habe gern nebenbei gemalt oder gebastelt und das haben die mir durchgehen lassen. Zudem haben sie mir manchmal ihre Firmenwagen für private Fahrten gegeben oder andere Annehmlichkeiten gewährt, wir hatten und eigentlich gut verstanden und daher finde ich das nicht so schlimm. Ich war auch nur einmal krank und daher war das für mich nicht so tragisch.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 26.11.2015, 12:25, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


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