Die Hüterin der Gewürze - ein würziges Leseerlebnis

Ich habe hier mal einen Buchtip, der vor allem für die kalte Jahreszeit geeignet ist. Der Roman heißt "die Hüterin der Gewürze" und stammt aus dem Jahre 1997 aus der Feder von Chitra Banerjee Divakaruni. Mir ist das Buch wieder in Erinnerung gekommen, da ich kürzlich über ein DVD- Angebot des gleichnamigen Films gestossen bin. Der Film stammt übrigens aus dem Jare 2005 und wenn er nur annähernd so gut ist wie das Buch, ist er jede Sekunde Spielzeit wert.

Die Hüterin der Gewürze fällt wohl unter die Kategorie modernes Märchen, wobei auch ernste Themenhintergründe wie Migration und Integration behandelt werden.

Worum geht es? Nun es geht um Tilo, eine junge Inderin. Tilo ist auf mysteriöse Art und Weise nach Kalifornien gelangt. Dort besitzt sie im Körper einer alten Frau einen Gewürzladen. Nachdem sie bei einer Heilerin erlernt hat, wie man in die Herzen der Menschen sieht, kann sie mit Hilfe ihrer Gewürze die Wünsche, Sehnsüchte und Träume der Menschen in Erfüllung gehen lassen, bzw. sie in die richtigen Bahnen lenken.

Allerdings musste sie sich für diese Gabe selbst aufgeben und ist nun an die strengen Regeln der Magie und der Gewürze gebunden. Als nun eines Tages ein junger Mann das Geschäft betritt, gerät sie mit ihrer Welt und ihren Werten in Konflikt. Sie verspürt plötzlich das Bedürfniss, mehr für die Menschen tun zu wollen. Sie will vor allem auch lieben dürfen und ihr eigenes Leben leben dürfen. Ausserdem scheint es, als könne der Mann sie, Tilo, im Körper dieser alten Frau erkennen. Tilo steht nun vor der schwierigen Wahl entweder die Magie so, wie sie sie kennt, aufzugeben, oder aber der Liebe zu entsagen.

Dieses Buch ist unglaublich liebevoll verfasst und man erkennt eine große Leidenschaft für die Gewürze und Gerüche der Welt. man meint, die gewürze tatsächlich riechen zu können, da sie so plastisch und kräftig beschrieben werden. Mich hat der Roman sehr überrascht, ich hatte mit einem eher faden Buch gerechnet und wurde positiv überrascht.

Auch der Schreibstil an sich hat mich überrascht. Alles ist in der Ich-Form verfasst und zusätzlich noch im Präsens erzählt. Eigentlich erinnert mich das immer an die Aufsätze, die man in der Schule schreiben musste à la " und dann mache ich dies und das und tue noch jenes" und das gefiel mir nie sonderlich. In diesem Buch hier stört das komischerweise nicht. Ich erlebe alles aus Tilos Sicht und quasi in "Echtzeit". Dadurch wirkt die Geschichte sehr real und man erlebt es mit ihr. Sehr gelungen.

Ich kann das Buch nur jedem ans Herz legen, der gerne aussergewöhnliche Geschichten mag und zudem ein faible für Gewürze und Düfte hat. Es ist mit so viel HIngabe und Leidenschaft verfasst, dass jede Seite davon ein Hochgenuss ist.

Hat jemand ürbigens den Film gesehen? Was sind eure Meinungen dazu? Wer beides kennt, also sowohl das Buch als auch den Film, wie stark weichen sie voneinander ab? Ich überlege gerade ob ich es wagen soll, den Film anzusehen. Das Buch war genial und daher fürchte ich dass mich der Film etwas enttäuschen könnte. Gibt`s es von eurer Seite Erfahrungen dazu?

Du hast mich ja wirklich neugierig auf dieses Buch gemacht. Eigentlich stehe ich überhaupt nicht auf diese Art von Büchern und habe nun auch mit Gewürzen nicht sonderlich viel am Hut. Ich muss sagen, dass du es mir aber richtig schmackhaft gemacht hast, so dass ich es nun auch gerne lesen würde. Moderne Märchen habe ich nun nämlich auch schon lange nicht mehr gelesen, so dass ich nun sogar richtig Lust auf das Buch hätte. Ich werde gleich im Internet danach schauen und es mir vielleicht sogar bestellen.