Funktionsweise einer Seifenkiste

vom 14.05.2013, 23:00 Uhr

Ich bin als typisches Stadtkind der 70er und 80er Jahre aufgewachsen. Typische Leidenschaften, denen Dorfjugend nachkam, kannte man bei uns gar nicht. Dorfleben war hier einfach zu weit entfernt. Deshalb lernte ich auch typische Seifenkistenrennen nie wirklich kennen.

In einer Jugendgruppe die kirchlich orientiert war, wurde mal die Idee geboren, wir könnten ein Seifenkistenrennen machen. Aber erst mal ging es an die Planung. Das ist nun etwa 25 Jahre her. Ich erinnere mich schmunzelnd daran, denn ich weiß noch, dass die männlichen Gruppenmitglieder Woche für Woche neu anfangen durften, mir zu erklären, wie eine Seifenkiste aufgebaut ist. Und ich gestehe ehrlich, davon ist nicht wirklich was hängen geblieben.

Wie funktioniert denn nun eine Seifenkiste? Ich weiß, dass Seifenkisten manuell betrieben werden oder sogar nur rollen? Wie bremst man das Fahrzeug? Kann mir jemand das mal ausführlich erklären? So für Frauen, für die Physik böhmische Dörfer sind. :lol:

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Eine Seifenkiste, so wie ich sie kenne, fährt eigentlich nur wenn man sie schiebt oder den Berg hinunter. Sie hat kaum mehr als vier Räder und ein Lenkrad. Manche ganz einfach lassen sich nicht mal lenken. Die Bremse wirkt höchstens so, dass ein Metallblech an die Gummiräder gepresst wird, wenn man am Hebel zieht. Also wie bei manchen Dreirädern für Kinder.

Letztlich braucht man einen Kasten, in den man sich setzen kann. Früher hat man dafür wohl gerne die Kisten verwendet, mit denen man Seife auf dem LKW von der Fabrik abgeholt hat. Heute gehören diese robusten Holzkisten der Vergangenheit an und man muss eine Kiste selbst bauen. Entweder aus Holz, oder wie heute sogar teilweise aus Faserstoffen mit Kunstharz.

Die Räder bringt man sinnvollerweise auf Achsen an. Eine Achse ist vereinfacht gesagt nichts anderes als eine Metallstange, die vom linken Vorderrad zu rechten Vorderrad reicht. Und da Seifenkisten in der Regel vier Räder haben auch von rechten Hinterrad zum linken Hinterrad ist. Um das ganze zu stabilisieren, kann man die Metallkonstruktion auch noch mit mehreren Stangen verstärken. Das ist vor allem dann nötig, wenn die Seifenkiste gelenkt werden können soll.

Alles andere, was die Kerle dir vielleicht sonst noch erklärt haben, das ist Zusatz. Man kann da viel Technik einbauen, damit die Kiste weiter fährt. Lager zum Beispiel. Oder größere Räder. Aber das alles verbessert die Funktion höchstens.

Vereinfacht könntest du es dir vielleicht auch wie ein Kettcar ohne Pedale vorstellen. Man kann es nicht selbst beschleunigen und der Aufbau ist bis auf die Pedale und den Antrieb mit der Kette, den eine Seifenkiste normal nicht hat recht vergleichbar.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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