Zukunft des Fußballs im Osten der Republik

vom 09.10.2015, 14:52 Uhr

Seit vielen Jahren dümpeln die meisten Fußballvereine aus dem Osten der Republik in den Niederungen der 3. Liga sowie Regionalliga und Oberliga rum. Bekannte Vereine der einst stolzen DDR Oberliga sind dort ebenfalls zu finden.

Wieso schaffen es solche Vereine nicht oder nur sehr schwer, sich dauerhaft in der ersten und zweiten Bundesliga zu etablieren? Viele der Vereine haben eine relativ gute Infrastruktur oder sind in Städten angesiedelt, wo eine gute Infrastruktur möglich wäre.

Einige der Vereine haben sogar Stadien, die gut im Schuss sind und Zweit- oder Erstliga tauglich wären, woran hapert es?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Dass der Profifußball in Ostdeutschland immer noch seine lieben Probleme hat, dürfte viele Gründe haben. Einige von diesen Gründen haben ihren Ursprung eben auch in der Vergangenheit Ostdeutschlands und teilweise sind auch westdeutsche Verhaltensweisen der entsprechenden Fußballverbände noch daran Schuld.

RB Leipzig und Hertha sind ja eigentlich die einzigen beiden Clubs, die mal langläufig auch im Westen Deutschlands mit den Profiligen in Verbindung bringt. Ich denke aber auch, dass gerade mit Hertha und RB Leipzig zwei Mannschaften vorhanden sind, die möglicherweise für eine Wiederbelebung des Profifußballs in Ostdeutschland sorgen könnten.

Das Problem ist eben auch, dass viele ostdeutsche Fußballvereine nur schwer an gute Talente kommen, auch an jene aus dem Ausland nicht. Viele Fußballclubs im Osten haben (teilweise vollkommen zurecht) einen höchst zweifelhaften Ruf aufgrund ihrer Fans, die oftmals dem rechten Spektrum zuzuordnen sind.

Natürlich gibt es auch viele unter den Rechten, die sich gar nicht mit dem Verein identifizieren oder mit Fußball im Allgemeinen wenig am Hut haben. Hier stehen die Vereine aber in einer Geißelhaftung, da der Ruf ihrer "Anhänger" unweigerlich auch auf sie abfärbt. Und welcher Fußballprofi würde gerne in einem Verein mit diesem Ruf spielen?

Zudem sind nach Wiedervereinigung viele Profis von den ostdeutschen in die westdeutschen Clubs gewechselt, wo sie sich teilweise einen Namen gemacht haben. Auch die Nachwuchsgewinnung bei den ostdeutschen Vereinen hat unter der Wiedervereinigung gelitten.

Die westdeutschen Vereine können eben auf einen Ruf in Europa zurückblicken, der schon eine viel längere Zeit anhält als der etwaige Ruf der ostdeutschen. Entsprechend unbekannt wären die meisten ostdeutschen Vereine im Ausland auch dann, wenn sie schon seit einigen Jahren in der ersten oder zweiten Liga spielen würden.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke es liegt daran, dass nach der Wende die Vereine aus dem Osten viele gute Spieler in den Westen ziehen lassen mussten. Auf Dauer wurde die Schere zwischen West und Ost immer größer bis auch die letzten Vereine aus der Bundesliga verschwanden. Sich aus diesem Tief wieder zu befreien ist sehr schwer und wohl nur mit einer kleinen "goldenen Generation" möglich, an deren Anschluss gesund gewirtschaftet werden muss.

Den Verein aus Leipzig, der wohl bald ins deutsche Oberhaus des Fußballs einziehen wird, kann man hierbei natürlich ausklammern. Die massiven Finanzspritzen von Red Bull haben nämlich nichts mit fleißiger Arbeit und guter Nachwuchsförderung zu tun.

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» Synchro » Beiträge: 1641 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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