Kaulquappen im Teich vor Beutejägern schützen
In unserem Naturteich im Garten haben sich im letzten Jahr Hunderte Kaulquappen wohlgefühlt. Die dazugehörige Kröte hat sich oft am Ufer auf einem Stein gesonnt. Von einem Tag auf den anderen war jedoch beides verschwunden: sämtliche Kaulquappen und auch die Kröte.
Die Baby-Kröten waren noch nicht so weit entwickelt, dass sie alleine den Teich hätten verlassen können. Unser Verdacht also: Es war ein Fischreiher. Welcher "Jäger" käme denn sonst noch in Frage? Die Tierchen waren ja tatsächlich innerhalb von noch nicht einmal 24 Stunden alle verschwunden.
Was können wir in diesem Jahr tun, um die Kaulquappen und Kröten/Frösche zu schützen, falls unser Teich wieder besiedelt wird? Hat so ein Plastik-Reiher aus dem Baumarkt wirklich eine abschreckende Wirkung? Oder wäre ein flatterndes Windspiel besser? Was gibt es sonst noch für Möglichkeiten?
Zur ersten Frage des Themas: Viele Entenarten fressen Kröten- oder Froschlaich. Mitunter können sie die gesamte Menge eines Teiches an einem Tag vernichten. Der Frosch oder die Kröte als Elterntier kann Ihnen ja kaum gefährlich werden. Auch Fische fressen Froschlaich und Kaulquappen. Wenn sie dabei nicht zu beobachten sind oder sie nicht fressen, dann schmeckt es Ihnen einfach nicht. Die Jungtiere unterschiedlicher Krötenarten scheinen auch unterschiedlich zu schmecken. Als "Jäger" in diesem Sinne können wohl nur Raubfische bezeichnet werden, da diese ihre Nahrung immer "jagen", also erbeuten wollen. Alle anderen hier erwähnten Fressfeinde vertilgen die Kaulquappen "friedlich".
Zur zweiten Frage des Themas: Da das Töten eines Fischreihers nicht erlaubt ist, da diese Tiere unter Schutz stehen, gibt es einige mehr oder weniger kreative Möglichkeiten, den Tierbestand eines Gartenteiches vor heimischen Vögeln zu schützen. Ich möchte hier nur einige Beispiele erwähnen. Im Fachhandel erhältlich ist eine Kombination aus Bewegungsmelder und einem Wasserschlauch. Kostenpunkt ungefähr 100,- Euro im Durchschnitt. Sobald die Sensoren des Bewegungsmelders die Annäherung eines Räubers registrieren, wird über den Schlauch ein Wasserstrahl über den Teich gespritzt. Das Geräusch und die niedrige Temperatur des gespritzten Wassers sollten den Fischreiher fernhalten.
Als zweite bewährte Variante startet der Bewegungsmelder ein lautes Geräusch, welches den Vogel vertreibt. Beide Versionen verletzen die Tiere nicht. Das wiederholte Stören des Reihers beim Suchen seiner Nahrung sorgt schon bald dafür, dass er sich ein neues "ruhigeres" Umfeld sucht und damit dauerhaft fernbleibt. Als weitere Möglichkeit ist die schwimmende Vogelscheuche zu benennen. Gemeint ist eine auf dem Wasser treibende, mit Spiegeln verkleidete Pyramide, ebenfalls im Gartenfachhandel erhältlich.
Die preiswerteste Möglichkeit hier ist der Eigenbau so einer Pyramide, statt Spiegel kann Alufolie genommen werden. Die fehlende Landemöglichkeit an einem Gartenteich hält ebenfalls Fischreiher fern, die meistens am oder im Teich landen. Das Dekorieren mit großen, möglichst runden Steinen, Skulpturen oder Blumentöpfe sind hier geeignete Maßnahmen. Der storchähnliche Vogel findet mit seinen langen Stelzen dann keinen ausreichenden Halt mehr. Vernünftige und intelligente Bepflanzung kann ebenso wirkungsvoll sein. Vogelnetze über den Teich schützen auch, haben aber den Nachteil des "nicht besonders guten Aussehens" und sie unterscheiden nicht zwischen Reiher und kleineren Vögeln, die sich darin verfangen können.
Effizient ist Bespannen der Wasserfläche mit Bindedraht für Blumen oder Angelsehne. Sehne glitzert in der Sonne, was abschreckend wirkt. In eine Richtung wird mit 30 cm Abstand gespannt, im rechten Winkel dazu mit 50 cm Abstand. So entsteht ein gitterförmiges Gebilde, dass den Bewegungsraum des Reihers so stark begrenzt, dass dieser nach anderen Jagdrevieren Ausschau hält. Effektiv, aber aufwändig. Die Aufstellung eines künstlichen Fischreihers kann helfen, da das Tier dann einen bereits besetzten Platz annimmt und sich etwas anderes sucht.
Allerdings ist das nicht jedem Reiher bekannt xD. Manche Reiher beobachten zur Gefahrenerkennung ihr zukünftiges Revier. Ein ständig auf derselben Stelle stehender Fischreiher wird dann bald als Täuschung erkannt und dann ignoriert.
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