In Gruppen gemeinsam für Klausuren lernen?

Ich konnte schon immer am besten lernen, wenn ich alleine bin, so dass ich auch so gut wie immer alleine gelernt habe. Ich kann mir Sachen meistens nur dann merken, wenn ich eben allein bin, da niemand da ist, der mich ablenken kann und da ich ganz nach meinem eigenen Tempo gehen kann. Außerdem höre ich beim Lernen ohnehin immer Musik, da ich mich somit am besten konzentrieren kann und da würde es mich nerven, wenn ich ständig meine Musik unterbrechen müsste, wenn jemand etwas sagen würde.

Gemeinsam mit anderen gelernt habe ich nur dann, wenn ich Sachen einfach nicht verstanden habe. Das war bei mir in der Schule aber nur in Mathe der Fall. In den anderen Fächern und auch im Studium bin ich immer wunderbar alleine klar gekommen. Mein Freund hat hingegen fast ausschließlich in Lerngruppen gemeinsam mit anderen gelernt, wobei alle sich gegenseitig geholfen haben. Lernt ihr für Klausuren am liebsten in Gruppen und mit anderen zusammen oder seid ihr lieber allein?

Ich lerne auch lieber alleine und kann gar nicht gut in einer Gruppe lernen. Auch mein Partner ist so. Wenn er mit anderen Menschen zusammen lernen soll, ist das wie bei mir so, dass er sich dann leicht ablenken lässt und in der Gruppe werden dann eben auch schnell mal andere Themen besprochen und man lernt weniger. Zu Hause alleine hat man einfach die Ablenkung nicht so.

Ich würde so ein Mittelding bevorzugen und ich finde, dass es auch stark darauf ankommt, für welche Prüfung man lernen muss. Wenn beispielsweise in Klausuren nur Faktenwissen und Definitionen abgefragt werden, finde ich es viel sinnvoller, wenn man zu Hause sitzt, sich seine Notizen macht und alles stumpf auswendig lernt ohne dabei gestört zu werden.

Es gibt aber auch Dozenten, die wollen wissen, ob man die Hintergründe und Verknüpfungen verstanden hat. Da reicht bloßes Auswendiglernen meistens nicht. Da finde ich es sinnvoller, dass man sich dann mit Kommilitonen zusammensetzt, sich gegenseitig bestimmte Prozesse erklärt und darüber diskutiert, warum was so ist wie es ist und welche Folgen das hat.

Ich hatte mal eine Klausur, die etwas komplexer war und bei der ich eben gemischt gelernt habe. Also ich habe zu Hause genug rausgeschrieben und viel selbst gelernt und habe mich dann ab und zu mit einer Lerngruppe getroffen, wobei wir uns dann auf den neusten Stand gebracht haben was wir lernen wollen, was wichtig und was unwichtig ist und dann haben wir uns bestimmte Prozesse erklärt und darüber diskutiert. Nur so kann man meiner Ansicht nach sicher sein ob man bestimmte Sachen komplett verstanden hat. Anschließend haben wir uns wieder separiert und getrennt weiter gelernt. Die ganze Zeit würde ich nicht in der Gruppe lernen wollen, das gibt nur Chaos und man trödelt zu viel herum.

Ich habe es auch schon versucht, gemeinsam mit Freundinnen für Klausuren zu lernen, aber wirklich effektiv war das nicht. Sicher ist es ganz schön, wenn man eine Frage hat und jemand einem diese auch erklären kann. Aber ansonsten finde ich es doch viel besser, alleine zu lernen. In der Gruppe lässt man sich viel leichter ablenken und das Lernen bestand bei uns manchmal auch hauptsächlich im Quatschen.

Das war dann zwar total lustig, hat uns aber absolut nicht weitergebracht. Darum habe ich es auch nicht so gerne gemacht, mit anderen zusammen für Klausuren zu lernen. Auch das Tempo und die Ruhe sind mir wichtig. Ich brauche Ruhe, um wirklich lernen zu können und das ist in einer Gruppe immer schwierig zu bewerkstelligen. Außerdem möchte ich auch in meinem Tempo lernen können.

Ich lerne in der Regel nie in der Gruppe, sondern auch immer alleine. Viele Professoren bedauern es aber, dass die Studenten nicht mehr so häufig in Lerngruppen, sondern lieber für sich alleine lernen. Angeblich war diese Lernmethode ganz gut. Ich verstehe die Begeisterung dafür aber nicht. Die meisten Lerngruppen die ich kannte, waren nicht sehr produktiv.

Es ist sehr häufig so, dass die Zeit in einer Lerngruppe nur zu einem sehr kleinen Teil wirklich genutzt wird. Die meiste Zeit redet man auch über Sachen, die gar nichts mit dem Lernen zu tun haben. Das lenkt ab und ist hinderlich. Würde ich die Zeit daheim lernen, hätte ich sicherlich mehr davon.

Es gibt aber auch Lerngruppen die sich nur alle paar Wochen treffen und sich dann austauschen. Gelernt wird dann also quasi immer noch alleine, aber man trifft sich zu einem Update. Es können Fragen gestellt werden und man guckt, ob alle auf einem guten Stand sind oder man sich gegenseitig weiterhelfen kann. Das finde ich noch ganz sinnvoll.

Ich gehöre auch zu den Menschen die viel lieber alleine lernen. Am besten mit wirklich gar niemanden in einem Raum, da ich mich so am besten konzentrieren kann. Schon alleine wenn noch Leute aus der Familie oder mein Freund anwesend sind habe ich Probleme nicht vom Thema abzukommen und lasse mich immer wieder ablenken.

Wenn ich lerne, dann meistens an meinen Schreibtisch und so, dass ich alles immer wieder durchgehe und dann laut vor mich hersage. Zwischendurch mache ich mir auch oft Karteikarten oder Notizzettel um wichtiges noch einmal festzuhalten.

Allerdings ist es auch so, dass ich mich mit meinen Kommilitonen immer wieder zum regelmäßigen Besprechen des gelernten Stoffes treffe. Das hilft mir wahnsinnig das Gelernte zu festigen und auch nochmal zu überdenken.

Oft bekomme ich dadurch noch andere Blickwinkel geschildert, die mir helfen die Thematik besser zu verstehen. Außerdem ist es auch bewiesen, dass man Lernstoff besser ins Langzeitgedächtnis aufnimmt wenn man darüber spricht, das hat sich bei mir bisher auch bewahrheitet.

Ich bin allgemein kein Lerntyp. Im Grunde habe ich immer Glück gehabt, dass mir vieles zugeflogen ist und ich wenig lernen musste. Ferner wusste ich immer, wie ich mir etwas zu dem Thema aus den Fingern saugen konnte, was am Ende anscheinend meist ganz gut zusammen passte. Im Grunde habe ich vor Klausuren die Themen für mich selbst auf ein möglichst geringes Format gebracht, mir Formeln auf den Taschenrechner oder das Radiergummi geschrieben und das war es dann.

Wenn ich mit anderen zusammen lernen sollte, saß ich immer nur da und wusste nicht, was von mir erwartet wird. Oder aber ich hatte den Stoff selbst intus und habe ihn den anderen nur eingebläut. War für mich selbst aber in beiden Fällen vertane Zeit, die man tatsächlich effektiver hätte nutzen können.

Ich muss sagen, dass es für mich am Besten ist, wenn ich alleine lerne. So kann ich genau nach dem Tempo lernen, welches für mich richtig ist und muss mich nicht stressen. Natürlich kommt es ab und zu vor, dass ich mich wo nicht auskenne, jedoch geht es im modernen Zeitalter mit den Handys in einer Minute, dass man einen Freund anruft und die Information bekommt, die man braucht.

Weiters sehe ich beim Lernen in Gruppen immer die Gefahr, dass man vom Thema abschweift und über irgendetwas anderes redet. Ich habe einmal mit ein paar Freunden gemeinsam gelernt und bemerkt, dass wir in zwei Stunden genau nichts weiterbekommen haben. Entweder einer hat einen dummen Witz gebracht oder einer musste auf die Toilette. Da kann nichts dabei rauskommen.

Ich traue mich jetzt sagen, dass es mit mir schon möglich wäre, in einer Gruppe zu lernen, da ich es schaffe, bei der Sache zu bleiben und nicht dauernd über irgendetwas anderes zu reden. Jedoch gibt es einfach viel zu viele Menschen in meiner Umgebung, mit welchen das nicht möglich wäre.