Zeit im Fahrstuhl für Aktivität wie lesen garantiert nutzen?

Vor einigen Tagen war ich doch nicht schlecht erstaunt. Ich war bei einer Freundin eingeladen und dies in einer Wohnung der oberen Stockwerke. Die Treppen wollte ich dafür nun nicht unbedingt nutzen, das hätte mit Sicherheit einige Zeit in Anspruch genommen.

Zum Erreichen des Stockwerks habe ich dann sowohl beim Weg hinauf als auch für den Weg zurück ins Erdgeschoss den überfüllten Fahrstuhl genutzt. Bei der Fahrt im Fahrstuhl nach unten war ich dann etwas erstaunt über eine weitere Person.

Sie holte im Fahrstuhl erst einmal ihr Buch heraus, fand dank dem Lesezeichen dann auch gleich die richtige Stelle zum Weiterlesen und nutzte die Zeit im Fahrstuhl zum Lesen ihrer Lektüre.

Anschließend legte die Dame dann das Buch jedoch nicht einfach wieder zurück in die Tasche. Stattdessen las sie beim Gehen zur Eingangstür ganz einfach in dem Buch weiter und fast wäre sie deshalb sogar noch gegen die massive Eingangstür gelaufen.

Wie seht ihr das? Nutzt ihr auch gern die Zeit bei der Nutzung eines Fahrstuhls für zusätzliche Aktivitäten wie das Lesen beim Warten auf das richtige Stockwerk und das Verfolgen einer spannenden Handlung? Oder findet ihr das weniger sinnvoll?

Ich finde das total albern und überflüssig. In einem überfüllten Fahrstuhl auch noch ein Buch herausholen und zu lesen, soll wohl etwas Besonderes darstellen. So lange braucht der Fahrstuhl nicht bis zum Ausgang. Dann noch weiter zu lesen bis zum Ausgang, da muss sie doch zwangsläufig irgendwo vorlaufen. Richtig wäre in diesem Fall gewesen, wenn sie vor die Ausgangstür gelaufen wäre. Wenn man im Fahrstuhl zwischen den einzelnen Stockwerken mal in einen Prospekt guckt, falls man gerade etwas kaufen will, ist das etwas gänzlich anderes, als ein Buch zu lesen. Na ja, man soll den Menschen ihre Eigenarten und Schrullen lassen.

Gerade in Bezug auf Fahrstühle finde ich dieses Verhalten ein wenig überflüssig und bescheuert, wenn ich ehrlich bin. Es gibt doch viel komfortablere Umgebungen, um sein Buch weiterzulesen als ein überfüllter Fahrstuhl. Außerdem glaube ich nicht, dass sich das überhaupt lohnen würde, weiterzulesen. Die meisten Fahrstühle sind doch recht fix und die Anzahl der Stockwerke sind in der Regel doch recht überschaubar.

Wenn jemand bei einer längeren Zugfahrt oder Busfahrt ein Buch rauskramen würde, um weiterzulesen, könnte ich das schon eher nachvollziehen.

Wenn ich gerade ein gutes Buch lese, dann wäre ich auf jeden Fall auch ein Kandidat dafür, die Zeit im Fahrstuhl zu nutzen. War der Fahrstuhl wirklich so überfüllt, dass ihr Buch gestört hat? Das kann ich mir kaum vorstellen. Und ob man nun einfach so einen höflichen Abstand zum anderen hält oder diesen Abstand mit einem Buch füllt, ist doch egal.

Also mir ist es schon öfter so gegangen, dass ich z.B. in einem überfüllten Zug gelesen habe. So ist auch die Enge besser zu ertragen. Ich finde es einigermaßen anstrengend, so viele Menschen in so unmittelbarer Nähe zu haben. Wenn man sich da nicht ablenkt, kann man sich ganz schön reinsteigern.

Und ich hab auch schon beim Gehen gelesen. Einfach weil das Buch spannend ist und das Gehen langweilig. Aber meistens stellt es sich schon nach wenigen Metern als keine gute Idee hinaus und dann steckt man das Buch doch weg. So war es doch bei dieser Frau auch. Als sie fast gegen die Tür stieß, hat sie ihr Buch doch weggesteckt, oder?!

Also ich finde exzessives Lesen sehr viel sympathischer als das, was alle anderen in solchen Situationen machen: das Handy rausholen. Und wenn sie gegen Türen laufen will, ist das doch ihre Sache.

Ich muss zugeben, dass ich auch schon im Gehen gelesen habe. Nachdem ich aber vor einen Laternenmast gelaufen bin, habe ich doch beschlossen, dass es zu gefährlich ist und habe es dann gelassen. In einem Fahrstuhl würde ich nun auch nicht wirklich lesen wollen und etwas merkwürdig finde ich es schon, dass man im Fahrstuhl eines Wohnhauses damit anfängt, wenn man doch ohnehin kurz darauf zu Hause oder wenigstens am Ziel angekommen ist. Ich denke, dass ich nicht auf eine solche Idee käme und warten würde, bis ich zu Hause wäre, bevor ich das Buch aufklappe.

Die Zeit im Fahrstuhl für ein Buch zu nutzen halte ich einfach für Quatsch. Wie viel schafft man denn bitte in dieser Zeit zu lesen? Für gewöhnlich dauert die Fahrt im Aufzug ja schließlich nicht besonders lange und die halbe Seite, die man in dieser Zeit lesen kann, kann man sich doch auch gleich für später aufheben. Bei mir wäre es außerdem so, wenn ich, wie du beschrieben hast, in einem überfüllten Fahrstuhl mitfahren würde, dass ich mich inmitten der Menschen gar nicht auf das Gelesene konzentrieren könnte und so würde es in meinen Augen gleich aus verschiedenen Punkten zu nichts führen, die Zeit im Fahrstuhl für ein Buch zu nutzen.

Ich selbst habe kein Problem damit, im Fahrstuhl einfach nur zu warten, zumal ich meist mit Kopfhörern unterwegs bin und einem mit Musik in den Ohren eben auch so mancher Weg erträglicher werden kann. Außerdem bin ich immer mit meinem Smartphone in der Jackentasche unterwegs, sodass ich notfalls auch mal schnell auf Facebook vorbeischauen oder mich sonst wie beschäftigen könnte, was ich in vielen solcher Situationen auch schon mal mache. Jedoch versuche ich mich hierbei, zusammenzureißen und mich rechtzeitig wieder vom Bildschirm abzuwenden, um eben nicht wie die Frau in deinem Beispiel fast gegen eine Tür zu rennen oder sonst irgendwas.

Bienenkönigin hat geschrieben:Also mir ist es schon öfter so gegangen, dass ich z.B. in einem überfüllten Zug gelesen habe. So ist auch die Enge besser zu ertragen. Ich finde es einigermaßen anstrengend, so viele Menschen in so unmittelbarer Nähe zu haben. Wenn man sich da nicht ablenkt, kann man sich ganz schön reinsteigern.

Entweder hat die Person ein besonders spannendes Buch erwischt, oder sie wollte sich wirklich einfach nur ablenken, da sie ein wenig Angst im Fahrstuhl hat, was ich auch verstehen kann. Vielleicht ist sie auch nicht besonders extrovertiert und ihr ist es unangenehm, wenn sie mit anderen Menschen im Fahrstuhl steht. Statt Blickkontakt zu den anderen zu erhalten, steckt sie vielleicht ihre Nase lieber ins Buch, solche Leute gibt es.

Ich würde die Zeit im Fahrstuhl nicht zum Lesen nutzen. Ich kann mich auch im Flugzeug nicht so gut auf ein Buch konzentrieren, da greife ich lieber zu einfacher Kost wie zum Beispiel Mode- oder Frauenzeitschriften.