Auf Anordnung aus Rache kleine Schwester vergewaltigt

Vergewaltigungen sind in Indien an der Tagesordnung. Es gibt nicht genug Frauen in dem Land. Sie werden geraubt, misshandelt, vergewaltigt und dann verkauft. In Dörfern hat der Dorfvorsteher (Kastenoberhaupt), der gewählt wurde oder sich selbst ernannt hat das Sagen. Ihm zu widersprechen wagt niemand.

So passierte in Jharkhand folgendes: Die Ehefrau eines Mannes soll vergewaltigt worden sein. Statt zur Polizei ging der Ehemann zum Dorfvorsteher. Dieser ordnete an, dass die Schwester des Vergewaltigers selbst vergewaltigt werden sollte. Die kleinere Schwester war 14 Jahre ( laut ndtv-Sender soll sie erst 10 Jahre gewesen sein). Die Mutter flehte das Dorfoberhaupt vergeblich an. Keiner wagte es, dieser Anordnung zu widersprechen.

Das ganze Dorf sah zu, wie das Mädchen aus dem Elternhaus geholt wurde. Man schleppte sie in den nahen Wald und dort wurde sie vergewaltigt. Die Eltern des Mädchens gingen dann mit ihm zur Polizei – ein Weg von eineinhalb Stunden. Das Mädchen kam anschließend ins Krankenhaus. Sie blutete immer noch und konnte tagelang nicht laufen.

Die Polizei nahm den mutmaßlichen Vergewaltiger fest und den Bruder des Mädchens. Außerdem wurde der Dorfvorstand verhaftet. Die Gedanken eines solchen Dorfvorstandes sind für uns nicht nachvollziehbar. Man kann doch nicht aus Rache ein unschuldiges Mädchen vergewaltigen, nur weil der Bruder das mit einer anderen Frau so gemacht hat. Vor allem wundert mich auch die Hörigkeit gegenüber des Dorfvorstandes bei einer solchen Anordnung. Ist diese Rache an der unschuldigen Schwester für euch nachvollziehbar? Wo soll man bei solchen Kastensystemen, die es in allen Dörfern gibt und nicht nur da, anfangen mit einer Umerziehung?

Ich bin fassungslos, und mir wird grade etwas übel. Das ist ja schrecklich! Ich glaube nicht, dass man das umerziehen kann. War es nicht möglich, vorher mit dem armen Mädchen zur Polizei zu fliehen. Vermutlich darf diese Familie jetzt gar nicht weiter dort wohnen. Mich schockiert diese Nachricht wirklich, und bin immer wieder ratlos, wenn ich höre was in anderen Ländern geschieht.

Das ist ja Wahnsinn. Natürlich können wir das hier alle nicht nachvollziehen, wohl auch nicht, dass sie nicht einfach gegangen sind und die Polizei geholt haben oder ganz weg sind. Was die Kleine da durchmachen musste ist wirklich grausam und die Entscheidung barbarisch. Ich denke, dass man solchen Dörfern zunächst mal eine wirtschaftliche Grundlage geben müsste und dann eben auch das Recht hätte Regeln aufzustellen, die im Dorf gelten müssen.

Die Verhältnisse in Indien kann man nicht vergleichen mit denen in Europa. Alleine die Polizei konnte erst nach einem Fußmarsch von 90 Minuten erreicht werden. Da wird oft gezögert, hinzugehen.

Das Kastenwesen in Indien ist so verwurzelt, dass es sicher in hundert Jahren sich kaum geändert haben wird. Junge Paare, die nicht beide der gewünschten gleichen Religion angehören wie alle Dorfbewohner, schließt der Dorfvorsteher einfach aus der Gemeinschaft und dem Dorf aus. Sie müssen sich eine andere Bleibe suchen.

Die gleiche und ähnliche Vorgehensweise gibt es auch in Pakistan, das früher eine Einheit mit Indien bildete, aber vor Jahren aus Glaubensgründen von Indien abgetrennt wurde. Es ist immer wieder furchtbar, wenn man solche Nachrichten liest. Die Regierung in New Delhi ist weit weg.

So etwas schockt dann doch zumal Indien eine Atommacht ist und man sich fragen muss, wie es zu so etwas kommt. Hier wäre auch die Religionszugehörigkeit mal erwähnenswert, damit man den Hintergrund auch wirklich versteht. Aber leider wird so etwas inzwischen weg zensiert.