Veranstaltungen meiden aus Angst vor Terroranschlägen?

Ich habe heute wieder mit Erschrecken festgestellt, dass man sich doch sehr durch die Terrormeldungen beeinflussen lässt und das zeigt ja auch, dass das Fußballspiel Deutschland gegen die Niederlande doch abgesagt wurde. Nun habe ich im Facebook auch in den Verkaufsplattformen gesehen, dass einige Konzertkarten und auch viele Fußballkarten verkauft werden. Angeblich, weil einem was dazwischen gekommen ist. Aber so viele Karten wurden dort noch nie verkauft.

Mein Freund meinte, dass die Leute sehen, dass sie die Karten noch verkauft bekommen, falls doch ein Zwischenfall der Terroristen passiert oder eine Veranstaltung abgesagt wird. Viele meiden einfach die öffentlichen Veranstaltungen und große Menschenansammlungen.

Diese Angst ist doch seit Freitag wirklich alltäglich geworden. Einige meiner Bekannten haben Angst auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Selbst Kirchbesuche haben einige meiner Bekannten für die nächsten Zeiten nicht mehr auf dem Plan. Eine Bekannte wollte am Wochenende nach Berlin und hat es abgesagt, weil sie Angst hat in Großstädten zu fahren. Gerade Berlin und Frankfurt, wo viele Menschen sind, meinen sie, ist besonders gefährdet.

Ich muss zugeben, dass auch mich das alles ein wenig beeinflusst und ich habe auch Angst vor Veranstaltungen und wir wollten eigentlich für ein paar Tage nach Rom fahren. Aber da der IS es ja schon angekündigt hat, dass sie Rom erobern wollen, habe ich sehr große Angst.

Geht ihr noch auf Veranstaltungen, die eigentlich geplant waren? Habt ihr Angst? Ist für euch der Terror allgegenwärtig? Wie sehr beeinflusst euch das alles und auf was verzichtet ihr lieber aus Angst vor Terroristen?

Es ist natürlich das Ziel der Terroristen, Angst zu verbreiten und Menschen vielleicht auch von Dingen abzuhalten, die sonst viele gerne machen. Dass sie eine Stadt erobern glaube ich nun nicht, aber ich schätze schon, dass es vielleicht auch später noch irgendwo Anschläge geben kann. Daher halte ich mich auch eher von Großveranstaltungen fern.

Ich gehe zwar ohnehin nicht so viel weg, aber ich war auch schon bei Fußballspielen oder in der Oper, auf Weihnachtsmärkten großer Städte usw. ich denke, das werde ich in Zukunft erstmal nicht mehr machen. Was bringt es mir, unbedingt etwas zu tun, womit ich mich gefährden könnte?

Wenn dann mal was passiert, würde ich mir ewig Vorwürfe machen, wenn ich mir dann noch welche machen kann. Und ich gehe mal davon aus, dass ein kleiner Weihnachtsmarkt in einer Kleinstadt nicht Anschlagziel ist. Da gehe ich dann eben nicht in der Großstadt sondern im Nachbarort auf den Markt.

Ich bin sowieso der ganzen Situation gegenüber von Beginn an sehr skeptisch gewesen. Ich begutachte von Natur aus alle Männer und Frauen, die mir suspekt vorkommen, sehr genau. Das hat sich im laufe meines Lebens so entwickelt und ich beachte auch kuriose Situationen, wo man das Gefühl haben könnte, dass es dort gleich knallt etc. Das habe ich schon seit meiner Kindheit an getan und ich bin sehr gut darin, brenzliche Situationen auszuloten.

Das heißt jedoch nicht, dass ich dem Terror der IS oder anderen Gruppierungen gewappnet wäre. Es sei denn, diese benehmen sich auffällig. Das wäre eine andere Geschichte, aber nicht jeder von ihnen ist ein Laie und dreht durch, sodass man es feststellen könnte.

Ich gehe weiterhin auf Märkte usw. Ich denke, dass mich davon nicht unterkriegen werde, was in der Welt hier teilweise passiert. Es ist ja nicht nur so, dass Paris jetzt wieder einmal Opfer von Anschlägen wurde, sondern auch Tunesien, Libanon & Co. Deswegen juckt es hier auch niemanden. Jetzt machen nur alle einen "Aufriss", weil es in Paris ist und näher rankommt, als sie jemals dachten.

Ich denke einfach, dass die jetzige Angst natürlich berechtigt ist, weil wir längst im Fadenkreuz sind. Wir sind der Westen, leben locker und frei und alleine das sticht heraus. Doch übertreiben sollten wir es nicht, weil wir ohnehin keinen Einfluss über die möglichen Geschehnisse haben werden und es kann passieren, muss aber nicht.

Das einzige, was ich bemängel ist, dass viele jetzt völlig übertreiben, obwohl der Terror der IS immer da war. Er war mit den Angriffen im Libanon usw. immer da. Nur nicht allzu nah, dass es niemanden gestört hat. Doch jetzt, wo es in Paris passiert, wird gekränkelt, reagiert und jeder verlangt eine Änderung. Ich frage mich einfach, wieso vorher niemand so reagiert hat?

Nun ja, ausnahmsweise bin ich mal ganz froh, dass ich nicht in einer Großstadt wohne, sondern in einem unbedeutenden Kaff, denn mit Terroristen muss man hier wohl kaum rechnen. Besuche von Fußballspielen oder anderen Veranstaltungen habe ich nun in der nächsten Zeit so oder so nicht geplant. Ich denke aber nicht, dass ich von irgendwas abhalten lassen würde. Die Wahrscheinlichkeit, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, ist insgesamt gesehen doch sehr gering.