Veränderte Anforderungen - unpassende Mitarbeiter?

Bei uns bei der Arbeit kristallisiert sich gerade ein Problem immer mehr heraus. Die Anforderungen haben sich extrem verändert. Die Mitarbeiter, die schon lange bei uns beschäftigt sind, wurden unter völlig anderen Voraussetzungen angestellt. Ihre Aufgaben waren zu Beginn ganz andere als heute und so wurden sie auch nach anderen Kriterien/Fähigkeiten ausgewählt. Durch den Wandel der Anforderungen sind viele Mitarbeiter ihren neuen Aufgaben nicht mehr gewachsen.

Es finden Schulungen und andere Fort-/Weiterbildungsmaßnahmen statt. Aber manches liegt auch an den begrenzten Fähigkeiten an sich. Man kann schulen so viel man möchte - es hilft nichts, wenn der Mitarbeiter es nun mal einfach nicht kann, weil er die Grundvoraussetzungen nicht mitbringt.

Gibt es so etwas bei euch auch? Wie wird damit umgegangen? Wurde eine Lösung gefunden und wenn ja: welche?

In dieser Form habe ich das noch nicht direkt miterlebt. Bei mir ist es eher so, dass sich die Anforderungen fließend über die Jahre ändern. Manche Mitarbeiter können dem Wandel mithalten, andere schaffen es nicht. Das ist einfach eine Frage der persönlichen Lernfähigkeit, die ja im Alter bekanntlich nachlässt.

Viele erkennen das und wechseln auf eine Stelle, die es nicht mehr erfordert, dem Wandel mit zu gehen. Meistens ist das aber auch gar keine bewusste Entscheidung, sondern geschieht teilweise automatisch oder wird vom Chef durch eine entsprechende Aufgabenverteilung eingeleitet.

Teilweise geschieht das aber auch nicht, weil die Leute doch irgendwie noch viele Jahre auf dem alten Posten durchhalten, weil sie es irgendwie schaffen, den Neuerungen aus dem Weg zu gehen. Das ist erst einmal nicht schlimm, es wird aber richtig problematisch, wenn solchen Leuten gekündigt wird. Auf dem Arbeitsmarkt sind sie mit ihrem veralteten Wissen überhaupt nicht gefragt. Dazu kommen dann meistens noch unrealistische Gehaltsforderungen.

Das ganze führt in einem Bereich, der auch in der Diskussion um den "Fachkräftemangel" hin und wieder erwähnt wird, dazu, dass es doch vor allem ältere Arbeitslose gibt. Bei der Diskussion wird aber eben genau der Aspekt, den du hier ansprichst, ignoriert. Die Anforderungen an den Job wandeln sich ständig und wer da nicht mithalten kann, kann eben leider nicht mehr als "Fachkraft" angesehen werden.

Ich kann mir zwar vorstellen, dass sich Anforderungen ändern, aber dass alles komplett anders wird, das kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Ich kenne es nur so, dass man vielleicht eine kleine neue Aufgabe bekommt, ein neues Programm verwendet wird usw., also dass sich Facetten ändern, nicht aber der komplette Arbeitsbereich.

Unternehmen haben meiner Ansicht nach schon die Verantwortung, sich auch um ältere Mitarbeiter zu kümmern, die sich dann mit gewissen Neuerungen nicht mehr anfreunden können. Man könnte die versetzen oder in Altersteilzeit schicken oder sich andere Varianten dafür ausdenken. Aber es wird jeder mal alt, eines Tages auch der Chef und der würde auch nicht wollen, dass man ihn einfach ausmustert.

In ganz so heftiger Form habe ich das noch nicht mitbekommen, aber natürlich erlebe ich es auch an meinem Arbeitsplatz andauernd, dass die Anforderungen an uns Angestellte sich laufend verändern und dass damit vor allem die älteren Angestellten ihre Probleme haben. Sie sind den neuen Aufgaben oft nicht mehr so richtig gewachsen und haben oft Fragen, wie sie Dinge bearbeiten sollen.

Das ist leider normal bei Berufen, wo sich die Anforderungen so stetig verändern. Sicher ist es nicht schön, aber wir schaffen es immer, uns gegenseitig zu unterstützen. Es verändern sich ja nicht alle Bereiche und irgendwie geht es bei uns so auf, dass jeder das macht, was er kann und dass wir uns gegenseitig unterstützen, um Probleme zu vermeiden. Einen anderen Weg wüsste ich auch gar nicht.