Als Migrant viele Sachen für die Eltern erledigen müssen?

vom 16.11.2015, 00:01 Uhr

Eine Bekannte von mir kommt aus Marokko und wohnt schon seit ihrem dritten Lebensjahr in Deutschland. Ihre Eltern sprechen auch sehr gut Deutsch, haben aber noch Probleme mit der Rechtschreibung und Ausdrucksweise. Deswegen muss meine Bekannte immer sehr viel für ihre Eltern erledigen.

So sollte sie ihnen neulich bei der Steuererklärung helfen, was sie sehr viel Zeit gekostet hat. Auch Anrufe und Behördengänge muss meine Bekannte teilweise für ihre Eltern erledigen, da diese sich nicht trauen und Angst haben, dass ihr Deutsch zu schlecht ist und sie sich nicht vernünftig ausdrücken können.

Ist es generell so, dass Kinder von Migranten es in dieser Hinsicht schlechter haben, da sie viel für ihre Eltern erledigen müssen? Kennt ihr auch andere Beispiele? Was kann man tun, um die Eltern zu etwas mehr Selbstständigkeit zu bringen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke gerade was sprachliche Hürden betrifft, sind diese Kinder schon etwas mehr belastet. Ich habe nicht erst einmal gesehen, dass auch schon relativ junge Kinder für ihre Eltern übersetzen mussten. Leider wird das dann irgendwann selbstverständlich und statt vielleicht selbst mehr an der Sprache zu arbeiten, verlässt man sich auf das Kind. Das fördert nur die eigene Unselbständigkeit.

Ich finde das im Grunde jetzt nicht so schlimm, aber beispielsweise eine Steuererklärung ist auf der anderen Seite schon sehr anspruchsvoll. Ich kenne das selbst, wenn ich mit meinen Eltern darüber gehockt habe, die haben mir nämlich auch seit meinen Teeniezeiten gern alles was Schriftkram oder Technik betraf überlassen.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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