Ist Arbeitslosigkeit auf Kinder vererbbar?

vom 06.11.2015, 11:19 Uhr

Häufig hat es doch noch nicht einmal mit Disziplin zu tun. Wir haben Stadtteile, dort ist man verloren, wenn man es nicht an die Uni schafft. Denn eine Lehrstelle gibt es mit der Adresse nicht. Oft ist es auch schwer, überhaupt einen vernünftigen Abschluss zu bekommen.

Das hat nichts mit Dummheit oder mangelndem Ehrgeiz zu tun. Wenn 90 Prozent einer Klasse in der Grundschule erst deutsch lernen müssen, dann entstehen Lücken. Aber es wird natürlich auch nach Herkunft sortiert. Als ich damals von der Grundschule auf die weiterführende Schule gewechselt bin, haben nur Kinder mit verheirateten Eltern, von denken mindestens einer einen Hochschulabschluss hatte eine Empfehlung für das Gymnasium bekommen.

Bei Wackelkandidaten entschied die Herkunft und es war so ausgelegt, dass Kinder aus nicht studierten Haushalten es nicht in die Spitze schaffen konnten. Von 80 Kindern sind 40 dem Gymnasium empfohlen worden, 3 der Realschule und 37 blieb die Hauptschule.

Gut, das ist lange her, aber bei meinen Söhnen ist es kaum besser geworden. Das ist völlig unsinnig, aber es entspricht vielerorts der Realität. Da wird "pädagogisch wertvoll" argumentiert, dass die Eltern die Kinder nicht unterstützen können, das Geld für Nachhilfe oder Studium fehlt, man die Kinder vor Versagen oder Ausgrenzung bewahrt. Chancen verbauen zum angeblichen Wohl der Kinder. :wall:

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Häufig hat es doch noch nicht einmal mit Disziplin zu tun. Wir haben Stadtteile, dort ist man verloren, wenn man es nicht an die Uni schafft. Denn eine Lehrstelle gibt es mit der Adresse nicht. Oft ist es auch schwer, überhaupt einen vernünftigen Abschluss zu bekommen.

Das trifft auf weite Teile Deutschlands ja zum Glück überhaupt nicht zu. Hier bei uns findet man viel leichter einen Job oder einen Ausbildungsplatz. Handwerksbetriebe haben es dagegen sehr schwer, Nachwuchs zu finden. Selbst öffentliche Arbeitgeber können ihre Lehrstellen teilweise nicht mehr voll besetzen, wenn sie keine Übernahmegarantie anbieten können.

Und das ist noch weit abseits der großen Ballungsgebiete wie Stuttgart und München. Ohne Zuzug wäre der Arbeitskräftebedarf nicht mehr zu bewerkstelligen. Und so kommen auch eine Menge Leute aus den Regionen, die du beschreibst, hierher. Und da geht es nicht nur um Studierte, sondern teilweise auch um ungelernte Arbeiter.

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