Handschlag aus Glaubensgründen verweigern?

vom 05.11.2015, 22:05 Uhr

In den Niederlanden wird gerade heftig darüber diskutiert, ob ein gläubiger Muslim einer Reporterin den Handschlag aus Glaubensgründen verweigern darf. Persönlich finde ich diese Diskussion vollkommen übertrieben. Es ist kein Verbrechen, einer Frau nicht die Hand zu geben und jemanden deshalb mit dem IS in Verbindung zu bringen, grenzt für mich schon an Wahnsinn. Findet ihr so etwas nicht völlig intolerant? Hätte der Verein dies nicht erlauben sollen? Soll man sich wirklich so in religiöse Belange einmischen?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ja, ich finde schon, dass man sich im öffentlichen Raum, insbesondere bei einer Person mit Vorbildcharakter für andere Menschen einmischen darf und muss. Es geht schließlich um den Respekt vor der neuen Heimat und deren Kultur.

Wobei ich die Ablehnung des jungen Mannes, einer Frau die Hand zu schütteln, weniger problematisch finde, als das Verhalten des Vereins. Wie kann man so etwas einfach kommunizieren und akzeptabel finden? Da muss sich die Frau entschuldigen, weil sie vergessen hat, dass zwei Spieler der Mannschaft aus Gründen des Glaubens Frauen diskriminieren?

Dass es für die muslimischen Spieler einen Gebetsraum gibt, das finde ich vollkommen in Ordnung. Komischerweise können die beiden Herren mit Frauen umgehen, wenn es nicht anders geht. Denn mit der Physiotherapeutin des Vereins kommen sie zurecht.

Wenn sie es gar nicht wollen, dann sollen sie niemandem die Hand geben und gut. Aber in Europa Frauen öffentlich so zurücksetzen, das macht man nicht. Das hat gar nicht in erster Linie mit Integration zu tun. Es ist eine Frage des Anstands. Frauen diskriminieren kann er gerne in seinen eigenen vier Wänden.

Wenn Europäer in streng muslimische Länder reisen, müssen sie sich auch anpassen. Warum soll das für Muslime eine Einbahnstraße sein? Übrigens hat diesen Menschen niemand mit dem IS in Verbindung gebracht. Es wurde lediglich angemerkt, dass er dort mit seiner Einstellung gut aufgehoben wäre.

Wenn ich sehe, wie hier junge Muslime Frauen bei Geschäften bewusst die Tür vor der Nase zuwerfen. Wie sie in Bus und Bahn Frauen einfach schubsen, für wirklich gebrechliche Seniorinnen nicht aufstehen und für ältere männliche Muslime geradezu aufspringen, dann muss man denen nicht noch Nahrung geben. Das diskreditiert die ganzen vernünftigen Muslime, die ihren Glauben leben und nicht jeden vor den Kopf stoßen.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Davon habe ich vor Kurzem durch mein Neffe erfahren. Der hat mir da etwas aus Facebook gezeigt, weil ich dort nicht angemeldet bin. Auch die heftigen Kommentare der Befürworter und Gegener waren schon krass. Wobei dort auch viele Muslime, das sei kurz angemerkt schrieben, dass sie das nicht in Ordnung fanden.

Nun was soll ich sagen. Auf der einen Seite ist der muslimische Fußballspieler zu verstehen. Er kennt es nicht anders und lebt seine Religion. Diese besagt in dem Fall den Handschlag mit Frauen zu verweigern. Das ist die eine Seite. Doch das gilt eben für die Heimat und nicht jedes muslimische Land ist gleich streng.

Die andere Seite ist, dass er in einem westlichen Land Fußball spielt und Vorbildcharakter hat. In den Niederlanden ist es ebenso Gang und Gäbe den Handschlag auch Frauen gegenüber als Form der Höflichkeit und des Respekts zu geben. Ein wenig mehr Vorbildcharakter kann er doch zeigen. Andere Länder andere Sitten. Würde ich jetzt mal sagen. Es ist doch für ihn eine Wertschätzung interviewt zu werden und da kann man doch mal "hallo" sagen und eben in der Form des Niederländers.

Ansonsten muss ich meinem Vorposter Cooper beipflichten, was den letzten Absatz angeht.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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