Wegen neuem WHO-Bericht auf Wurst verzichten?
Als vor wenigen Wochen ein Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch die Presse ging, war der Aufschrei von Verbrauchern und Industrie groß. Denn die WHO bestätigte Untersuchungen, nach denen höchstwahrscheinlich jedes rote Fleisch und vor allem auch verarbeitetes Fleisch wie beispielsweise Wurst und Schinken krebserregend seien.
Mittlerweile hat die WHO zwar ein bisschen zurückgerudert. So müsse man durchaus nicht vollkommen auf Wurstprodukte und dergleichen verzichten. Allerdings würde eine verminderte Aufnahme solcher Produkte auch das Risiko, einmal an Krebs zu erkranken, deutlich senken.
Nun war es ja keine wirkliche Neuigkeit, dass viele Wurstprodukte (vor allem die geräucherten) durchaus eine krebserregende Wirkung haben könnten. Auch wenn bislang Langzeitstudien dazu fehlten, war diese Verbindung nicht schwer herzustellen und machte zu einem gewissen Maße auch Sinn.
Viele Menschen wollen nun aber komplett auf den Verzehr von rotem Fleisch und Wurstprodukten verzichten, was ich nicht unbedingt nachvollziehen kann. Wie handhabt ihr die jüngsten Forschungsergebnisse der WHO denn?
Verzichtet ihr nun komplett auf rotes Fleisch und die entsprechenden Wurstprodukte? Wollt ihr euch in deren Verzehr zumindest einschränken? Oder interessiert euch das eher weniger und ihr esst genau so viel davon wie zuvor?
Was ist denn bitte nicht krebserregend? Ich verzichte deswegen nun nicht auf Wurst. Ich esse generell nicht so viel Fleisch und was ich da esse, finde ich auch in Ordnung. Krebs bekommt man doch laut dieser Studien durch so ziemlich alles und auf alles kann man ja nun auch nicht verzichten. Ich denke aber, dass man auch für die Tiere, nicht zu viel Fleisch essen sollte.
Dieser Wurstskandal ist mal wieder ein Paradebeispiel dafür, wie man sich über eine schon seit Ewigkeiten bekannte Tatsache künstlich und übertrieben aufregen kann. Dass verarbeitete Wurstaufschnitte, die auch nach zwei Wochen offen im Kühlschrank noch genau so schmecken, wie am ersten Tag, irgendwelche Zusatzstoffe enthalten müssen, das war nun beim besten Willen kein Geheimnis. Und dass Zusätze jeglicher Art gesundheitliche Folgen haben können, weiß auch jedes Kind. Schon allein deswegen kann ich die große Aufregung überhaupt nicht nachvollziehen.
Außerdem verhält es sich doch mit so gut wie jedem Lebensmittel oder Stoff, den man konsumiert, nach dem altbekannten Prinzip "Die Dosis macht das Gift". Wer es also mit Fleisch- und Wurstwaren nicht hemmungslos übertreibt und das dürfte den meisten schon allein vom finanziellen Aspekt her nur schwer möglich sein, solange man auf Qualitätsware setzt, der muss auch nicht Hals über Kopf zum Vegetarismus konvertieren.
Ich persönlich esse jeden Morgen eine einzige Scheibe Wurst oder alternativ etwas Streichwurst zum Frühstück und ansonsten unter der Woche meistens nur ein- oder zweimal Fleisch. Das finde ich nicht besonders viel, und deswegen werde ich meine Ernährungsgewohnheiten wegen der "neuen" Erkenntnisse des WHO-Berichts auch nicht ändern.
Ich finde es offen gesagt ziemlich übertrieben, wenn man jetzt wegen jeder Studie seinen Lebenswandel und seine Ernährung komplett umstellt, weil man panische Angst davor hat, Krebs zu bekommen. Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass die Psyche dabei eine entscheidende Rolle spielt ob man Krebs bekommt oder nicht.
So habe ich schon oft von Menschen berichtet bekommen, die unter großem Stress standen, den sie aber in sich hinein gefressen haben und dann plötzlich Krebs bei ihnen diagnostiziert worden ist. Stress kann psychosomatische Symptome auslösen und es ist doch ein Dauerstress, wenn man wegen jedem Piep Angst vor Krebs hat.
Erst hieß es, Wurst sei krebserregend und am nächsten Tag war einigen Zeitungsberichten zu entnehmen, dass das auch bei Brot der Fall sei. Was dürfen wir dann überhaupt noch essen? Am besten gar nichts, nur stirbt man dann garantiert, während man Krebs nur vielleicht bekommt.
Bei jeder Studie, die dies und das ergeben haben soll, wird Panik verbreitet. Meistens ist das sicherlich übertrieben. Ich persönlich versuche einfach, von allem etwas zu essen, aber von nichts zu viel und von dieser Panikmache lasse ich mich nicht beeindrucken. Wenn ich eines Tages mal Krebs bekommen sollte, dann kann man sowieso nicht eindeutig sagen, woran es gelegen hat und es gibt da auch bestimmt nie nur die eine Ursache, etwa Wurst.
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