Filmrezension von "Nirgendwo in Afrika"
Ich habe mir gestern den Film "Nirgendwo in Afrika" auf DVD angeschaut, welche ich mir von einer Freundin ausgeliehen habe und möchte nun gern ein paar Zeilen zu dem Streifen loswerden.
Zuerst muss ich zugeben, dass ich wider Erwarten von diesem Film wirklich beeindruckt war und ich finde, dass es einer der besten deutschen Filme ist, welche ich bisher gesehen habe. Im Großen und Ganzen können mich Filme von hier nur sehr selten überzeugen, da ihre Story meist einfach viel zu dünn und vorhersehbar ist und die schau-spielerischen Leistungen auch öfters eher zu wünschen übrig lassen. Trotzdem habe ich mir die DVD mitgenommen, da ich vor kurzem einen kurzen Bericht über "Nirgendwo in Afrika" gelesen hatte, in dem viel gutes über den Film geschrieben wurde.
Für alle, die den Film noch nicht kennen, möchte ich aber erst mal kurz den Inhalt zusammenfassen: Er handelt von der jüdischen Familie Redlich, welche 1938 zur Zeit der Herrschaft der Nationalsozialisten in Deutschland nach Kenia, Afrika auswandert, um sich vor der immer stärker werdenden Bedrohung der Nazis gegen die jüdische Gemeinde zu schützen. Der Vater, Walter Redlich, welcher eigentlich Anwalt ist, findet einen Job auf einer Farm und versucht sich mit seiner Familie so gut wie möglich an die neuen Lebensbedingungen zu gewöhnen. Mit den Jahren entwickeln alle, jedoch besonders die Tochter Regina und ihre Mutter, eine immer stärkere Bindung zu Afrika und als der Krieg in Deutschland schließlich vorbei ist und die Möglichkeit besteht, in das Heimatland zurückzukehren, steht die Familie vor einer schweren Entscheidung.
Als ich mir den Film angeschaut habe, hatte ich eigentlich keinerlei Erwartungen, da ich bisher nur den Titel und eine sehr kurze Zusammenfassung des Inhalts kannte. Deshalb war ich umso überraschter, als sich das Werk als sehr emotional, bewegend und auch etwas spannend herausgestellt hat. Bisher wurde in Filmen, welche zu dieser Zeit spielen, größtenteils von der Situation in Deutschland selbst und unter den Betroffenen erzählt, weshalb ich nicht erwartet hatte, die auch schweren Erlebnisse von Flüchtlingen im Ausland auf eine solch interessante und tief greifende Weise vermittelt zu bekommen.
"Nirgendwo in Afrika" wurde meiner Meinung nach zu Recht fünffach mit dem deutschen Filmpreis 2002 ausgezeichnet und ich kann jedem nur empfehlen, sich dieses Werk einmal anzuschauen. Der Film bietet eine weitere, aber nicht weniger bewegende, Facette der deutschen Geschichte- kombiniert mit der Kultur und der wunderschönen Landschaft des afrikanischen Kontinents.
Der Filmtitel Nirgendwo in Afrika sagt mir natürlich was. Für mich klang der Titel bisher nach einer Schnulze und ich habe mich deshalb noch nie wirklich mit dem Inhalt auseinandergesetzt. Deine Beschreibung von Nirgendwo in Afrika hat mich aber nun doch sehr angesprochen und der Film könnte genau mein Genre sein und ich bin froh, dass du so ausführlich über den Film berichtet hast.
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