Macht euch die Smartphone-Nutzung unglücklich?

Neulich habe ich im Radio gehört, dass eine neue Studie belegen solle dass Menschen, die viel Zeit am Smartphone verbringen, im Schnitt unglücklicher sind als solche, die weniger Zeit am oder mit dem Smartphone verbringen.

Denn immerhin kann man ja auch durchaus süchtig danach werden und bei vielen Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen, lässt sich deutlich sehen, dass sie ohne das Smartphone gar nicht mehr auskommen würden.

Wie sich der Zusammenhang zwischen einer gesteigerten Nutzung des Smartphones und dem Ungücklichsein bildet, erschließt sich mir nicht ganz. Zumindest kann ich es mir persönlich nicht vorstellen, da ich auch kaum Zeit am Smartphone verbringe.

Verbringt ihr viel Zeit an eurem Smartphone und macht euch dies unglücklich? Könnt ihr einen Zusammenhang zwischen eurem Nutzungsverhalten des Smartphones und unglücklichen Phasen herstellen? Oder denkt ihr eher, dass das nichts miteinander zu tun hat oder zumindest euch selbst nicht betrifft?

Ich denke schon, dass eine übermäßige Smartphone-Nutzung unglücklich macht. Vergleichen tue ich das gerne mit meiner damaligen Spielsucht an Nintendo Konsolen. Wenn ich zu viel vor diesen Konsolen war, war ich spinnig, wenn man mich davon abhalten wollte. Außerdem vernachlässigte ich meine sozialen Kontakte und das Lernen für die Schule.

Zwangsläufig wurde ich dadurch unglücklicher. Auch heute bei den Smartphones ist es der Fall, dass man häufig soziale Kontakte meidet und nur noch über WhatsApp Kontakt mit ihnen hat, wo man sich früher zu einer Tasse Kaffee getroffen hätte, um darüber zu sprechen. Auch gibt es zahlreiche andere Spielereien, die süchtig machen und auf dem Handy gespielt werden können.

Es ist also so, dass der Mensch beinahe ein Drittel des Tages am Smartphone verbringt. Man muss sich doch nur einmal umsehen. Sogar, wenn sich Freunde zum Kaffee treffen oder woanders, hängt mindestens einer andauernd am Smartphone. Wenn wir im Zug sind, im Auto warten- Smartphone! Wenn wir Pause haben unter der Arbeit, während des Rauchens: Smartphone!

Sind wir glücklicher geworden? Ich denke garantiert nicht! Ich glaube sogar, dass die Menschen, je fortgeschrittener die Technik ist und je mehr sie erschwinglich wird, immer unglücklicher und vor allem fauler werden. Und faul sein heißt auch unglücklich sein, wenn man vom Nichtstun faul ist.

Ich benutze mein Smartphone nicht besonders oft. Ich habe es immer dabei, damit man mich erreichen kann und auch Whatsapp nutze ich, aber ich kann von mir nicht sagen, dass ich viel am Smartphone hänge oder gar abhängig bin. Ich konnte bei mir noch nie einen Zusammenhang zur Unglücklichkeit feststellen.

Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass Menschen, die oft ein Smartphone nutzen unglücklich werden können. Sie bekommen durch den kleinen Bildschirm, dem sie ihre komplette Aufmerksamkeit schenken, sehr wenig von ihrer Umwelt mit. Viele schotten sich dadurch von ihren Mitmenschen ab.

Das Leben wird zu einem großen Teil durch soziale Kontakte zu dem was es ist. Wenn diese nur über Whatsapp, Facebook, etc. stattfinden wird es sehr unpersönlich. Ich denke, dass das der Punkt ist, der unglücklich macht.

Ich gehöre auch zu den Menschen, die das Smartphone im Vergleich zu vielen anderen eher selten nutzen und so kann ich nicht von mir selber ausgehen, wenn ich diese Frage beantworte. Aber ich kann es mir schon vorstellen, dass eine übermäßige Nutzung vom Smartphone auch unglücklich machen kann, wenn man dann vielleicht merkt, dass die wirklichen sozialen Kontakte nicht mehr da sind, wenn man nur immer über das Smartphone miteinander kommuniziert.

Es kommt doch wahrscheinlich darauf an, was man damit macht. Wenn ich mein Smartphone beruflich nutze und durch dieses Gerät dann wirklich immer erreichbar und abrufbar bin ist das sicher ein Faktor, der nicht dazu beiträgt, dass ich entspannt und glücklich bin.

Oder nehmen wir mal die ganzen Leute, die ständig auf Seiten wie Facebook oder Instagram herum hängen. Da stellen die meisten Leute ihr Leben viel toller dar, als es eigentlich ist, was natürlich keine guten Gefühle auslöst bei denen, die meinen, dass ihr Leben weniger toll sei.

Und wenn man sich dann selber darstellt und das "Selfie" bekommt nicht genug "Likes" ab ist das für viele auch ein Grund schlecht gelaunt zu sein.