Erstsemester Tipps geben oder Erfahrungen machen lassen?

vom 20.10.2015, 09:36 Uhr

Ich habe einen Kumpel, der jetzt angefangen hat, zu studieren. Er ist also im ersten Semester und hat von all den Dingen, die man so wissen muss, wenn man in der Uni unterwegs ist, keine Ahnung. Nun überlege ich, ob ich ihm Tipps und Tricks verrate, die ich während meiner Unizeit so bekommen habe. Viele Sachen sind ja einfacher, wenn man sie im Vorfeld weiß. Man spart sich viel Zeit und auch Stress.

Dennoch denke ich mir manchmal, dass doch jeder irgendwie seine eigenen Erfahrungen sammeln muss und mir auch keiner so wirklich wichtige und wesentliche Hinweise gegeben hat. Sollte man daher Erstsemester ihre eigenen Erfahrungen sammeln lassen oder Tipps geben? Wie macht ihr das bzw. wie habt ihr das bisher so gemacht? Wie hättet ihr euch das für euch selbst gewünscht?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde, dass man solche Tipps ruhig geben sollte. Immerhin ist man als Erstsemester über jeden Ratschlag dankbar und man kann dann ja auch jede Menge Rennereien sparen. An deiner Stelle würde ich also schon Ratschläge geben, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Aufdrängen würde ich mich aber auch nicht, also wirklich nur wenn es sich ergibt, würde ich einen Tipp geben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich würde das von der Person abhängig machen. Ich finde, dass es irgendwo falsch ist, Erstis ungefragt mit Infos zu überschütten. Das wirkt schon fast wie ein Bevormunden und man vermittelt so möglicherweise unbewusst den Eindruck, dass man dem anderen gar nicht zutraut, alleine klarzukommen. Ich handhabe das stattdessen so, dass ich Erstis vermittle, dass sie jederzeit bei Problemen fragen und zu mir kommen können, was dann auch gerne genutzt wird.

Denn wenn man nicht aufpasst und sie mit Informationen "überfällt", dann ist das teilweise so viel, dass sie das gar nicht alles speichern können und damit überfordert sind. Ich finde es besser, wenn man das erst sagt, wenn man gefragt wird, weil erst dann auch die Kapazitäten vorhanden sind, die Informationen aufzunehmen und zu speichern.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe auch mehrere Freunde und Bekannte, die jetzt oder demnächst ein Studium beginnen, und der ein oder andere hat sich auch schon mit ersten Fragen an mich gewandt, da ich mittlerweile fast fertig mit meinem Studium bin. Dabei habe ich immer gerne Auskunft gegeben, denn ich kann mich gut erinnern, dass ich als Erstsemester oft ziemlich planlos war und tierische Angst hatte, wichtige Fristen zu vergessen oder relevante Informationen zu verpassen.

Über einen Ansprechpartner wäre ich damals sehr glücklich gewesen aber da ich für mein Studium an einen neuen Ort gezogen bin, kannte ich keine Studenten aus höheren Semestern und musste viele Dinge auf eigene Faust herausfinden. Wenn ich also einem Neuling so manchen Irrweg ersparen kann, dann tue ich das gern.

Bei einigen Fragen in bestimmten Angelegenheiten halte ich ich aber auch bewusst mit Ratschlägen zurück, weil ich glaube, dass man dort einfach keine allgemein gültigen Empfehlungen geben kann. Ein Beispiel ist die beliebte Frage, wie man sich am besten auf Prüfungen vorbereitet. Das ist eine Lektion, die vermutlich jeder für sich selbst lernen muss - denn eine Methode, die für Person A optimal funktioniert, ist für Person B womöglich der pure Reinfall.

Außerdem werden Veranstaltungen und Prüfungen an unserer Uni gerne mal alle paar Semester umgestellt, sodass man in einem Fach, in dem früheren Semestern zum Bestehen die Altklausuren locker ausgereicht haben, im nächsten Jahr vielleicht schon Detailwissen aus Lehrbüchern braucht. Bevor ich also Schuld daran habe, dass ein Erstsemester in seiner ersten Prüfung ordentlich auf die Nase fällt, bin ich lieber vorsichtig mit konkreten Aussagen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich würde die Hilfe auf jeden Fall unverbindlich anbieten. Denn vielleicht kommt ja die eine oder andere Frage auf und man ist froh, wenn man einen Ansprechpartner hat.

Aufdrängen würde ich mich aber auch nicht. Man weiß ja nicht, wie viel Erfahrung oder Wissen die Person vielleicht schon von anderen mitgeteilt bekommen hat und ob er oder sie vielleicht gelangweilt wäre. Oder sich wie ein Kind behandelt fühlen würde.

Praktisch finde ich eher Angaben dazu, was ungefähr in den Prüfungen auf einen zukommt. Also wie schwer das wird. Dann kann jeder selbst entscheiden, wie er lernen wird.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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