Flexi-Rente als Erfolg oder Frechheit bewerten?
Die Regierungskoalition hat ja aktuell die Einführung der Flexi-Rente beschlossen. Ohne jetzt den allerletzten Eckpunkt zu kennen, bin ich eigentlich überhaupt nicht begeistert von diesem Rentenbeschluss. Macht dieser ja den Weg frei, auch noch mit 80 arbeiten gehen zu können.
Irgendwie drängt sich mir da der Eindruck auf, dass wer dann noch an Altersarmut leidet, der ist ja nun wirklich selbst schuld, denn er kann sich ja noch kräftig dazuverdienen. Was haltet ihr denn von der geplanten Flexi-Rente? Empfindet ihr deren Einführung als Fortschritt, zu unausgegoren oder gar als Frechheit?
Es kommt ja schon häufig vor, dass Leute freiwillig und nicht unbedingt aus finanziellen Zwang länger arbeiten wollen. Es ist nachgewiesen worden, dass besonders Besserverdiener länger arbeiten. Durch die Neuregelung vergrößert man die Zielgruppe und das ist ja erst einmal positiv.
Ich selbst kenne einige solcher Leute und habe auch umgekehrt miterlebt, wie schmerzhaft es für Unternehmen ist, wenn wichtiges Know How verloren geht. Das trifft ja nicht nur die Organisation, sondern auch die Kollegen, die ohne das Know How auskommen müssen. Wenn es eine Regelung gibt, die die Problematik potentiell entschärfen kann, finde ich das gut.
Natürlich kann jede Regelung in irgendeiner Form von der einen oder anderen Seite ausgenutzt werden. Immerhin profitieren auch die Arbeitgeber von der Regelung. Das kann bedeuten, dass sie die Leute in irgendeiner Form zum länger arbeiten nötigen wollen, es kann aber auch heißen, dass sie eher dazu bereit sind, die Leute, die freiwillig weiter arbeiten wollen, auch wirklich zu beschäftigen.
@mikado*: Was genau stört dich denn an diesem Beschluss? Ich finde es prima und zur Ergänzung zu Weasel_ sollte man auch bedenken, dass es viele Jobs gibt, die man einfach nicht bis zum regulären Rentenalter machen kann. Aber auf Teilzeitbasis dann zu arbeiten ist für beide Seiten doch recht sinnvoll. Denn der Arbeitgeber kann über diese Regelung auch wesentlich flexibler agieren.
Für den Arbeitnehmer hat es den Vorteil, dass er wesentlich weniger Abzüge in Kauf nehmen muss, weil man eben noch in Teilzeit arbeiten kann. Außerdem wird doch immer gefordert, dass sich am Rentensystem was ändern muss. Nun wird was geändert, was allen beteiligten doch mehr Vorteile als Nachteile bringt und das scheint auch wieder nicht zu gefallen.
Ich selbst kenne einige solcher Leute und habe auch umgekehrt miterlebt, wie schmerzhaft es für Unternehmen ist, wenn wichtiges Know How verloren geht.
Ja ok, das ist doch aber ein ganz klares Organisationsversagen seitens des Unternehmens. Und dafür sollen jetzt die Arbeitnehmer herhalten?
Was genau stört dich denn an diesem Beschluss?
Das habe ich doch geschrieben! Es kann doch durchaus möglich sein, dass ehe vielleicht mal aufstockende Leistungen zur Rente gezahlt werden, geprüft wird ob nicht noch eventuell ein Flexi-Rentenjob zumutbar wäre. Das weiß doch noch gar niemand und ausschließen kann man so etwas wahrscheinlich auch nie.
Für den Arbeitnehmer hat es den Vorteil, dass er wesentlich weniger Abzüge in Kauf nehmen muss ...
Wieso? Auf die Rentenbezüge kommt der Arbeitslohn obendrauf und dies gilt dann als Besteuerungsgrundlage. Wo sind da die wesentlich wenigeren Abzüge?
Außerdem wird doch immer gefordert, dass sich am Rentensystem was ändern muss ... was allen beteiligten doch mehr Vorteile als Nachteile bringt ...
Wer fordert das denn? Ich höre immer nur dass die Arbeitgeber fexibler agieren können müssen. Und wie die Gewichtung der Vorteile ausfällt, das ist wohl bestimmt wieder ein Thema für sich.
Wer mit 63 in die Rente geht, der hat Abzüge, da er nicht die volle Rentenzahlung bekommt. Das hat rein gar nichts mit der Steuer zu tun. Ergo, wer ab 63 Jahren die Flexi-Rente nutzt, der hat finanziell entsprechende Vorteile. Dazu war die Rede, dass die Beiträge für die Arbeitslosenversicherung wegfallen, was damit auch für den Arbeitgeber einen finanziellen Vorteil bringt. Klein, aber vorhanden, wenn man es nur auf einen Flexi-Rentner bezieht.
Und das Unternehmen grundsätzlich falsch organisiert haben, wenn ihnen der Nachwuchs fehlt, ist ja wohl nur bis zum Tellerrand geschaut. Es gibt viele Bereiche, wo man einfach seit Jahren nicht genug Auszubildende findet. Man kann die Jugendlichen ja nicht zwingen bestimmte Berufe zu erlernen.
Ja ok, das ist doch aber ein ganz klares Organisationsversagen seitens des Unternehmens. Und dafür sollen jetzt die Arbeitnehmer herhalten?
Da machst du es dir etwas zu leicht. Erstens einmal geht es um Leute, die noch arbeiten wollen. Die Arbeitnehmer halten also für gar nicht her.
Außerdem ist langjährige Erfahrung nicht einfach so zu ersetzen und man kann sie auch nur begrenzt an den Nachwuchs weitergeben. Im Arbeitsleben mag zwar jeder Mensch irgendwie ersetzbar sein, aber es kann teilweise sehr aufwändig oder teuer werden.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1045mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 3004mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1854mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1348mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?