Habt ihr ein Aufräum-Gen in euch?
Wenn ich zum Beispiel in Urlaub fahre, dann muss meine Wohnung natürlich pikobello sauber und auch aufgeräumt sein. Es gibt aber auch Fälle, da wird die Wohnung noch vor jedem zu Bettgehen aufgeräumt. Bei Kindern lasse ich mir das ja vielleicht noch gefallen, dass da grob mal das umherliegende Spielzeug wieder verstaut wird.
Zu welcher Kategorie würdet ihr euch denn hinzurechnen? Seid ihr auch eher die großen Aufräumer oder verschiebt ihr das auch mal gern? Glaubt ihr das manche Menschen ein regelrechtes Aufräum-Gen in sich haben und kennt ihr solche?
Ich glaube nicht, dass es so ein Gen gibt. Das hat meiner Ansicht nach eher etwas mit Prägung und Erziehung zu tun. So wurde mir auch beigebracht, dass man alles picobello aufgeräumt hat, bevor man wegen Urlaub die Wohnung oder das Haus verlässt. Ich kann das auch verstehen, denn wenn ich von einer Urlaubsreise zurückkomme, bin ich meistens wegen dem Weg schon ganz geschafft und hätte keine Lust noch eine Grundreinigung durchzuführen sobald ich meine Türschwelle überschritten habe.
Ich glaube, ich bin in dieser Hinsicht ein ganz lustiges Beispiel für einen Menschen, der Aufräumfaulheit und Putzfimmel in sich vereint. Gerade in stressigen Phasen schiebe ich Tätigkeiten im Haushalt leider oft ewig vor mir her, weil ich einfach nicht die Zeit dazu finde und meine wenige Freizeit am Tag nicht komplett mit Putzen verbringen möchte. Da mein Freund auch nicht gerade sehr diszipliniert in Sachen Hausarbeit ist, sammelt sich dann schon manchmal der ein oder andere Berg ungemachter Wäsche oder eine kleine Staubschicht auf den Regalen.
Es kommt dann aber immer irgendwann der Punkt, wo es mir einfach reicht, das mit anzusehen, und wo ich mich in dem Chaos so unwohl fühle, dass ich sofort alles stehen und liegen lasse, um wieder Ordnung zu schaffen. Dann kann ich auch voller Energie einige Stunden am Stück spülen, schrubben und wischen, bis die Wohnung wieder glänzt. Der einzige Raum, der nie wirklich schmutzig wird, ist die Küche - denn ich finde es einfach ekelhaft, auf verdreckten Arbeits- oder Herdplatten mein Essen zuzubereiten, und deswegen lasse ich es dort gar nicht erst so weit kommen.
Ich weiß, dass dieses Aufräumverhalten eine ziemlich schlechte Angewohnheit ist, und dass ich auch wesentlich weniger Aufwand hätte, wenn ich in regelmäßigeren Abständen kleine Arbeiten erledigen würde. Wenn ich wenige Termine habe, klappt das auch alles bestens, aber sobald der Stresspegel ansteigt, verfalle ich blöderweise immer wieder in das alte Muster ...
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ordnungsfimmel und genetischen Faktoren? Davon habe ich bisher noch gar nichts gehört, gibt es dazu dann irgendwelche verlässlichen Studien?
Ich gehöre sicher nicht zu den Leuten, die unnötig viel Zeit investieren damit alles immer "an seinem Platz" ist, so ein verkrampftes Verhältnis zu Ordnung und Sauberkeit ist jedenfalls nicht mein Fall. Aber bei mir sieht es nur in meinem Arbeitszimmer ab und zu wirklich chaotisch aus oder in der Küche, nachdem wir etwas aufwendiger gekocht haben. Ich kann aber zu jeder Zeit Besuch bekommen und muss mich nicht schämen für mein Haus.
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