In unmittelbarer Friedhofsnähe ein Altenheim errichten?

Eine Bekannte von mir möchte ihre Großmutter gerne in ein anderes Pflegeheim verlegen lassen, damit sie nicht so weit fahren muss, wenn sie diese besuchen möchte. Das Problem ist allerdings, dass das Altenheim in der Nähe sich in einer ''Friedhofsstraße'' befindet. Und das hat auch einen Grund, denn einige Häuser weiter befindet sich tatsächlich ein großer Friedhof.

Die Großmutter meiner Bekannten möchte das Altenheim daher nicht wechseln, denn sie findet es makaber, dass sich das Altenheim in der gleichen Straße befindet, wie der Friedhof. Ich kann diesen Einwand nachvollziehen.

Könnt ihr verstehen, dass man in einer Straße ein Altenheim errichtet, in der es einen Friedhof gibt und wo sogar die Straße nach diesem Friedhof benannt ist? Braucht es einen wirklich zu wundern, wenn die Leute sich da nicht wohlfühlen?

Ich finde das höchst albern. Sowohl Friedhöfe als auch Altersheime sind Orte, die zu einer Gemeinde oder Stadt gehören. Und wer besucht heute denn noch regelmäßig Friedhöfe? Meist doch die älteren Leute, so dass sich sicherlich auch Heimbewohner finden, die eben genau die Nähe zu einem Friedhof zu schätzen wissen. Eben weil sie dann ihre Verblichenen noch besuchen oder auch einfach nur etwas spazieren gehen können!

Also solange der Friedhof nicht direkt nebenan ist und die Senioren ihn quasi aus dem Fenster ständig sehen müssen ist es doch egal, ob in der Nähe ein Friedhof ist. Viel schlimmer würde ich es finden, wenn der Friedhof quasi vor der Tür ist und sie dementsprechend ständig an den Tod erinnert werden würden. Es soll Menschen geben, die haben mit den Gedanken an den Tod auch im Alter noch Probleme.

Das Altenheim, in dem meine Oma war, befindet sich sogar direkt gegenüber von einem Friedhof. Mir ist ehrlich gesagt noch nie der Gedanke gekommen, dass das irgendjemanden stören könnte und ich habe auch noch nie eine entsprechende Aussage gehört, ob nun von einem Heimbewohner oder von jemand anderem. Neben Friedhöfen befinden sich ja auch normale Wohnhäuser, in denen Menschen jeden Alters wohnen.

Meiner Oma war das sicherlich sogar ganz recht, denn so konnte sie, solange sie dazu körperlich und geistig noch dazu in der Lage war, noch das Grab ihrer Mutter besuchen ohne dafür einen weiten Weg zurücklegen. Ihr Mann hingegen (also mein Opa) liegt auf dem anderen Friedhof unserer Stadt und da hat sie es immer bedauert, dass sie nicht mehr ohne Hilfe hingehen konnte.

Ich finde das sehr sinnvoll. Zum Einen haben viele alte Leute Verwandte auf dem Friedhof, die sie so besuchen können und zum anderen können sie sich auch schon mal ihr neues zuhause angucken.

Ich muss auch sagen, dass ich es nicht so schlimm finde. Sicher ist es vielleicht ein unangenehmes Gefühl, wenn man dann in der Friedhofsstraße wohnt und dort auch ein Friedhof ist. Aber andererseits müssen Friedhöfe nun einmal irgendwo sein und Altenheime auch. Ich denke, dass man sich daran gewöhnen wird, wenn man einige Zeit im Heim ist und dass es einem nur am Anfang komisch vorkommen wird.

Sternenbande hat geschrieben:Ich finde das sehr sinnvoll. Zum Einen haben viele alte Leute Verwandte auf dem Friedhof, die sie so besuchen können und zum anderen können sie sich auch schon mal ihr neues zuhause angucken.