Hättet ihr euch Schullektüren auch freiwillig gekauft?
Eine Bekannte hat mir neulich von ihren Problemen mit ihrem Sohn erzählt. Dieser geht in die siebte Klasse und darf nun eine Schullektüre lesen. Er soll jeden Tag einige Seiten lesen, die Lehrerin gibt das Tempo vor. Da der Sohn das nicht alleine macht, muss meine Bekannte bei ihm sitzen und aufpassen. Der Sohn findet das Buch nicht besonders gut und hat daher wenig Interesse an der Lektüre.
Meine Bekannte meinte, dass sie das auch verstehen kann und das Buch auch nicht gerne lesen würde. Ich wäre im Bücherladen wahrscheinlich auch freiwillig nicht auf die Idee gekommen mir Bücher zu kaufen, die ich damals in der Schule lesen musste. Interessant fand ich das Buch ''Die Wolke'', allerdings hätte ich das wahrscheinlich zu deprimierend gefunden, um es als Freizeitlektüre zu lesen.
Denkt ihr, dass ihr euch von alleine mal ein Buch in der Bibliothek oder im Bücherladen geholt hättet, dass heute als Schullektüre gelesen wird? Oder hätte euch nichts davon interessiert? Sollten sich Lehrer bei Schullektüren vielleicht auch mehr auf Bücher konzentrieren, die von den Schülern freiwillig gelesen werden?
Ich habe mir so einige Bücher freiwillig gekauft, die häufig als Schullektüre gelesen werden. Dazu gehört auch "Die Wolke", nachdem wir in der Schule "Die letzten Kinder von Schewenborn gelesen haben und dieses Buch mir gut gefallen hat. Auch "Die Welle" habe ich mir gekauft und freiwillig gelesen, nachdem mir klar wurde, dass wir das als Schullektüre wohl doch nicht lesen werden. Man kann einfach nichts finden, was allen Schülern gleichermaßen gefällt und so ist es klar, dass der Lehrer das entscheiden muss.
Ich habe ja selbst Deutsche Literatur studiert, habe also eine Vorliebe für unliebsame Schullektüren. Viele Lektüren, die wir in der Schule lesen mussten, fand ich dabei richtig toll und sie haben mich auch richtig begeistert, wie etwa "Faust" oder auch "Der Prozess". Ohne diese ganzen Schullektüren hätte ich mich natürlich auch nicht für meinen Studiengang entschieden, da ich in diesem Alter nun auch nicht unbedingt darauf gekommen wäre, mir solche Bücher zu kaufen.
Im Laufe meines Studiums habe ich natürlich unheimlich viele Werke der Deutschen Literatur gelesen, wobei ich ja nicht drum herum gekommen wäre, da ich das ja studiert habe. Ich habe in meiner Freizeit aber durchaus freiwillig einige solcher Werke gekauft und auch gelesen, weil ich einfach Literatur sehr gerne mag und es mir Spaß macht, so etwas zu lesen. Ich mag zwar auch gerne einfach Romane, wobei ich aber durchaus auch gerne Tragödien, Komödien und dergleichen lese.
Ich hätte mir solche Schullektüren also nicht nur freiwillig gekauft, sondern ich habe es regelmäßig gemacht und werde es auch tun. Bei mir zu Hause habe ich dabei ein ganzes Regal voller solcher Bücher, worauf ich auch richtig stolz bin. Ich mag sie und das ist meine Leidenschaft, so dass ich auch noch den Master in Deutscher Literatur machen werde.
Meine Freundin hatte seinerzeit Englisch im Grundkurs. Während mein Leistungskurs The Catcher in the Rye lesen musste, weil die Lehrerin es unbedingt so wollte, hatte meine Freundin das Glück, dass sie A Clockwork Orange gelesen haben. Das hat mich dann ziemlich interessiert, weil ich zu der Zeit auch viel die Toten Hosen gehört habe. Das Buch habe ich ihr dann abgeschwatzt.
Von mir gibt es da eine ganz diplomatische Antwort: Es kommt ganz auf die jeweilige Lektüre an. "Faust", den "Schimmelreiter" und "Homo Faber" hätte ich mir wohl auch selbst gekauft, weil ich schon so viel davon gehört hatte, dass ich endlich wissen wollte, was drin stand. Schließlich haben etwa viele Redewendungen in unserer Sprache ihren Ursprung in "Faust" und ich wollte wissen, wie sie zustande kamen.
"Homo Faber" fand ich vom Titel schon recht spannend, allerdings hätte ich es dann beim Lesen am liebsten abgebrochen, denn ich fand es todlangweilig. Da hätte ich mich geärgert, wenn ich es nur für mich freiwillig gekauft hätte. "Die Wolke" haben wir in der Schule nicht gelesen, allerdings habe ich es in meiner Freizeit gelesen. Ich kannte auch schon "Die letzten Kinder von Schevenborn" und habe damals auch die Katastrophe von Tschernobyl als Kind mitbekommen, sodass mich das Thema damals sehr interessierte.
"Die Welle" hatte meine Freundin schon in der Schule gelesen und ich fand ganz interessant, was sie davon erzählte. Als wir im Englischunterricht dann gefragt wurden, was wir lesen wollen, waren neben mir noch viele andere für dieses Buch, sodass wir es dort im Unterricht gelesen haben. Ansonsten hätte ich wohl auch das freiwillig gelesen.
Ansonsten hätte ich wohl kein anderes Buch aus dem Unterricht in meiner Freizeit gelesen. Bei einigen Schullektüren frage ich mich immer noch, was dieser Unsinn sollte und warum es angeblich Klassiker sind. Besonders bei "Woyzeck" frage ich mich dies. Georg Büchner war zu dem Zeitpunkt, als er dies schrieb, schon an einer Gehirnentzündung erkrankt. Und es ist so schlecht geschrieben, dass aus unserer Klasse etwa niemand erkannt hat, dass Woyzeck in dem Stück Selbstmord begeht. Ich habe es auch nur in Erläuterungen über das Stück gelesen.
Auch ich habe mir schon mehrere typische Schullektüren freiwillig gekauft, wenn sie in unserem Deutschunterricht nicht durchgenommen wurden, mich die Geschichte aber interessiert hat. Dazu gehörten beispielsweise "Die Welle", "Im Westen Nichts Neues", "The Catcher in the Rye" und "Brave New World".
Oftmals sind Schullektüren meiner Meinung nach zu Unrecht als langweilig, altbacken und unverständlich verschrien. An Büchern wie "Faust", "Berlin Alexanderplatz" oder "Der Prozess" hatte ich schon zu Schulzeiten im Deutsch-Leistungskurs viel Freude - auch, wenn sie manchmal recht kompliziert geschrieben waren. Für mich gehört es auch einfach zur Allgemeinbildung, einige Klassiker der deutschen und englischen Literatur zu kennen, und ich finde es in dieser Hinsicht gut, dass man in der Schule an solche herangeführt wird.
An die Schullektüren, die ich mir nach der Schulzeit selber gekauft habe, kam ich vorrangig durch Erzählungen von Freunden, die diese bereits durchgearbeitet haben, teilweise jedoch auch durch Verweise und Zitate in anderen Büchern. Wenn man außerdem keine Lesefristen, Prüfungstermine oder Hausaufgaben in Zusammenhang mit einem Buch im Hinterkopf hat, kann man sich auch vollkommen unvoreingenommen damit beschäftigen und die Handlung einfach so auf sich wirken lassen. Das nimmt selbst den "gefürchteten" Lektüren ihren Schrecken!
Ich musste in der Schule so einige Lektüren lesen, nicht nur im Deutschunterricht, sondern auch in Englisch. Ich muss dabei zugeben, dass ich nicht ein einziges Buch interessant fand. Ich fand die alle total langweilig und unspannend und hätte mir keines dieser Bücher privat gekauft um es außerhalb der Schule zu lesen.
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