Weg des geringsten Widerstandes als negativ ansehen?

vom 07.11.2015, 21:13 Uhr

Unser Betriebsarzt hatte mit und meiner Kollegin neulich solches Erkältungsgetränkepulver geschenkt. Das mischt man in ein Getränk. Und meine Kollegin fragte mich dann, ob ich es haben wollte und ich verneinte das und meinte, dass mir das zu aufwändig ist, weil solche Pulver muss man ja in Wasser einrühren und häufig löst sich das auch schlecht auf und man muss da lange rühren.

Da meinte sie zu mir scherzhaft, dass ich mir wohl immer den Weg des geringsten Widerstands suche. Ja, dachte ich mir, da hat sie recht. Aber ich finde das eigentlich nicht schlimm, man muss sich doch keinen unnötigen Aufwand machen. Ich bin auch bei wichtigere Themen als Getränkepulvern bestrebt, mir keinen unnötigen Aufwand aufzuhalsen, wenn es nicht sein muss. Und wenn ich was Leckeres trinken will, dann möchte ich das gerne ohne minutenlang etwas einrühren zu müssen.

Ist es negativ, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen? Oder ist das nicht einfach nur eine clevere Adaption?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es gibt sicherlich viele Situationen, bei denen es sinnvoll ist, den geringsten Widerstand zu gehen. Als Lebensgrundsatz halte ich das aber für sehr negativ. Das gilt ganz besonders in Bezug auf die eigene Komfortzone. Jemand hat mal gesagt "das Leben beginnt jenseits der Komfortzone" und ich habe die Erfahrung gemacht, dass das tatsächlich zutrifft.

Allerdings bedeutet das Verlassen der Komfortzone immer auch, dass man einmal nicht den geringsten Widerstand nehmen kann. Ich habe gemerkt, dass ich damit meine Grenzen der Komfortzone verschoben und damit auch das Empfinden des geringsten Widerstands verändert habe. Und das hat zumindest für mich schon sehr positive Auswirkungen gehabt.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Man muss nicht für alles immer eine Menge Aufwand betreiben, aber ich frage mich gerade, wenn ich das so lese, ob es nicht einfach auch ein bisschen Faulheit ist, wenn man immer nur jeden kleinen Aufwand ablehnt und vermeidet. So ein Pulver in ein Getränk zu füllen, ist ja nicht schwer. Allgemein muss man nicht immer mehr machen und ich denke, dass das auch schaden kann, aber bei bestimmten Dingen muss man eben auch mal mehr machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde es kommt darauf an in welchem Kontext man das ganze betrachtet. So gesehen bin ich im Alltag auch eher ziemlich faul und erspare mir Arbeit. So stelle ich persönlich lieber die Spülmaschine an, als jedes einzelne Teil selbst abzuwaschen.

Aber wenn man das auf den Alltag und den Umgang mit Mitmenschen bezieht, finde ich das wieder negativ. So würde ich persönlich nie einfach nur das sagen, was man von mir erwartet nur damit ich keine Probleme kriege.

Da bin ich durchaus der Typ, der auf Krawall gebürstet ist und ganz klar seinen Standpunkt vertritt. Da ist es mir dann auch egal, ob ich damit anderen Leuten auf die Füße trete oder nicht, Ellenbogeneinsatz ist manchmal eben doch nötig.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde auch, dass man diese Frage gar nicht allgemein beantworten kann, weil es auch immer darauf ankommt, auf was man die Frage genau bezieht. Im Alltag finde ich es dabei oft nicht schlimm, wenn man ein wenig faul ist, um sich Arbeit zu ersparen. So trinke ich zwischendurch beispielsweise auch gerne Leitungswasser, da ich es mir auf diese Weise erspare, schwere Wasserflaschen vom Einkaufen mitzubringen. Da das Leitungswasser ja auch noch günstiger ist, finde ich diese Methode eigentlich auch sehr praktisch und würde das als positiv ansehen und nicht als negativ.

Wenn man jedoch beispielsweise Treffen mit Freunden spontan absagt, nur weil man doch mehr Lust darauf hat, faul auf dem Sofa herumzusitzen, dann finde ich das durchaus negativ, genauso, wie ich es beispielsweise als negativ ansehe, mit dem Partner im Alltagstrott zu leben, nur weil es einem viel zu anstrengend ist, etwas an der Situation zu ändern.

Nicht immer ist es negativ, wenn man sich selbst so wenig Arbeit wie möglich machen will. Das ist ab und zu sogar ganz hilfreich, um einfach mehr Freizeit zu haben. Allerdings ist das nicht immer der Fall und manchmal muss man einfach auch den Hintern hochbekommen und etwas an seinem Leben ändern, um glücklich zu sein. Es bring ja auch nichts, ständig allen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, weil man zu faul ist, etwas zu tun und sich dann im Nachhinein darüber zu beschweren, dass das Leben doch nicht so läuft, wie man es sich gewünscht hätte.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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