Neues Shades of Grey Buch eher eine Enttäuschung?

Seit einiger Zeit kann man das neue Buch zu Shades of Grey von E.L. James kaufen, diesmal aber aus der Sicht von Christian Grey. Eine Bekannte von mir ist ein großer Fan von Shades of Grey und hat sich das Buch natürlich schon längst gekauft. Leider war es ihrer Meinung nach ein wenig enttäuschend.

In den normalen Shades of Grey Büchern bekommt man relativ schnell den Eindruck, dass Christian Grey sich in Ana verliebt und das er deswegen bereit ist mehr zu versuchen und sich anstrengend, damit sie ihn nicht verlässt. Aus der Sicht von Christian ist das aber tatsächlich anders, er verliebt sich erst sehr spät in sie und lange Zeit hat man eher den Eindruck, dass er sie als eine Art Herausforderung betrachtet.

Kennt ihr das neue Buch von E.L. James und war es für euch auch eher eine Enttäuschung? Denkt ihr, dass viele Leser enttäuscht sein werden, weil sie bis dahin von einer Liebesgeschichte ausgegangen sind und es möglicherweise nun doch gar keine ist?

Ich habe das neue Buch begonnen und ich habe es recht schnell wieder weggelegt. Es stimmt wirklich, man bekommt wirklich etwas den Eindruck, dass Christian sich recht spät in Ana verliebt, aber man bemerkt bereits nach den ersten Seiten, dass sie ihn fasziniert. Eigentlich ist es bisher nur die Geschichte aus Christians Sicht beschrieben und Männer sollen ja anders ticken als Frauen.

Was ich bisher gelesen habe, finde ich nun nicht so schlecht, wobei ich das Buch in englischer Sprache lese, weil ich teilweise keine Lust mehr auf die deutschen Übersetzungen habe, die die Bücher etwas abgehakt erscheinen ließen. Das Problem ist einfach, dass es an sich noch einmal die gleiche Geschichte aus anderer Sicht beschrieben ist.

Ich würde das Buch jedoch am Anfang eh nicht in das Genre der Liebesgeschichte einordnen, sondern einfach als eine Sexgeschichte. Dass Anas Gefühle eher beschrieben werden, ist zwar nett, aber zumindest der allererste Teil ist wirklich eine Sexgeschichte, Gefühle kommen wirklich erst später raus. Es wird in dem Buch aus Christians Sicht versucht, die Geschichte aus männlicher Sicht zu erzählen und das ist wahrscheinlich eh schon schwierig, wenn das Buch nicht von einem Mann geschrieben wird.

Ich habe alle Shades of Grey Bücher gelesen und finde das neue Buch aus Christians Sicht absolut keine Enttäuschung. Im Gegenteil - ich finde es sich angenehm aus seiner Sicht zu lesen, da es nicht jede Seite um die "innere Göttin" geht und das Buch daher wie ich finde viel authentischer ist als die anderen drei Teile, die ich aber dennoch von der Story her gerne mag.

Ich finde es auch gut, dass Christian eine andere Sichtweise hat, als man vielleicht beim Lesen der vorherigen Teile vermutet. Das gibt dem ganzen mehr Spannung als ich erwartet hatte. Ich hatte mich schon gefragt, warum ein neues Buch nötig ist, wenn darin alles genauso beschrieben ist wie man es sich beim Lesen der anderen Bücher vorgestellt wird - das hat sich wie ich finde nicht bewahrheitet.

Wie bei jedem Buch sieht man daran, dass jeder eine andere Sichtweise auf die Handlung hat. Es kommt sicherlich auch sehr darauf an wie man sich vorher in der eigenen Fantasie die Sichtweise von Christian vorgestellt hat und ich hatte von vorn herein nicht unbedingt die Erwartung, dass er sie von Anfang an auf eine ernste Art und Weise geliebt hat und wurde von daher vielleicht auch weniger enttäuscht.

Ich habe das Buch noch nicht gelesen, möchte es aber unbedingt noch nachholen, weil ich die drei normalen Shades od Grey Bücher auch schon gelesen habe. Anfangs war ich mir dabei sogar ziemlich sicher, dass mich das neue Buch gar nicht interessieren würde und dass ich es auch gar nicht lesen wollen würde, weil es ja die gleiche Geschichte wäre, die ich schon gelesen habe.

Nun habe ich aber doch viele sehr gute Bewertungen gelesen und viele meiner Bekannten sind auch recht begeistert, so dass ich nun auch doch Lust auf das Buch gelesen habe. Dass es sich nicht liest, wie eine Liebesgeschichte, finde ich dabei wirklich absolut nicht schlimm, genauso wie ich es nicht schlimm finde, wenn sich Christian nicht sofort in Ana verliebt.

Es ist ja aber normal, dass sich die beiden Bücher auch voneinander unterscheiden müssen, da es ja aus verschiedenen Sichtweisen geschrieben ist. Es ist ja normal, dass beide nicht genau die gleiche Sicht- und Denkweise haben, was ich aber auch gut finde. So wird man auch noch etwas überrascht und es ist dann auch eben nicht genau das gleiche, was man liest.