DHL Delivery GmbH schlechtere Löhne?

vom 11.03.2015, 22:49 Uhr

Immer mehr wird bestellt, wir Deutschen wollen immer schneller unsere bestellten Produkte erhalten. Ich habe in der letzten Zeit so viele Beschweren über Paketboten gehört, gerade in der letzten Zeit wurde es immer schlimmer.

Darauf reagiert die Post jetzt. Sie stellt jetzt viele neue Mitarbeiter ein, bis jetzt sollen es 1000 Mitarbeiter sein. Zuerst werden die Mitarbeiter bevorzugt, die bisher nur befristet bei der Post gearbeitet haben. Allerdings werden sie nicht bei der deutschen Post direkt eingestellt, sondern nur in Subgesellschaften, die wesentlich schlechtere Löhne zahlen.

Viele haben aber gar keine andere Wahl, weil es schlichtweg keine anderen Möglichkeiten gibt. Sie können oftmals nur in diesem Berufsfeld arbeiten. Der Lohn an sich bleibt dabei gleich, allerdings gibt es keine Lohnerhöhung und es gibt eigentlich fast kein Weihnachtsgeld mehr, ob es Prämien gibt ist unklar.

Ich finde die Situation schwierig, es ist noch immer nicht klar, wie viel die Mitarbeiter genau bekommen werden, viele können einfach nichts anderes machen. Das Geld wird in vielen Familien wohl nicht reichen. Viele Auszubildende wollten bei der Post direkt eingestellt werden, nicht in einer anderen Tochterfirma.

Wie bewertet ihr die Situation? Natürlich argumentiert die Post anders, von 4000 sollen 3800 angenommen haben. Es wird immer wieder davon gesprochen, dass die Befragten keine Alternative habe, wie seht ihr das? Steht die Post wirklich so schlecht im Wettbewerb, dass die Löhne so gering sein müssen?

Wie kann es sein, dass die Mitarbeiter die gleiche Arbeit für weniger Geld machen sollen? Sollte die Regierung an dieser Stelle eingreifen? Ist die Begründung gerechtfertigt, dass die Stelle dann ja fest ist?

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» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Allerdings werden sie nicht bei der deutschen Post direkt eingestellt, sondern nur in Subgesellschaften, die wesentlich schlechtere Löhne zahlen.

Ich befürchte ja fast, dass wir in ein paar Jahren nur noch derartige und möglichst nicht tarifgebundene Beschäftigungsverhältnisse haben werden.
Steht die Post wirklich so schlecht im Wettbewerb, dass die Löhne so gering sein müssen?

Mit Sicherheit nicht, aber ich weiß ja jetzt nicht über was für ein Lohnniveau es sich bei deinem Ausgliederungsbeispiel handelt.
Sollte die Regierung an dieser Stelle eingreifen?

Wie soll denn die Politik oder eine Regierung da eingreifen? Das würde ja einen Bruch der Tarifautonomie bedeuten. So ein heißes Eisen fasst keine Regierung an.
Ist die Begründung gerechtfertigt, dass die Stelle dann ja fest ist?

Was bedeutet denn Fest? Welcher Arbeitgeber garantiert denn heutzutage noch feste und bis zur Verrentung andauernde Arbeitsverträge?

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» schraxy » Beiträge: 1085 » Talkpoints: 52,15 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Gerade heute habe ich gesehen, wie ein DHL-Mitarbeiter in meiner Stadt Briefe ausgetragen hat. Ich dachte zuerst, dass er nur den falschen Pulli anhätte. Doch er hat mir bestätigt, dass er nun auch Briefe austrägt und statt 36 Stunden 42 Stunden arbeiten soll. Er war nicht so besonders glücklich damit, was ich sehr gut nachvollziehen kann.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es ist doch völlig normal, dass Arbeitnehmer für die gleiche Arbeit unterschiedliche Löhne bekommen. Das ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich, aber auch innerhalb eines Unternehmens kann das sehr stark individuell variieren. So etwas wie absolut faire Bezahlung gibt es nicht.

Die Post muss wahrscheinlich mit solchen Tricks arbeiten, um mit den richtig üblen Billig-Paketdiensten mithalten zu können. Andere Paketdienste stellen nämlich überhaupt keine Leute an, sondern beschäftigen nur Ein-Mann-Subunternehmen. Die Leute bekommen nur eine winzige Pauschale pro Paket und müssen auch ihr eigenes Auto stellen. Für mich ist das ganz klar ein Fall von Scheinselbstständigkeit, auch wenn die Unternehmen den rechtlichen Spielraum sicherlich voll ausnutzen.

Da ist es doch kein Wunder, dass die Post auch etwas tricksen muss, um gegen solche Konkurrenz überhaupt noch wettbewerbsfähig sein zu können. Und der wesentliche Kostenfaktor ist eben das Personal.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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