Ist Assad das kleinere Übel?

Inzwischen stellt sich angesichts der Lage in Syrien nicht die Frage, ob Assad nicht letztlich doch das kleinere Übel ist?

Assad mag zwar nach westlichen Maßstäben ein Kriegsverbrecher sein, aber im Gegensatz zu seinen Feinden scheint er wenigstens keine Terroranschläge im Westen vorzubereiten und niemand will doch einen echten Bodeneinsatz in Syrien haben. Sollte man Assad also nicht doch besser gewähren lassen, damit er die IS in Schach hält. Schließlich ist eine westlich orientierte Opposition weit und breit nicht in Sicht.

Das ist eine wirklich schwierige Frage, denn ich halte Assad nach wie vor für mehr als nur einen einfachen Kriegsverbrecher. Er hat sich des Öfteren an Abmachung gegenüber den USA & Co nicht gehalten und weiter sein eigenes Volk oder wie er sie nennt die Rebellen systematisch angegriffen. Man darf fast schon vom "Ausrotten" sprechen, denn was er getan hat, grenzt an die Auslöschung seines eigenen Volkes, nur weil sie nicht in seinen Horn blasen, wie er es wünscht.

Die IS ist jedoch ein großes Problem in den arabischen Regionen um Syrien, Pakistan & Co, sodass man natürlich Abwegen muss, inwieweit Assads Aktionen in Moment hilfreich seien. Doch ist es gerecht, wenn man Assad nun ziehen und walten lässt, damit er die IS stoppt, aber gleichwohl sein eigenes Land ins Unglück stürzte? Soll man ihn im Grunde nun erstmals in Ruhe lassen, weil er jetzt auf der anderen Seite die Terrorgefahr der IS stoppen mag?

Er ist genau so ein Verbrecher sowie Terrorist, nur das er sein eigenes Land kaputtgemacht hat. Er tut sich in einigen Teilen einfach nichts mit der IS von der Brutalität hergesehen. Es ging ihm auch nur um Macht, das er das sagen hat und alle zu springen haben. Wer dies nicht tut, stirbt im Kugelhagel. Das kann es nun beim besten Willen nicht sein, dass er deswegen jetzt als kleines Übel gesehen wird.

Ob Irak, Libyen oder Syrien, alle diese drei Länder wurden von Diktatoren regiert die eins gemeinsam hatten: eine ehe westlich orientierte Gesinnung. In diesen Länder waren die Frauenrechte anerkannt, die Schulbildung besser und die Staaten verzeichneten einen Vorsprung gegenüber den anderen islamischen Länder.

Die scheint den Amerikaner nicht gefallen zu haben. Sie schienen mehr von Assad und Saddam gestört zu sein wie zum Beispiel von den Saudis die wie im Mittelalter leben, ihre Leute reihenweise umbringen, Frauen steinigen und die Schulbildung nur den Söhnen der Scheichs vorbehalten.Wie bei ISIS Aber sie haben Eröl den sie den Amis freiwillig geben, nicht wie Gaddafi, Saddam oder Assad die mit Amerika keine Geschäfte mehr machen wollten.

Die Propaganda die sie uns servieren, wegen Assad und so ist genau wie die Behauptung der Amis dass Saddam Massenvernichtungswaffen besitzt die sie bis heute noch nicht gefunden haben.

Gaddafi hat meines Wissens nach zuletzt sehr gute Geschäfte mit dem Westen gemacht. Die Behauptung mit dem Öl stimmt also nicht zumal die USA inzwischen Ölexporteur sind.

Inzwischen scheint München 1938 schon wieder vergessen zu sein und was passiert, wenn man einen Diktator gewähren lässt. Bei Assad mache ich mir da zwar wenig Sorgen, dass er einen Weltkrieg anfängt, nur wäre er ein tolles Vorbild für andere. Wenn es Schule macht, dass man mit Fassbomben und trotz C-Waffen-Einsatzes an der Macht bleiben kann, dann wird dies weder für den Westen noch für Russland ohne Folgen bleiben. Es geht eben wohl doch nicht nur um Assad.

Die Frage stellt sich nicht erst jetzt, sondern steht schon lange im Raum und wurde hier auch schon ausführlich diskutiert. Im Moment ist Assad zumindest nicht das größte Übel. Aus zahlreichen Beispielen auch im nahen Osten wissen wir, dass ein Machtvakuum das größte Übel von allen ist. Das ändert natürlich nichts daran, dass ein Kriegsverbrecher früher oder später für seine Taten zur Rechenschaft gezogen werden muss. Aber nur durch das Entfernen des Kopfes wird keine politische Stabilität (und damit Sicherheit für die Bevölkerung) hergestellt.