Bücher beim wiederholten Lesen nicht mehr mögen?

vom 25.04.2015, 08:56 Uhr

Vor einigen Jahren habe ich mal ein Buch gelesen was mir damals richtig gut gefallen hat. Es ging um eine Archäologin die bei der Forschung an einer Grabstätte ins alte Ägypten zurückversetzt wurde und dann wieder versuchte in ihre Zeit zurück zu gelangen. Als ich das Buch damals gelesen habe, war ich total begeistert und habe es sehr schnell ausgelesen. Vor kurzem dann habe ich nach einem neuen Buch gesucht und dachte, dass ich das Buch nochmal lesen könnte, da ich mich an die Handlung nicht mehr erinnere.

Erstaunlicherweise hat mir das Buch bei wiederholter Lektüre gar nicht mehr gefallen. Ich fand die Gedankengänge unübersichtlich und die Zeitsprünge total nervig. Außerdem hat es mich gestört das die Protagonistin dauernd in ihrem Kopf mit einer anderen Persönlichkeit gestritten hat was das ganze auch noch mal verwirrender gestaltet hat. Im Nachhinein konnte ich gar nicht mehr nachvollziehen, warum mir das Buch damals so gut gefallen hatte.

Ist es euch auch schon mal passiert, dass ihr Bücher sehr gut fandet und sie euch deutlich weniger gefallen haben, nachdem ihr sie irgendwann nochmals gelesen habt? Woran lag das eurer Meinung nach, hat sich euer Geschmack in dieser Zeit so drastisch verändert?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei mir hängt es auch stark von meiner aktuellen Stimmung ab, ob mir ein Buch gerade besonders gut gefällt oder gar nicht. Wenn ich mich ablenken will und geistig gerade nicht so fit bin, kann ich auch sehr "leichte" Lektüre mit Vergnügen lesen. Aber in der Regel bevorzuge ich Bücher mit mehr Substanz und bin dann eher genervt, wenn mir ein zu schwächliches Exemplar in die Hände fällt.

Manchmal habe ich auch Phasen, in denen mich ein spezielles Thema besonders interessiert, aber nach einer gewissen Zeit weiß ich gar nicht mehr so genau, wieso ich mich dermaßen für die Mythologie der Kelten oder die Rolle der Frau in der indischen Gesellschaft interessiert habe. Dann entdecke ich auch eher die Schwächen in der entsprechenden Literatur, die ich zuvor in meiner Faszination leichter überlesen habe.

Und natürlich spielt bei mir auch das Alter und die persönliche Entwicklung eine Rolle. Mit zunehmender Lebenserfahrung verändert sich eben auch der Geschmack und das Gespür für gelungene oder ungeschickt zusammen gebastelte Geschichten und Bücher.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich kann das nachvollziehen und habe das auch schon erlebt. Bestimmte Bücher haben einfach ihre Zeit in meinem Leben und irgendwann ist diese dann vorbei. Um das Jahr 2000 herum waren diese Zeitreise Romane ja so richtig in Mode gekommen. Besonders die Outlander-Reihe von Diana Gabaldon wurde sehr gern gelesen. An diese Ägyptenreihe erinnere ich mich auch noch, die mochte ich selbst aber nicht.

Heute könntest du mich mit so etwas jagen. Die Gabaldon Reihe mag ich nicht weiter lesen. Ich schaue zwar die Serienverfilmung und hatte gehofft, dass ich da vielleicht noch einmal Lust bekomme, aber dem ist nicht so.

Benutzeravatar

» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Mir ist es noch nicht passiert, dass ich ein Buch beim wiederholten Lesen gar nicht mehr gemocht hätte. Es kam aber schon öfter vor, dass ich beim ersten Lesen ganz begeistert von der Lektüre war und sie mir beim wiederholten Lesen nur noch durchschnittlich gut gefallen hat. Dann fand ich das Buch immer noch nicht schlecht, aber die totale Begeisterung für das Buch hatte ich dann einfach nicht mehr.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich kann mich nun nicht daran erinnern, dass mir ein Buch beim wiederholten Mal lesen nicht mehr gefallen hat, wobei das durchaus auch schon bei Filmen der Fall war. Bücher, die ich in meiner Freizeit lese, lese ich selten mehrmals, weil es so viele Bücher gibt, die ich gerne lesen möchte und ich daher eher zu neuen Büchern greife, die ich noch gar nicht kenne. Allerdings kann ich es absolut verstehen, dass dir das Buch nun gar nicht mehr gefallen hat, auch wenn du es davor toll fandst.

Der Geschmack ändert sich ja im Laufe der Jahre, was völlig normal ist. Man wird oft anspruchsvoller. Gerade dann, wenn man schon eine Vielzahl an Büchern kennt und gelesen hat, dann wachsen ja auch die eigenen Ansprüche, was normal ist. Man kennt eben schon viele Bücher, mit denen man wiederum andere Bücher vergleichen kann, so dass die Messlatte da auch ansteigt. Von daher kann es schon sein, dass neue Bücher es schwer haben, als gut befunden zu werden, wenn man schon viel gelesen hat.

Oft mag man dann aber auch andere Sachen. Es gab Zeiten, zu denen ich unheimlich gerne Thriller gelesen habe, wobei ich nun nur noch selten Thriller lese. Man steht dann auf andere Sachen, was ja auch normal ist. Ich denke, dass es eher schwer ist, ein Lieblingsbuch für viele Jahre zu behalten, wenn man immer mehr liest und immer mehr Bücher dazu kommen. Deshalb lese ich aber auch lieber immer neue Bücher, anstatt alte Bücher noch einmal von vorne zu lesen.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^